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25. April 2024

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Technologie-Affinität fördern

Technologie-Affinität fördern© Bilderbox.com

IV-Präsident Kapsch will schon im vorschulischen Bereich ansetzen.

Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen, müsse schon im vorschulischen Bereich angesetzt werden, waren sich die Präsidenten der Industriellenvereinigung (IV), Georg Kapsch, und des Forschungsrats, Hannes Androsch, zuletzt in Alpbach einig. Für Kapsch geht es um Grundsätzliches: „Wir müssen die vorherrschende Technologieaversion in Technologieaffinität umdrehen.“
„Wir müssen die Überzeugung untermauern, dass wir die Herausforderungen der Welt nur mit Technologie lösen können, und diese Erkenntnis muss sich bei den Menschen durchsetzen“, sagte Kapsch bei einem Pressegespräch. Weil der digitale Wandel alle Lebensbereiche erfassen werde, sei es notwendig, „schon im vorschulischen Alter Digital Natives zu schaffen“, ergänzte Androsch.

Kritik am Mittelmaß
Einig waren sich Kapsch und Androsch auch in ihrer Kritik am „Mittelmaß“ Österreichs, etwa in der Innovation. Einen der Gründe dafür sieht Kapsch in der Struktur der Forschungsförderung. Diese sei „so zerklüftet und klein, klein zergliedert, mit zu gering dotierten Fördertöpfen“.
Auf welche Themen man sich konzentrieren sollte, wollte der IV-Chef nicht sagen, „aber man sollte nicht Krethi und Plethi fördern, sondern überlegen, wo hat Österreich Stärken – und diese sollte man ausbauen.“ Auch Androsch betonte, dass man nicht alles machen könne, „man muss die Kunst der Reduktion und Fokussierung üben.“
Androsch nannte konkrete Beispiele: So ist er etwa skeptisch, ob sich Österreich so massiv bei autonomen Fahrzeugen engagieren sollte, weil „es noch lange nicht praktikabel sein wird.“ Dagegen zähle man in Innsbruck in der Quantenphysik zur Weltklasse, deshalb wäre es wert, dort ein europäisches Projekt für Quantencomputer aufzusetzen.

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Apa-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2016