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29. März 2024

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Licht und Schatten

Licht und Schatten© piqs.de/sharon pruitt

In Naturwissenschaften, Informatik und Technik (MINT) kann Österreich im Bildungsbereich teilweise glänzen, teilweise zeigen sich Schwachpunkte.

Die EU-Kommission attestiert Österreich MINT-Bereich Stärken und Schwächen. So würden derzeit viele andere EU-Mitgliedsstaaten an einem Modell wie der heimischen Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) arbeiten, die eine technische Ausbildung mit der Möglichkeit zum sofortigen Berufseinstieg bietet, aber auch den Weg an die Hochschulen offen lässt.
Michael Teutsch von der Generaldirektion Bildung und Kultur der EU-Kommission wies bei der Präsentation des „Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2016“ auf ein Manko hin: Viele Absolventen würden nur einen HTL- oder Bachelorabschluss machen, höhere Abschlüsse wie Master oder Doktorat seien verhältnismäßig selten. Die „negativen Einfluss auf Forschung und Innovation haben“ und Österreich daran hindern, wie angestrebt zu den innovativsten Nationen aufzuschließen.

Verbesserung der Lehre
Ein weiterer Knackpunkt ist für die EU-Kommission die Hochschulfinanzierung. Im Entwicklungsplan für die Hochschulen habe sich Österreich zwar eine Verbesserung der Lehre zum Ziel gesetzt. „Aber die Bedarfsplanung und die Finanzierung stimmen nicht genau überein“, so Teutsch. Im Bericht werden als Fehlbetrag 500 Millionen Euro angeführt – das ist jene Summe, die die Universitätenkonferenz (uniko) für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode (2019-2021) pro Jahr zusätzlich einfordert.
Insgesamt sollte sich Österreich als eines der reichsten Länder der EU mit den Besten vergleichen, fordert Teutsch. Bei den Bildungsergebnissen sei man allerdings nur Mittelmaß. „Wenn es 20 Prozent mit sehr schwachen Ergebnissen sowohl bei PISA als auch bei nationalen Bildungsstudien gibt, dann ist das für ein hochentwickeltes Land wie Österreich, wenn man Top werden will, ein Problem.“ Als Vorbilder nannte er Länder wie Finnland und Estland.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 21.12.2016