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26. April 2024

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Keine Chance auf Streit durch Konflikte erkennende Kleidung

Keine Chance auf Streit durch Konflikte erkennende Kleidung© Bilderbox.com

Bald sollen Wearables Aggressionen aufspüren und so etwa auch Beziehungskrisen verhindern.

Schon in naher Zukunft könnten Wearable-Technologie helfen, gröbere Beziehungskonflikte zu verhindern. Davon geht ein Team aus Technikern und Psychologen der University of Southern California (USC) aus. Denn die Forscher haben ein System entwickelt, das verschiedene Daten von Körpertemperatur bis hin zur Intensität von Gesprochenem misst und daraus den Gefühlszustand von Personen abschätzt - und so Konfliktsitationen erkennt.
Kommt man mit übler Laune heim, könnten automatisierte Nachrichten den Partner vorwarnen und den Betroffenen selbst zu einer kurzen, beruhigenden Meditation anhalten. Einen Grundstein dafür hat das USC-Team mit seinem System geschaffen, das Daten von Quellen wie Wearable-Geräten oder Smartphones nutzt und per Algorithmus abschätzt, wie es um den Gefühlszustand eines Paares bestellt ist.

Vorhersagen
Die genutzten Daten umfassen unter anderem Körpertemperatur, Herzaktivität, Schweißproduktion sowie die Bewertung von Sprachintensität und Inhalten des Gesagten. Einer Studie des Temas zufolge schafft es der Algorithmus so mit bis zu 86-prozentiger Genauigkeit jene Konfliktphasen zu erkennen, die Versuchsteilnehmer anhand ihrer Selbstbeobachtung gemeldet haben. Diese Erkennung ist freilich nur ein erster Schritt zum "langfristigen Ziel, Interventionen zu entwickeln, die das Funktionieren von Paaren verbessern".
Statt einfach zu beurteilen, ob ein Konflikt besteht, sollen in Zukunft Spannungen kurzfristig vorausgesagt werden. Das allein würde freilich noch wenig helfen. Mithilfe von Warn-SMS oder kleinen Selbsthilfe-Tipps sollte eine Eskalation von Konflikten verhindert werden. Andererseits könnte der Ansatz aber langfristig auch auf andere Beziehungen wie die zwischen Eltern und Kindern übertragbar sein.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 11.05.2017