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19. April 2024

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Hightech-Armband misst Alkohol im Blut

Hightech-Armband misst Alkohol im Blut© proof

Eine gute Nachricht für alle, die ihren Alkoholkonsum lieber in vernünftigen Grenzen halten. Ein neues „Wearable“ ermöglicht Usern, die gern das eine oder andere Gläschen zu sich nehmen, das Festlegen von Konsumgrenzen.

Das Gerät "Proof" misst den Alkoholspiegel im Blut in Echtzeit. Das Hightech-Gadget, das um den Arm getragen wird, ist vom kalifornischen Start-up Milo Sensors entwickelt worden. Via Smartphone-App wird der User über seinen Alkoholgehalt im Blut benachrichtigt. Die Analyse erfolgt auf Basis der im Körperschweiß enthaltenen Chemikalien. Das Wearable lässt seinen Nutzer flexible Grenzen für den Alkoholkonsum festlegen.
"Der Alkohol, der sich nicht im Blut befindet, verteilt sich im Körper. Unser Gerät nimmt jene Spuren wahr, welche über die Haut an die Luft abgegeben werden", erklärt Milo-Sensors-Mitgründer Bob Lansdorp. Diese Bestandteile würden vom Device in ein Signal umgewandelt, das Rückschlüsse auf den Alkoholspiegel im Blut erlaubt. "Proof kann am Beginn des Abends angelegt werden und misst den Alkoholgehalt auch, wenn man das selbst daraufhin vergisst.“

Fahrtüchtigkeit nicht feststellbar
Maik Dahles von useful-IT steht dem Gerät allerdings kritisch gegenüber – vor allem, wenn man es für die Überprüfung der Fahrtüchtigkeit verwenden wolle: „Wer seinen Zustand nicht mehr selber einschätzen kann, sollte sich nicht auf ein Gadget verlassen.“ Das Thema Datenschutz sei ebenfalls prekär. "Daten wie Alkoholkonsum sollte man diskret behandeln und nicht mit der Cloud synchronisieren", warnt Dahles. Zudem entspreche die Messgenauigkeit eher einem Näherungswert und vermutlich nie dem exakten Alkoholspiegel.
Proof funktioniert mittels Kartusche, die nur für den einmaligen Gebrauch geeignet ist. Laut Milo-Sensors-Gründer Evan Strenk wird diese Patrone voraussichtlich für ein paar Dollar erhältlich sein. "Die Notwendigkeit, jedes Mal eine nicht wiederverwendbare Kartusche einsetzen zu müssen, bevor man Sauftour geht, disqualifiziert diese Erfindung als teuren Partygag, der schnell wieder in der Schublade verschwindet", moniert Dahles.

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Pressetext Austria/red, Economy Ausgabe Webartikel, 08.02.2017