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25. April 2024

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Der ausgezeichnete Künstler in Jurisprudenz und Sprache

Der ausgezeichnete Künstler in Jurisprudenz und Sprache© Noll_APA_Fotoservice_Rambauske

Alfred Johannes Noll erhält Staatspreis für Kulturpublizistik 2016. Jury würdigt das publizistische Werk des österreichischen Rechtsanwalts und Sachbuchautors.

"Mit der Kulturpublizistik gilt die heutige Preisverleihung einem besonderen und schwer abgrenzbaren Genre. Kein Wunder also, dass die Ausbildungen und Berufe unserer bisherigen Staatspreisträger sehr heterogen sind. Alfred Noll passt hervorragend in diese Reihe eindrucksvoller Persönlichkeiten", so Kulturminister Thomas Drozda bei der Überreichung des Österreichischen Staatspreises für Kulturpublizistik 2016 an Alfred Noll im Bundeskanzleramt.
"Dennoch ist es heute eine Premiere, wird doch erstmals ein Rechtsanwalt in diese schreibend-argumentierende Klasse der mit dem Staatspreis ausgezeichneten Intellektuellen aufgenommen", so Drozda mit Verweis auf die zahlreichen Publikationen des Geehrten. Armin Thurnher betonte in seiner Laudatio „die Vielseitigkeit von Alfred Noll als kritischer Autor und Homo Politicus, der stets spielend die unterschiedlichen Rollen als Herausgeber, Autor, Gesprächspartner und Jurist ausfülle.“

Von juristischer Fachliteratur über literarische Texte bis zu gesellschaftskritischen Analysen
Alfred Johannes Noll, geboren 1960 in Salzburg, studierte Rechtswissenschaften in Salzburg und Wien sowie Soziologie am Institut für Höhere Studien. Seit 1992 ist er Rechtsanwalt in Wien, seit 1998 Universitätsdozent für Öffentliches Recht und Rechtslehre. Noll ist Gründer und Mitherausgeber des "Journals für Rechtspolitik", Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Zeitschrift "Medien und Recht", Ausschussmitglied der Wiener Rechtsanwaltskammer und Mitglied der Österreichischen Juristenkommission. Zu seinen Tätigkeitsschwerpunkten zählen das Medien- und Urheberrecht sowie Kunst-Restitutionen.
Alfred Nolls publizistisches Schaffen als Autor und Herausgeber reicht von juristischer Fachliteratur bis hin zu essayistischen, literarischen Texten und gesellschaftskritischen Analysen. So setzt er sich beispielsweise in seinem kürzlich erschienenen Buch "Der rechte Werkmeister" mit dem Philosophen Martin Heidegger auseinander. Die Staatspreis-Jury hat ihn mit einem einstimmigen Beschluss für den Preis vorgeschlagen. Alfred Noll reichte das Preisgeld an die Wiener Straßenzeitung „Augustin“ weiter.
Der Österreichische Staatspreis für Kulturpublizistik wird im Zwei-Jahres-Rhythmus abwechselnd mit dem Österreichischen Staatspreis für Literaturkritik an eine Persönlichkeit vergeben, die sich durch hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Kulturpublizistik in Zeitungen und Zeitschriften, in den audiovisuellen Medien oder in Einzelpublikationen besonders ausgezeichnet hat. Der Preis ist derzeit mit 10.000 Euro dotiert. Zu den bisherigen Preisträgern zählen etwa Paul Lendvai, Karl-Markus Gauß, Konrad Paul Liessmann oder Robert Menasse.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 22.11.2016