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28. März 2024

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One-Stop-Shop für Talente

One-Stop-Shop für TalenteDie Preisträger beim Insurance-Innovation-Award. (c) sVersicherung

Innovative Personalkonzepte in der österreichischen Versicherungsbranche.

Die s Versicherung der Sparkassen Versicherung AG der Vienna Insurance Group wird mit dem Insurance Innovation Award 2015 für ihr innovatives Personalkonzept ausgezeichnet.
Der Insurance Innovation Award wurde erstmalig in Österreich auf Initiative der Insurance Factory und des Medienpartners „Die Presse“ verliehen. Ziel der Initiative ist es, zukunftsweisende und kreative Innovationen österreichischer Versicherungsgesellschaften vor den Vorhang zu holen und die Innovationskraft der Branche aufzuzeigen.

Ganzheitliches Personalkonzept
Der aktuelle Erfolg der s Versicherung basiert auf einem bereits seit 2010 eingesetzten ganzheitlichen Personalkonzept, in dem ein neu entwickeltes Kompetenzmanagementsystem und ein Motivationsmodell unmittelbar ineinandergreifen. Das Führungsleitbild ist dabei als zentrales Element der Unternehmenskultur in den täglichen Arbeitsprozess integriert.
Ein speziell für die s Versicherung entwickelter Employer-Branding-Ansatz, der vor allem durch das Engagement des Unternehmens im Bereich Work-Life-Balance geprägt ist, ergänzt als weiterer Baustein die Personalstrategie des Unternehmens. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses „Audit berufundfamilie“ wurde im Unternehmen ein umfassender, auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter und des Unternehmens abgestimmter Maßnahmenkatalog formuliert.

Recruiting-Plattformen empfehlen s Versicherung als attraktiver Arbeitgeber
Maßnahmen wie ein familienfreundlichen Arbeitsumfeld oder die maximale Flexibilisierung der Arbeitszeiten führten unter anderem zur Verringerung der Krankenstandstage und Fehlzeiten. Vor allem ist aber die s Versicherung als Arbeitgeber für junge Talente wesentlich attraktiver geworden. Die Zahl der Initiativbewerbungen ist in den vergangen Jahren deutlich gestiegen. Auf der Recruiting-Plattform Kununu wird die s Versicherung bereits seit 2013 als „Top Company“ und „Open Company“ von Mitarbeitern empfohlen.
Mit ihrem innovativen Personalkonzept „One-Stop-Shop für Talente“ konnte die s Versicherung überzeugen. „Als führender Lebensversicherer auf dem Markt ist es für uns natürlich eine ganz besondere Freude, für unsere Innovationskraft von einer unabhängigen Fachjury ausgezeichnet zu werden,“ freut sich Heinz Schuster, Vorstandsvorsitzender der s Versicherung.

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red/mich, Economy Ausgabe 999999, 12.06.2015

Ja dürfen die denn das?

Ja dürfen die denn das?Bilderbox.com

Wie das Recht der digitalen Welt hinterherhinkt als Thema bei der nächsten DBT-Veranstaltung am 2. Juli in Wien.

Start-ups, neue Geschäftsmodelle und disruptive Erfindungen sind derzeit das Salz in der digitalen Suppe. Immer öfter stoßen innovative Anwendungen und gesellschaftliche Entwicklungen aber auf rechtliche Grenzen oder Graubereiche.

Fragen zu Steuern, Haftung und Wettbewerb
Werden neue Anbieter wie Uber und Airbnb aufgrund veralteter Gesetze ausgebremst? Wie weit dürfen Big Data-Auswertungen tatsächlich gehen? Wer bestimmt, ob das autonom fahrende Auto im Notfall in den Gegenverkehr oder auf den Gehsteig lenkt? Was darf ein App-Entwickler mit den Standortdaten seiner Kunden machen? Welche Befürchtungen gibt es bezüglich Steuerentgang, Haftungsfragen und Wettbewerbsverzerrung?
Darüber diskutieren Wolfgang Zankl, Professor am Institut für Zivilrecht der Universität Wien und Leiter des europäischen Zentrums für E-Commerce und Internetrecht, in seiner Keynote sowie weitere Experten beim kommenden DBT-Event am Donnerstag, den 2. Juli im Wiener haus der Musik.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 12.06.2015

Personalmanagement wandert zunehmend in die Cloud

Personalmanagement wandert zunehmend in die CloudBilderbox.com

Moderne Cloud-Lösungen ermöglichen die sichere Verwaltung von sensiblen Personaldaten.

T-Systems bietet mit SuccessFactors HCM (Human-Capital-Management) eine Anwendung für Personalmanagement über die Telekom-Cloud an. Die Lösung der SAP-Tochter ermöglicht auch die Verarbeitung besonders sensibler Beamtendaten. Die Telekom Deutschland setzt seit kurzem die Cloud-Anwendung für das weltweite Recruiting und die zielgerichtete Weiterentwickelung der rund 220.000 Mitarbeiter ein.

