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25. April 2024

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Hehre Ziele

Hehre Ziele© piqs.de/haakan dahlstroem

Das Erreichen der Regierungsziele bei der Forschung scheint unwahrscheinlich. Insbesondere der private Sektor schwächelt.

Die Erreichung der Regierungsziele im Forschungsbereich wie etwa der Vorstoß unter die „Innovation Leader“ oder das Erreichen einer Forschungsquote von 3,76 Prozent des BIP bis 2020 sind „zunehmend unwahrscheinlicher“ geworden. Das hält der Forschungs- und Technologiebericht 2016 zur 2011 erstellten Forschungsstrategie fest.
Zwar seien in einigen Bereichen „wesentliche Impulse zu Veränderungen“ gesetzt worden, hält der jährlich erscheinende Bericht fest, der nun dem Parlament zugeleitet wurde. Viele Projekte seien aber noch nicht abgeschlossen beziehungsweise in anderer Form als eigentlich vorgesehen realisiert worden, so das Urteil in der von Austrian Institute of Technology (AIT), Joanneum Research (JR) und Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) erstellten Studie.

Die „große Herausforderung“ zur Erreichung der angestrebten Forschungsquote liege „insbesondere in der Steigerung der F&E-Intensität des privaten Sektors“. Viele Maßnahmen der FTI-Strategie für Forschung, Technologie und Innovation seien deshalb als Anreize und Unterstützung für den privaten Sektor konzipiert, um eine Steigerung der Forschung und Entwicklung im Unternehmensbereich zu erreichen. „Gelingt dies nicht oder nur in unzureichendem Ausmaß, scheint die Erreichung des Quotenziels nur sehr schwer möglich“. heißt es in dem Bericht.

Beispiel Studienplatzfinanzierung
Ein Beispiel für eine nur ansatzweise Umsetzung der Strategie bietet der Universitätsbereich: Als zentrales Vorhaben sei dort die Einführung eines neuen Finanzierungsmodells, der Studienplatzfinanzierung, vorgesehen gewesen, das eine Trennung der Mittel für Forschung und Lehre sowie einen Ausbau der kompetitiven Forschungsfinanzierung vorgesehen habe. Dieses sei „aufgrund budgetärer Restriktionen“ nur in Ansätzen umgesetzt worden.
Ebenfalls nicht realisiert worden sei ein Exzellenzclusterprogramm zur Förderung der Spitzenleistungen in der Grundlagenforschung, heißt es in der Analyse. Stattdessen habe man versucht, existierende Programme auszubauen.
Einen „langen Atem“ in der Forschungspolitik wird laut dem Bericht der Bereich Risikofinanzierung brauchen: „Trotz zahlreicher Initiativen und erster Erfolge, etwa im Bereich Crowdfunding, deutet sich derzeit noch keine durchgreifende Verbesserung bei der Bereitstellung von Risikokapital an.“ ()

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.06.2016