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25. April 2024

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Die Vermessung der Nerven

Die Vermessung der Nerven© piqs.de/nessquick

Eine Wiener Innovation kann unangenehme Nebenwirkungen von Operationen verhindern.

Bei Tumor-Operationen im sogenannten kleinen Becken können Nerven verletzt werden. Das hat für Patienten unangenehme Folgen, wie Stuhl- und Harninkontinenz, sowie Störungen der Sexualfunktionen. Ein an der MedUni Wien entwickeltes Gerät könnte helfen, dies zu verhindern, indem es vor dem Eingriff eine Landkarte des Nervengeflechts erstellt.
Bela Teleky, Experte für Darmchirurgie und Mitglied des Comprehensive Cancer Center (CCC): „Erste Tests mit einem Gerät, das vor, während und nach dem operativen Eingriff die Funktion der Nerven misst, zeigen vielversprechende Ergebnisse. In einem ersten Schritt setzen wir das Gerät nun bei Tumoroperationen im Bereich des Rektums ein.“

Exakte Planung
Durch das sogenannte Neuromapping wird erhoben, ob bereits Störungen der Nervenfunktion vorliegen. So kann die OP exakter geplant werden.Während der Operation ermöglicht das Gerät die Nervenüberwachung, wodurch Folgeschäden minimiert werden.
Die Überprüfung der Nervenfunktion erfolgt durch Sonden, so dünn wie Akupunkturnadeln, die die Nerven stimulieren oder Kontraktionen der Muskeln von Blase und Schließmuskel messen. Eine Grafik auf einem Monitor macht die Nerven sichtbar und akustische Signale belegen ihre Stimulation und Ansprechen.

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APA-Science/red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 21.10.2016