BVMW setzt auf SugarCRM
BVMW, größter Mittelstandsverband in Deutschland, ist der erste gemeinsame Kunden von SugarCRM und Telekom Deutschland. BVMW-Repräsentanten haben jedes Jahr über 700.000 Kontakte mit Mittelständlern, um die Interessen von rund 270.000 Unternehmen zu vertreten. In der Vergangenheit verwalteten die einzelnen BVMW-Niederlassungen Mitgliederkontakte individuell in unterschiedlichen Systemen, was sich zunehmend als umständlich und zeitintensiv erwies.
Der BVMW bezieht SugarCRM nun über die Telekom, um Repräsentanten über alle Niederlassungen hinweg eine einheitliche, sichere Plattform zu geben und Beziehungen mit Mitgliederunternehmen effektiver zu pflegen. Der BVMW setzt die CRM-Lösung außerdem für die Erstellung, Verwaltung und Analyse gezielter Marketing-Kampagnen ein.
„Den BVMW verbindet eine langjährige Partnerschaft mit der Deutschen Telekom. Wir wissen, dass ihre Services den strikten deutschen Standards bezüglich Internet-Sicherheit und Datenschutz entsprechen und ihre Datenzentren und Server in Deutschland stehen – das ist uns sehr wichtig,“ sagt Bernd Adamaschek, Bundesgeschäftsführer des BVMW.

30.000 Server für Dynamic Cloud Services
Ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme laufen über das Zwillingsrechenzentrum – ein Zwilling steht in Biere, der andere in Magdeburg – SAP-Services in breitem Umfang, ein Großteil der Dynamic Cloud Services der T-Systems und die beiden Cloud-Marktplätze der Telekom, Business Marketplace und Business Marketplace for Enterprise.
Alle Services der Telekom-IT werden zukünftig ebenfalls aus Biere und Magdeburg bereitgestellt. Das Hochleistungsrechenzentrum bietet in seiner ersten Ausbaustufe auf rund 5.400 Quadratmetern Platz für 30.000 Server. Die nächste Ausbaustufe ist für 2017 vorgesehen.

Strenge Partner-Compliance-Richtlinien bei T-Systems
Alle Partner-Lösungen im Portfolio der Telekom sind sicherheitsgeprüft und werden vor Inbetriebnahme genau auf die Vereinbarkeit mit dem deutschen Datenschutz untersucht. Die Telekom legt dabei größten Wert auf Transparenz und informiert ihre Kunden im Vorfeld genau über Datenschutz- und Sicherheitsbedingungen der Partnerlösungen.
Ausländische Anbieter legen bei der IT-Entwicklung oft Datenschutzregelungen des eigenen Landes zugrunde, die nicht immer mit den deutschen übereinstimmen. T-Systems ergänzt oder reduziert daher in einigen Fällen die Softwarefunktionalitäten, um deutsche Datenschutzvorgaben und eigene Compliance-Richtlinien einzuhalten oder Kundenwünsche umzusetzen.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 12.06.2015

Neues digitales Bezahlsystem für Nahverkehr

Neues digitales Bezahlsystem für Nahverkehrpiqs.de/lomycess

Xerox stellt mit Xerox Seamless eine neue Lösung für das mobile Bezahlen digitaler Fahrkarten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vor.

Xerox Seamless basiert auf einer patentierten Technologie des amerikanischen Konzerns und kann in Zügen, Bussen, Straßenbahnen, Park-and-Ride-Anlagen oder für Car Sharing eingesetzt werden. Die neue Lösung soll sicheres Bezahlen von digitalen Fahrkarten ermöglichen und Verkehrsmittelbetreibern die Ansprache neuer Kundensegmente.

Einfache Installation und Sicherheitsgarantie
Die Innovation bei der neuen Lösung ist, dass Xerox Seamless unabhängig von SIM-Karten funktioniert und mit allen mobilen Netzbetreibern kompatibel ist. Neben einer einfachen Installation sowohl von Unternehmens- als auch von Kundenseite, bietet sie die gleichen Sicherheitsgarantien wie der konventionelle kontaktlose Ticketverkauf.
Auch ortsfremde Fahrgäste, die das jeweilige öffentliche Personennahverkehrssystem nicht kennen, sollen dieses nun mit der Xerox Lösung einfach nutzen und entsprechend die richtigen Fahrscheine erwerben können.


