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16. April 2024

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Moderne Wissenschaft muss messbar sein

Moderne Wissenschaft muss messbar sein© Bilderbox.com

Es wird fleißig geforscht. Wie sich einzelne Forschungsprogramme auf die Gesellschaft auswirken, darüber herrscht Unklarheit.

Staatlich geförderte Forschungsprogramme werden evaluiert. Je nach Fragestellung bringt das ökonomische oder strukturelle Einblicke in das Wissenschaftssystem. Problematischer wird es, wenn die Wirkung der Wissenschaft auf die Gesellschaft als Ganzes gemessen werden soll, erklärt Klaus Schuch vom ZSI. "Die politischen Ansprüche sind sehr groß geworden. Man will wissen, was die Wissenschaft in der Gesellschaft als Ganzes bewirkt", so der wissenschaftliche Direktor des Zentrums für Soziale Innovation (ZSI). Dem gegenüber stünden Einwände, dass dies gar nicht darstellbar sei.

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
"Wie man so etwas wie gesellschaftlichen Impakt nachweisen kann, das ist ein ungelöstes methodisches Problem", sagt Schuch, der auch als Geschäftsführer von fteval (Plattform für Forschungs- und Technologieevaluierung) fungiert. Die Evaluierung sollte sich stattdessen stärker auf das zu untersuchende Programm selbst konzentrieren und logische Ableitungen versuchen, ob es positive oder negative Implikationen für die Gesellschaft haben könnte.
Ein weiteres Versäumnis in der bisherigen Evaluierungspraxis sieht Schuch in der fehlenden Einbindung der Technikfolgenabschätzung: "Man müsste viel mehr Evaluatoren und Technikfolgenabschätzer zusammenbringen", fordert Schuch eine Kooperation, die es derzeit noch nicht gibt. In Österreich finden pro Jahr ungefähr zehn bis 15 Evaluierungen von staatlich geförderten Forschungsprogrammen statt. Die wichtigsten Akteure sind Technopolis Austria, KMU Forschung Austria, Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo), Austrian Institute of Technology (AIT), Joanneum Research, Convelop, das Institut für Höhere Studien (IHS) und das ZSI.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.01.2017