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20. April 2024

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Neue Wege der Entsorgung

Neue Wege der Entsorgung© piqs.de/imad haddad

Die Steiermark will sich beim Müll neu aufstellen. Unter anderem sollen Ressourcenparks kleine Altstoffsammelzentren ersetzen.

Die Müllentsorgung in der Steiermark soll in den kommenden zehn Jahren professioneller werden. Statt den bisher knapp 430 Altstoffsammelzentren in den Gemeinden sollen rund 30 sogenannte Ressourcenparks errichtet werden. Diese sollen durch größere Sammelmengen bessere Preise beim Verkauf des Abfalls erzielen. "Wir haben in Österreich kein Öl, keine großen Gasvorräte, keine hochwertigen Erze und keine besonderen Erden. Daher müssen wir mit Müll effizienter umgehen", sagt Landesrat Johann Seitinger.

Neue Chancen
Das Land Steiermark will die Services für Bürger verbessern. Ressourcenparks können zwar weitere Wege bedeuten, dafür bringen sie bessere Öffnungszeiten und praktischere Entsorgungsmöglichkeiten, so der Plan. In den Ressourcenparks sollen etwa "Re-Use-Shops" inkludiert sein, in denen weggeworfene, aber noch brauchbare Waren günstig erstanden werden können.
Roland Pomberger von der Montanuniversität Leoben betont, dass Österreich im EU-Vergleich zwar beim Recycling gut dastehe, aber in den letzten Jahren werde wieder etwas mehr Müll verbrannt hat. Pläne der EU, bis 2030 insgesamt 65 Prozent des Siedlungsabfalls und 75 Prozent der Verpackungen zu recyceln, sehe er als "Motor".
In den vergangenen Jahren waren Deponien bereits im Zentrum eines Projekts der Montan-Universität gestanden. Das "Landfill Mining"-Projekt zur Grundlagenforschung sei positiv abgeschlossen worden, doch für die Umsetzung und damit Aushebung von alten Deponien fehlten etwa noch genehmigungsrechtliche Antworten. "Wir sind an dem Thema weiter dran, haben aber noch kein Geschäftsmodell dafür."

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 24.03.2017