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28. März 2024

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Wachstumstreiber Online-Handel

Wachstumstreiber Online-Handel© com_unit_Martina Draper

Die österreichische Wellpappe-Industrie verzeichnet 2017 ein Umsatzwachstum von rund vier Prozent auf 520 Millionen Euro. Der Online-Handel ist weiterhin einer der Wachstumstreiber.

Die Wellpappeindustrie profitierte auch 2017 von der allgemein guten Wirtschaftsentwicklung in Österreich. Die Mitglieder des Forum Wellpappe Austria 2017 konnten in Summe ein Absatzwachstum von 3,8 Prozent erzielen, der Umsatz stieg auf 520 Millionen Euro.

Preisaufschläge bei Rohmaterial als Herausforderung
"Die Voraussetzungen sind vor allem die solide Entwicklung bei unseren Kunden und die Kauflaune der Konsumenten“, sagt Max Hölbl, Sprecher des Forum Wellpappe Austria, stellvertretend für die österreichische Wellpappe-Industrie. Wachstumstreiber dabei ist weiterhin der Online-Handel ist weiterhin einer der Wachstumstreiber. "Der Produktionsanteil für E-Commerce liegt bei sieben bis zehn Prozent“, so Hölbl. "Wellpappe ist und bleibt der Werttreiber für die gesamte Lieferkette. Diese Erfolgsstory wollen wir trotz der schwierigen Kostenbedingungen auch 2018 weiterschreiben.“
Für das laufende Jahr rechnet Hölbl mit einem Anstieg des Wellpappeabsatzes um 3,0 Prozent. "Die derzeit positive Wirtschaftsentwicklung kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch eine Kehrseite der Medaille gibt“, so Hölbl. Denn die deutliche Verknappung des Rohpapiers führte zu Preiserhöhungen der Papierlieferanten. Beim Wellpapperohpapier als wichtigsten Rohstoff musste die Wellpappe-Branche in 2017 Preisaufschläge von bis zu 24 Prozent in Kauf nehmen.  

Kreislaufwirtschaft 
Die Nachfrage nach Verpackungen aus Wellpappe vollzieht sich zunehmend umweltschonend. Wellpappe-Fasern können heute in der Produktion bis zu 25 Mal eingesetzt werden. "Sie schaffen so ein ökologisch sinnvolles Mehrwertsystem“, erläutert Hölbl. Wellpappe besteht zu 100 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen, ist vollständig recyclebar und entsprechend kosteneffizient, auch am sogenannten Point of Sale (POS). 
Unternehmen wie METRO handeln dabei nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft: Remove, Reduce, Reuse, Renew und Recycle. "In unserer Verpackungsleitlinie haben wir festgelegt, dass wir die Verwendung von Recyclingmaterialien steigern sowie neue Verpackungsmaterialien wie etwa Wellpappe berücksichtigen, welche die Umweltverträglichkeit erhöhen“, so Arno Wohlfahrter, Generaldirektor von METRO Cash & Carry Österreich.
"Wellpappe ist ein wichtiger Teil für eine sichere Zustellung von Paketen. Als Österreichische Post haben wir sehr viele Berührungspunkte mit Wellpappe. Neben dem täglichen Transport von mehreren hunderttausend Paketen, welche zumeist in Wellpappe gekleidet sind, verkaufen wir auch hochwertige Überverpackungen in Form unserer gelben Paketboxen und Weinpaketen“, so Stefan Nemeth, Leiter Vertrieb und Sortimentsmanagement der Post AG. „Hierbei legen wir großen Wert auf die Qualität der Verarbeitung, Drucklast, Eingriffssicherheit und Umwelt. Wellpappe ist für uns eine wichtige Grundlage für eine sichere CO2 neutrale Zustellung“, unterstreicht Nemeth. 

Arbeitgeber und Ausbildung 
Die Wellpappe Industrie in Österreich sieht sich auch als attraktiver und sicherer Arbeitgeber. Sieben Unternehmen beschäftigen derzeit rund 2.000 Mitarbeiter. Eigenen Angaben zufolge steht die Branche mit ihren verbundenen Industrien für einen Beschäftigungseffekt von rund 8.000 Arbeitsplätzen. Auch im Bereich Nachwuchs engagiert sich die Industrie. Junge Menschen werden in verschiedenen Lehrberufen, wie etwa Verpackungstechnik, Betriebslogistik oder Informatik, ausgebildet.  
Das Forum Wellpappe Austria ist das Sprachrohr der österreichischen Wellpappe-Industrie mit den Mitgliedsfirmen DS Smith Packaging Austria Margarethen am Moos, DS Smith Packaging Austria Kalsdorf, Dunapack Mosburger, Mondi Grünburg, Rondo Ganahl, Smurfit Kappa Interwell und Steirerpack.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 27.04.2018