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24. April 2024

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Spielzeug aus dem Orgelbau

Spielzeug aus dem Orgelbau© piqs.de/cbs

Ein Orgelbauer fertigt aus Holzabfall Spielzeug in limitierten Kleinserien.

Der Neunkirchener Orgelbauer Christoph Allgäuer stellt aus dem in der Produktion abfallenden Schnittholz kunstvolles Holzspielzeug her. Am Anfang war Allgäuer der Verschnitt zu schade, um ihn wegzuwerfen. Zudem wollte er seine Lehrlinge das Ausfertigen kleiner Werkstücke lehren, um sie so auf den Orgelbau vorzubereiten. „Mein erstes Spielzeug, einen Gorilla, habe ich 1992 entwickelt und produziert“, berichtet der Orgelbaumeister. Seit vier Jahren stehen die Spielzeuge auch in Kleinserien zum Verkauf.
Für Kleinkinder gibt es zum Beispiel ein Krokodil, das mit dem Maul klappert, oder einen Drachen, der Kopf und Schwanz in alle Richtungen verbiegen kann. „Unser Sortiment vergrößert sich ständig“, sagt Allgäuer. „Die aktuellste Neuentwicklung ist ein Schaukel-Motorrad aus Buchenholz.“

Hohe Ansprüche
„Zuerst überlege ich“, so Allgäuer, „was sich am Spielzeug bewegen soll, welches Holz geeignet wäre und wo es gilt, mögliche Gefahrenquellen zu vermeiden.“ Danach wird das Modell gebaut und von mehreren Personen – natürlich auch von Kindern – auf Herz und Nieren geprüft. „Sobald es unseren hohen Ansprüchen gerecht wird, wird es wieder zerlegt, die einzelnen Teile vermessen und Schablonen angefertigt“, sagt Allgäuer. Alle Allgäuer-Modelle werden handsigniert und sind somit nicht nur als Spielzeug, sondern auch als Sammlerstück geeignet.
Neben jungen Eltern greifen Sammler zu den Kreationen des Orgelbauers. Die Produkte des 50-jährigen sind auf ausgewählten Kunsthandwerksmärkten, über die Homepage der Modell-Werkstatt sowie bei Partnershops in Wien, Linz und St. Pölten erhältlich. Die Stückzahlen seiner Produkte möchte Allgäuer keinesfalls erhöhen. „Da lasse ich mir lieber neue Modelle einfallen. Denn von Massenproduktion halte ich nichts. Mein Spielzeug soll etwas Besonderes bleiben.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 04.11.2016