Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

29. März 2024

Search form

Search form

„Die Kinder hatten riesigen Spaß“

„Die Kinder hatten riesigen Spaß“© RoboWunderkind

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik als zentrale Bildungsschwerpunkte. MINT-Projekt in Salzburg vermittelte Schülern praktische Anwendungskenntnisse mit eigenen Robotik-Baukästen.

(red/mich) In zwanzig Volks- und Mittelschulen im Land Salzburg konnten Lehrpersonen in den letzten acht Monaten Roboter-Baukästen für MINT-Projekte anwenden. Zielsetzung war, dass SchülerInnen in einer spielerischen Art mit MINT-Themen in Berührung kommen und dabei mit Robotik und Programmieren die technische Welt besser zu verstehen lernen.

Die Ausstattung, Schulung und Betreuung der Schulen mit den sogenannten Robo Wunderkind Baukästen wurde von EdTech Austria und dem Land Salzburg initiiert. Aktuell wurde nun die Durchführung des Projektes mit Lehrern, SchulleiterInnen und Gemeindevertretern evaluiert.

40 Lehrkräfte und 160 Robotik-Baukästen für rund 1.000 SchülerInnen
Operativ im Projekt konnten Schüler mit bunten Roboter-Modulen verschiedene Roboter bauen und so programmieren, dass sie selbst fahren und Straßenregeln lernen, auf Befehl leuchten oder auch Töne von sich geben. Drei unterschiedliche Schwierigkeitsgrade sollten die Kinder von MINT-Neulingen zu kleinen CoderInnen machen.

Für den Einsatz im Unterricht wurden 40 Lehrkräfte aus dem ganzen Land Salzburg im Umgang mit den Robo-Baukästen geschult und mit den Unterrichtsmaterialien ausgestattet. Insgesamt wurden 160 Bausätze an die Schulen verteilt. Rund 1.000 Schülerinnen und Schüler konnten so ihre MINT-Fähigkeiten mit Robotik-Programmierung erproben.

Problemorientiertes und kreatives Denken als wichtige Fähigkeiten in der Arbeitswelt
„Kindgerechte Technologien, wie jene von Robo Wunderkind, schärfen das Verständnis für unsere schnell entwickelte Welt und fördern problemorientiertes und kreatives Denken – wichtige Fähigkeiten in unserer Arbeitswelt“, betonte Julia Pichler, Projektleiterin von EdTech Austria, beim abschließenden Workshop für die Projektevaluierung.

Das Angebot kam auch bei den Lernenden in der Mittelschule in Tamsweg gut an. „Die Kinder haben riesigen Spaß an der Arbeit mit den Robotern und fordern das sogar ein, dass wir wieder mit den Robotern arbeiten. Das bereichert den Unterricht enorm“, erzählt Johannes Gappmayer, Lehrer an der Mittelschule Tamsweg.

Mehr Unterrichtszeiten für MINT-Themen dringend geboten
“Die Arbeit mit den Robotern ist für die Kinder eine sehr sinnstiftende Tätigkeit. Sie tauchen intensiv in die Welt der Programmierung ein und ihre schnelle Auffassungsgabe ist erstaunlich“, sagt Maria Rehrl, Direktorin der Mittelschule Eugendorf. Die Schüler wurden immer selbstbewusster beim Experimentieren und konnten rasch Verbindungen zwischen Schul-Robotern und den Robotern im Alltag herstellen, so eine weitere Erkenntnis.

Das Lehrpersonal wünscht sich nun künftig noch mehr Baukästen und weitere didaktische Unterrichtsmaterialien für kreative Lehrbeispiele auch in anderen Fächern. "Der Stellenwert von MINT und neue Formen des Lernens muss sich in der Schule und im Lehrplan widerspiegeln“, so Mathias Kutschera von Robo Wunderkind in Anlehnung an fehlende Unterrichtszeiten für MINT-Themen.

Es braucht nun auch die Unterstützung der Gemeinden
Mehr Zeit und ein früherer Einstieg in das Thema können helfen, um in Zukunft mehr Arbeitskräfte und Experten für die MINT-Berufe zu gewinnen. Das Projekt wurde von aws (Bund) und Land Salzburg finanziert. Die erste Implementationsphase zeigt positive Ergebnisse aus Sicht der Lehrpersonen und SchülerInnen, so die Betreiber.

Damit in Salzburg flächendeckend Schulen den Schritt in eine zukunftsorientierte MINT-Bildung machen können und die bereits ausgestatteten Schulen ihre Infrastruktur ausbauen können, braucht es nun auch die Unterstützung der Gemeinden. „Nichts tun, kostet viel mehr, als etwas zu tun. Wir als Gemeindevertreter müssen junge Menschen unterstützen, MINT-Wissen früh genug zu erlernen“, betonte Johann Strasser, Bürgermeister von Eugendorf.

Links

red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 27.03.2023