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18. April 2024

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Leben wie die Indianer

Leben wie die Indianer© piqs.de/mayer peter

Jeden Tag bei jedem Wetter im Wald, auf Wiesen und Feldern, kein festes Gebäude, nur ein großes Indianerzelt mit einem Holzofen für kalte Wintertage.

Für viele ein Traum aus Kindertagen. Aber wer würde das (s)einem Kleinkind tatsächlich zumuten? Der private „Wald.Kinder.Garten“ im Münichsthal bei Wolkersdorf will Kinder das Leben im Einklang mit der Natur lehren, und alle Beteiligten – Betreiber, Eltern und Kinder – scheinen damit glücklich zu sein.
„Wir haben keinen Strom und tragen das Wasser im Kanister zu unserem Tipi. WC gibt es keines, Kot wird vergraben, das Papier verbrannt“, erklärt die Initiatorin Maria Mittermaier das komfortlose Kindergartenleben. Die Montessori-, Wald- und Kleinkinderpädagogin hat 2005 den Waldkindergarten als gemeinnützigen Verein gegründet.

Übergang in Schule kein Problem
„Mit wettergerechter Kleidung, einem Rucksack und einer guten Portion Neugierde freuen sich unsere Waldfüchse auf jeden Ausflug“, berichtet Mittermaier, die den Kindergarten gemeinsam mit nur einem weiteren Betreuer führt. Die Idee des Waldkindergartens ist es, den Kindern Bewegung in der Natur und das Erkunden ihres Lebensraumes zu ermöglichen und sie anzuleiten, ihre Spiel- und Handlungsmöglichkeiten selber auszuloten und zu bestimmen.
Zur Überraschung mancher Eltern dürfte der Übergang in die Schule für die „verwilderten“ kleinen „Waldfüchsen“ kein Problem sein. Im Vergleich zu Kindern aus regionalen Regelkindergärten könnten sie länger stillsitzen, sich leichter konzentrieren und würden in den Fächern Lesen, Sachkunde und Mathematik überdurchschnittliche Leistungen erbringen, wird berichtet.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/aha, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2016