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25. April 2024

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Villacher Technikon holt fünf neue EU-Projekte nach Österreich

Villacher Technikon holt fünf neue EU-Projekte nach Österreichleuchten.de

Unter anderem soll ein mobiles Radarsystem gegen illegale Drohnen entwickelt werden. Die Kärntner Forschungsgesellschaft fungiert dabei als F&E-Drehscheibe zwischen heimischen Unternehmen und der EU.

Sie transportieren Drogen über Grenzen und Waffen und Mobiltelefone in Gefängnisse: Illegal eingesetzte Drohnen sind längst zu einem Sicherheitsrisiko geworden. Ihre Erkennung und Überwachung ist vielen Ländern ein wichtiges Anliegen. Unter der Bezeichnung ALFA (Advanced Low Flying Aircrafts Detection and Tracking) soll deshalb im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes eine Art mobiles Radarsystem entwickelt werden, das Drohen erfasst und trackt.
Und dieses Projekts ist nur eines von fünf, das von Villach aus gelenkt wird. Denn Klaus Koch, Gründer und Geschäftsführer der Forschungs- und Projektgesellschaft Technikon, und seinem Team ist es gelungen, innerhalb weniger Monate gleich fünf EU-weit ausgeschriebene Forschungsprojekte nach Österreich zu holen. Das reine Förderungsvolumen aller fünf Projekte beträgt in Summe über 22 Millionen Euro. Partner sind etwa die OMV, Fraunhofer und Zumtobel.

Automatisierung als Open Source-Lösung
Beim Projekt Aquarius werden mit der OMV als Partner Sensoren auf Laser-Basis entwickelt, die erkennen, ob Wasser kontaminiert ist. Beim Projekt certMils wiederum ist das Ziel, ein vertrauenswürdiges, EU-basiertes Sicherheitszertifikat für cyber-kritische Bereiche zu schaffen. Mit an Bord sind dabei etwa Thales Österreich und Schneider Electric.
Eine deutliche Verbesserung der für LED-Leuchten notwendigen Vorschaltgeräte ist das Ziel von LEDLUM. Diese Geräte, die die Alterung von LED-Lampen ausgleichen, sollen kleiner, leistungsfähiger und gleichzeitig günstiger in der Herstellung werden. Industriepartner ist der Voralberger Zumtobel-Konzern.
Eine Software zur Überprüfung von Software: Dieser Ansatz zur Verbesserung der Sicherheit von eingesetzten Software-Modulen steht im Mittelpunkt des Projektes VESSEDA (Verification Engineering Of Critical Applications), das gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut durchgeführt wird. "Ziel ist eine Automatisierung des Überprüfungsverfahrens von Software-Modulen", sagt Koch, "das Ergebnis soll als open-source-Lösung allen zur Verfügung stehen."
Insgesamt haben Koch und das Technikon in den letzten Jahren bei 70 Projekten Fördergelder in Höhe von über 500 Millionen Euro nach Österreich geholt. "Unsere Erfolgsquote bei Bewerbungen für EU-Projekte liegt bei eins zu drei", unterstreicht Koch, „EU-weit liegt die Quote bei 1 zu 20."

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Pressetext Austria/red, Economy Ausgabe Webartikel, 21.02.2017