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24. April 2024

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Grazer Hightech-Sensoren erleichtern jungen Diabetikern das Leben

Grazer Hightech-Sensoren erleichtern jungen Diabetikern das Leben© Bilderbox.com

Eine neue Glukose-Sensor-Technologie für Insulinabgabesysteme, die im Rahmen eines EU-Projekts unter der Führung von Joanneum Research in Graz entsteht, wird gerade für zuckerkranke Kinder und Jugendliche nicht nur Erleichterungen, sondern auch mehr Sicherheit bringen. Sie könnte sogar der Durchbruch in Richtung einer künstlichen Bauchspeicheldrüse sein.

Im Rahmen des EU-Projekts „Spidiman“ wird eine neue Glukose-Sensor-Technologie entwickelt, die die Glukosemessung verbessert und eine genauere Insulinzufuhr ermöglicht, um dadurch eine bessere Blutzuckereinstellung bei PatientInnen mit Typ-1-Diabetes zu erreichen. Spezielle Zielgruppe des Projektkonsortiums sind dabei Kinder und Jugendliche. Joanneum Research koordiniert das vierjährige Projekt, bei dem neun multidisziplinäre Projektpartner aus dem In- und Ausland mitarbeiten.

Miniaturisiertes Messgerät
Bei der neuen Glukose-Sensor-Technologie handelt es sich um ein „Single-Port System“, welches Insulinzufuhr und Glukosemessung an derselben Stelle im Fettgewebe ermöglicht. Dabei werden spezielle optische Glukosesensoren zusammen mit dem Infusionsset in das Fettgewebe eingebracht. Die Sensoren werden dann über ein auf der Haut angebrachtes, miniaturisiertes Messgerät ausgelesen und folglich die Glukosewerte berechnet.
Im Rahmen der ersten klinischen Studie konnte nun die neue Technologie auch am Menschen getestet werden. Dabei konnten auch wichtige Erkenntnisse zur Verbesserung und Weiterentwicklung des Gesamtsystems, also der Kombination aus Glukosemessung und Insulinabgabe, gewonnen werden. Die Technologie habe sogar das Potenzial, zum zentralen Element einer künstlichen Bauspeicheldrüse zu werden, so das Joanneum.

red/aha, Economy Ausgabe Webartikel, 18.01.2017