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19. April 2024

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Kritische Mahner als Inspiration zum Nachdenken

Kritische Mahner als Inspiration zum Nachdenken© NLK Pfeiffer

Land Niederösterreich verleiht Kulturpreise in Kategorien Bildende Kunst, Literatur, Medienkunst, Musik und Volkskultur sowie Sonderpreise zum Thema Menschenwürde.

(red/czaak) „Es ist schön, mit allen Kulturpreisträgerinnen und –Preisträgern wieder ein Fest feiern zu können“, eröffnete Johanna Mikl-Leitner, Landeschefin von Niederösterreich die 61. Verleihung der Kulturpreise im Festspielhaus St. Pölten. Als Auszeichnungen verliehen wurden je ein Würdigungspreis (dotiert mit 11.000 Euro) und zwei Anerkennungspreise (dotiert mit je 4.000 Euro) in den Sparten Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Erwachsenenbildung, Literatur, Medienkunst sowie kinokulturelle Initiativen, Musik, Volkskultur und Kulturinitiativen.

Ergänzend wurde der Sonderpreis für Künstlerische und kulturelle Auseinandersetzungen zum Thema Menschenwürde verliehen. „Dass die Kultur von heute auf morgen auf null gestellt worden ist, war für viele eine Existenzbedrohung. Das Land Niederösterreich hat hier rasch reagiert und die Kulturschaffenden moralisch, juristisch und finanziell unterstützt“, sprach Mikl-Leitner auch die für die Kulturbranche schwierigen letzten Monate an.

Die Preisträger der einzelnen Kategorien
Die Preisträger in der Sparte Darstellende Kunst sind Viktoria Schubert (Würdigungspreis) sowie Sophie Aujesky und die Handikapped Unicorns Niederösterreich (Anerkennungspreise), in der Sparte Bildende Kunst Isolde Joham (Würdigungspreis) sowie Anne Glassner und Philip Patkowitsch (Anerkennungspreise), in der Sparte Literatur Martin Pollack (Würdigungspreis) sowie Sandra Gugić und Andrea Winkler (Anerkennungspreise), in der Sparte Musik Bijan Khadem-Missagh (Würdigungspreis) sowie Lukas Lauermann und Jörg Leichtfried (Anerkennungspreise), in der Sparte Medienkunst - kinokulturelle Initiativen der Filmclub Drosendorf (Würdigungspreis) sowie der Kulturverein Film.Kunst.Kino und Andreas Zeugswetter (Anerkennungspreise).

Es folgten in der Sparte Erwachsenenbildung Gerhard Floßmann (Würdigungspreis) sowie Willkommen – Verein zum Finden einer neuen Heimat und die Filmchronisten Ötscher:reich (Anerkennungspreise) und in der Sparte Volkskultur und Kulturinitiativen Ingeborg Hauser (Würdigungspreis) sowie der Scheibbser3er und die Villa Kunterbunt (Anerkennungspreise). Den Sonderpreis Künstlerische und kulturelle Auseinandersetzungen mit der Menschenwürde erhielten das Wiener Neustädter SOG.Theater (Würdigungspreis) sowie Sabine Luger und Verena Prenner (Anerkennungspreise).

Verlässlicher Partner in schwierigen Zeiten
Niederösterreich hat sich auch in schwierigen Zeiten „als verlässlicher Partner erwiesen, damit Kunst und Kultur auch weiter stattfinden könnten“, so auch der Tenor vieler Kunstschaffender im Rückblick auf die Pandemie. Mikl-Leitner betonte ergänzend, es „sei „Aufgabe der Kulturpolitik, für die Künstler die optimalen organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen. Wir brauchen sie als kritische Mahner, die zum Nachdenken inspirieren.“

Mercedes Echerer bezog sich in ihrer Festrede dann auch auf die 30 in Siebenbürgen lebenden Ethnien, um über Toleranz als Selbstverständlichkeit in einer Vielfalt der Kulturen zu reflektieren. Vor dem Diktum der Systemrelevanz und Unentbehrlichkeit von Kultur beklagte sie zudem die in der Pandemie getrennten Wege geschützter und freier Künstler, die immer mehr ins Prekariat abgerutscht seien: „Freiheit, Verantwortung und Solidarität sind kommunizierende Gefäße“, unterstrich Echerer.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 12.11.2021