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18. April 2024

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NÖ bündelt Standorte von berufsbildenden Landesschulen

NÖ bündelt Standorte von berufsbildenden Landesschulen© piqs.de/uwe weinreich

Das Land NÖ legt angesichts sinkender Schülerzahlen Standorte von gewerblichen Berufsschulen und Landwirtschaftlichen Fachschulen in „Kompetenzzentren“ zusammen.

"Wir wollen zeitgemäße Strukturen schaffen", sagte Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) bei der Präsentation des neuen Konzepts in St. Pölten. Die Zahl der Landwirtschaftlichen Fachschulen im Bundesland soll innerhalb von fünf Jahren von derzeit 18 auf zwölf verringert werden, jene der gewerblichen Berufsschulen von 19 auf 17.
"Einzelne Standorte sind mit sinkender Auslastung konfrontiert", sagte Gottfried Haber von der Donau-Universität Krems. In den Landesberufsschulen sei die Zahl der Schüler in den vergangenen drei Jahren von rund 20.000 auf 17.000 zurückgegangen. Durch eine "inhaltlich sinnvolle Konzentration von Ausbildungsangeboten" sollen Doppelgleisigkeiten und eine Kannibalisierung zwischen den Standorten vermieden werden, erklärte Haber.

"Es wird keine Kündigungen geben"
Gleichzeitig sollen die Lehrpläne im landwirtschaftlichen Bereich überarbeitet werden: "Die Ausbildung muss an künftige Berufserfordernisse angepasst sein", betonte die Landesrätin. Geplant ist außerdem, dass Schüler zwischen einzelnen Modulen wählen können. Gewünscht werden unter anderem Infos zu Bewerbung, Verträgen, Wirtschaftswissen und Know-how, um einen Businessplan zu erstellen, verwies Peter Filzmaier von der Donau-Universität Krems auf eine Online-Umfrage unter 577 Niederösterreichern zwischen 14 und 24 Jahren.
Die Zahl der Ausbildungsplätze werde durch die Zusammenlegung nicht reduziert. Der Personalstand soll langfristig sinken, indem Posten nicht nachbesetzt werden. "Es wird keine Kündigungen geben", betonte Schwarz. An den verbleibenden Standorten werden 100 Millionen Euro in zeitgemäße Infrastruktur wie Internate investiert. Schüler an Standorten von Landwirtschaftlichen Fachschulen, die aufgelassen werden, sollen ihre Ausbildung dort abschließen können, betonte Schwarz. Über die Nachnutzung der Gebäude gebe es Gespräche mit den Gemeinden.

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APA-Science/red/aha, Economy Ausgabe Webartikel, 27.10.2016