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29. März 2024

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Humanitäre Innovation

Humanitäre Innovation © Kapsch BusinessCom

Verbesserte medizinische Betreuung bei paralleler Kostenoptimierung sind im Gesundheitswesen kontinuierliche Themen. Ein Expertenkommentar von Katharina Proske, Vertriebsleitung Digitalisierung Healthcare K-Businesscom.

Für Spitäler und Gesundheitseinrichtungen werden digitale Technologien immer wichtiger, um die laufend steigende Aufgabenlast zu bewältigen und das gilt naturgemäß auch in Österreich. Bereits jetzt unterstützt die Digitalisierung das Klinikpersonal bei der Aufnahme von PatientInnen, steuert intelligent die Besucherströme oder bündelt Informationen von Behandlungen, etwa in der sogenannten digitalen Fieberkurve. Nun stehen Technologien der nächsten Generation bereit diese Erfolgsmodelle weiter auszubauen und dabei hilft zunehmend auch Künstliche Intelligenz (KI) Fehlerquellen oder Risiken weiter abzubauen, etwa bei Behandlungsformen.

Gemeinsames Forschungsprojekt mit medizinischer Uni Graz
Das Thema „Arzneimittel für PatientInnen“ ist beispielsweise ein neues Einsatzgebiet für die digitale Unterstützung im Spital. Aktuell gibt es ein gemeinsames Forschungsprojekt mit der medizinischen Universität Graz, wo ExpertInnen von Med-Uni und K-Businesscom die Medikation sicherer machen. Zielsetzung ist hier, den Weg von Tabletten und anderen Medikamenten zu den PatientInnen mit intelligenten Bilderkennungsverfahren lückenlos abzusichern.

Hintergrund ist, dass im komplexen Krankenhausalltag auf den „letzten Metern“ zum Krankenbett bei der Verabreichung von Medikamenten eine Verwechslungsgefahr besteht - und dadurch weltweit jedes Jahr Tausende PatientInnen an fehlerhaftem Medikamentenmanagement sterben.

Mehr Patientensicherheit und weniger Kosten
Die Risiken auf den Wegen zum Krankenbett sind vielfältig und existieren unter anderem bei der Dosierung als auch bei der Verteilung auf die Ausgabeschachteln und Übergabe an die PatientInnen. Ursachen für eine Verwechslung sind dabei häufig menschliche Faktoren, beispielsweise Ermüdung oder Ablenkung.

Ein Algorithmus hat hier den Vorteil, dem Pflegepersonal zu jeder Tages- und Nachtzeit bei den Kontrollaufgaben helfen zu können, ohne in der Aufmerksamkeit nachzulassen. Das senkt für die PflegerInnen die Belastungen, mindert Risiken im gesamten Vorgang der Beschaffung und Verabreichung und ermöglicht final mehr Patientensicherheit im Spital.

Optimierung der Abläufe
Auch im Rahmen der Corona-Krise zeigt sich der größer werdende Nutzen digitaler Unterstützung und die Pandemie hat neben Unternehmen und Verwaltung auch im Gesundheitswesen die digitale Transformation entsprechend beschleunigt. Video-Konsultationen für das Gespräch zwischen Arzt und Patienten gehören heute bereits zum Standard.

Innovative digitale Anwendungen wie ‚PatientFlow‘ sorgen dafür, dass PatientInnen und BesucherInnen bei Spitalsbesuchen nicht mehr vor einem Schalter anstehen müssen. Sie werden auf separate Wartezonen verteilt, in denen sie die Aufrufsysteme jederzeit im Blick haben, was über ein mobiles Ticket am Smartphone auch außerhalb der Gebäude funktioniert.

Smarte digitale Helfer haben sich also im Klinikalltag etabliert und sind nicht mehr wegzudenken. Sie verbessern die Versorgungsqualität für PatientInnen, mindern Risiken, optimieren Kosten für die Betreiber von Gesundheitseinrichtungen und sie entlasten das Personal zur Konzentration auf deren Kernaufgaben. Moderne Digitaltechnologien der nächsten Generation schaffen zudem neue Freiräume, die für das Spitalmanagement der Zukunft unverzichtbar sind.

Links

Katharina Proske, Economy Ausgabe Webartikel, 18.10.2022