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28. März 2024

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Der NOstronaut

Der NOstronaut© piqs.de/ruediher probst

Wiener Neustadt mausert sich zur blau-gelben „Raumstation“.

Niederösterreich entwickelt sich immer mehr zu einem Hotspot für Weltraumtechnik. Speziell Wiener Neustadt sei zum blau-gelben Zentrum der Weltraumforschung geworden und „zieht mittlerweile Spezialisten aus der ganzen Welt an“, erklärt Wirtschafts- und Technologie-Landesrätin Petra Bohuslav. Astronauten aus aller Welt begeisterten nun Niederösterreichs Jugend für die Weltraumforschung, damit in Zukunft noch mehr niederösterreichische Technik und vielleicht ja auch einmal ein waschechter „NÖstronaut“ ins All geschossen werden.

Niederösterreich investiert über 6 Millionen
„Die Weltraum-Technik ist ein wachsender und ziemlich krisensicherer Markt“, sagte Österreichs erster und bisher einziger Astronaut Franz Viehböck. Er begrüßte Anfang Oktober mehr als 100 Austronauten aus der ganzen Welt zum „Planetary Congress“ in Niederösterreich. Ein Schwerpunkt des Programms war der Community Day, an dem 20 Astronauten zahlreiche Schulen und Fachhochschulen sowie öffentliche Veranstaltungen in Tulln, Wiener Neustadt, St. Pölten, Waidhofen/Ybbs, Wieselburg und Krems besuchen werden.
Das Land Niederösterreich hat in den vergangenen Jahren rund fünf Millionen Euro in die Infrastruktur rund ums Thema Raumfahrt investiert. In den letzten drei Jahren flossen zudem rund 1,5 Millionen Euro an Fördergeldern in einschlägige Forschungsprojekte. „Mindestens 35 niederösterreichische Organisationen und Betriebe sind in der Luft- und Raumfahrt tätig“, unterstreicht ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki.

500 Forscher am Technopol Wiener Neustadt im Bereich Raumfahrt
Bereits 2009 sei die Beschäftigtenzahl in der Luft- und Raumfahrt in Summe bei über 2.500 Personen gelegen. Am Technopol Wiener Neustadt gebe es aktuell rund 500 Forscher in den Technologiefeldern Materialien, Oberflächen, Tribologie, Sensorik und Aktorik. Zum „Weltraum-Standort“ Wiener Neustadt gehören neben dem FH-Studiengang Aerospace Engineering mit Dozenten aus führenden Luft- und Raumfahrttechnologie-Betrieben und rund 80 Studierenden auch bereits einige Betriebe, wie etwa AAC, die intelligente Materialien wie selbstschmierende Werkstoffe entwickeln.
Die Forschungs-Tochtergesellschaft FOTEC der Fachhochschule konnte ein Antriebssystem für Satelliten entwickeln. Um die Vermarktung kümmert sich das Start-Up „AMR Propulsion Innovation“. „Derzeit arbeitet man in der FOTEC an Antrieben für kleinste Satelliten“, erklärt Bohuslav. Neue Aufträge der NASA haben es ermöglicht, dass 2017 ein neues Labor eröffnet wird.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 19.10.2016