Near Field Communication (NFC) - Technologie
Die Lösung basiert auf einer Near Field Communication Technologie (NFC), welche die Unternehmen des ÖPNV als Tags in ihrem Netzwerk installieren müssen. Laut Angaben von Xerox sind diese Tags technisch viel einfacher aufgebaut, als die meisten Ticketautomaten. Mittels der von den Xerox Forschungsteams in Grenoble und Valence entwickelten und patentierten Methode kann der verschlüsselte Zahlungsverkehr gesichert und Zahlungsvorgänge selbst von Orten ohne Netzwerkverbindung aus übermittelt werden.
„Herkömmliche Ticketautomaten benötigen eine Internet- und Stromverbindung. Diese Anforderungen machen das Installieren von Ticketautomaten oft teuer und kompliziert“, erläutert Jo Van Onsem, Group President International Public Sector, Xerox. „Die Tags der Xerox Seamless-Lösung können hingegen auch aktiviert werden, wenn weder Internet noch Strom zur Verfügung stehen.
Die Xerox Seamless-Lösung wird zusammen mit einer Smartphone App auf den Markt kommen, die es den Fahrgästen vereinfachen soll, ihre Reise zu organisieren und abzurechnen. Dabei werden die angefallenen Fahrten mit den verschiedenen Verkehrsmittelanbietern entsprechend deren Konditionen berechnet.

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red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 12.06.2015

A1 Start Up Campus in Wien eröffnet

A1 Start Up Campus in Wien eröffnetHannes Ametsreiter und Sebastian Kurz. (c) A1

Seit mehreren Jahren unterstützt A1 Start Ups mit Know How, Business-Produkten und Office-Space. Mit der Eröffnung des A1 Start Up Campus durch Außenminister Sebastian Kurz und A1 Generaldirektor Hannes Ametsreiter bekommt das Engagement von A1 nun in der Wiener Treustrasse einen neuen Standort.

Junge Gründer in einem alten Haus
Der A1 Start Up Campus wurde auf einer Fläche von 500m2 an die Bedürfnisse der Start Ups angepasst und entsprechend mit modernster Technik ausgestattet. So steht neben einem multimedia-Whiteboard und professionellem Präsentations- und Video-Conferencing-System auch ein 10 Gbit/s Internetanschluss für die Vernetzung der jungen Entrepreneure mit der ganzen Welt zur Verfügung.
Neben der kostenlosen Officelocation unterstützt A1 Start Ups auch mit der gesamten Palette der A1 Business-Produkte. Darüber hinaus stehen rund 40 A1 Experten aus den unterschiedlichsten Unternehmens-Bereichen den Start Ups mit Rat und Tat zur Seite.

Fixe Größe der Wiener StartUp-Szene
„Mit dem A1 Start Up Campus bieten wir jungen, kreativen Gründern einen Platz um zu arbeiten, zu diskutieren und sich auszutauschen. Der Campus wird sich zu einer fixen Größe der Wiener Start Up-Szene etablieren und künftig auch Start Up-Veranstaltungen als Location dienen,“ so Hannes Ametsreiter, Generaldirektor A1 und Telekom Austria Group.
„A1 bietet mit dem Start Up Campus eine Plattform für Innovation, die Österreich dringend braucht. Damit wird ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, den Trend der Digitalisierung zu unserem Vorteil zu nutzen,“ ergänzt Außenminister Sebastian Kurz.

Erfahrene Business Angels am A1 Start Up Campus
Der neue A1 Start Up Campus wurde in Beisein der aaia – Austrian Angel Investors Association unter Teilnahme der erfolgreichstes Business Angels in Österreich eröffnet. Die Austrian Angel Investors Association versteht sich als „Think and Do“- Tank von Unternehmern und vernetzt dabei StartUps mit erfahrenen Business Angels, die neben Kapital auch ihr Netzwerk und ihre Expertise in eine erfolgreiche Entwicklung von jungen Unternehmen einbringen.
Die aaia wurde im Oktober 2012 von Selma Prodanovic und Stefanie Pingitzer gegründet und vereint derzeit mehr als 150 Business Angels aus Österreich. Alleine in den letzen zwei Jahren wurden über das aaia-Netzwerk zahlreiche Projekte erfolgreich finanziert und über die aaia Co-Investor Pitches mehr als 15 Mio. für Startups in Österreich eingesammelt.

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red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 12.06.2015

Auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Auf der Suche nach der verlorenen Zeitpiqs.de/Ron Reiring

Urlaub als Chance des Einlassens auf das Abenteuer Zeit.

Jeder, der schon einmal eine Fernreise gemacht hat, kennt es aus eigener Erfahrung: Beim Aussteigen aus dem Jet ist der Körper bereits angekommen, der Kopf ist aber noch daheim. Denn durch das Reisen mit annähernd 1.000 Stundenkilometern wird das Zeitempfinden zugleich gedehnt und gestreckt. Diesem Phänomen verdankt die eilige moderne Reisegesellschaft den Jetlag und auch die bange Frage: Uhr vor- oder zurückstellen?

Dass sich die Zeit durch den Gang der Sonne eigentlich von selbst ergibt, ist für die meisten Fernreisenden nicht nachvollziehbar, zu weit hat sich Reisen schon von seinem Ursprung, dem normalen menschlichen Gang, entfernt. Dadurch ist die innere Uhr völlig durcheinander geraten. Folge dieser Entwicklung: Man ist zwar viel rascher unterwegs, hat aber keine Zeit mehr, etwas dabei zu erleben. Schneller, höher, weiter, lautet heute das heimliche Motto vieler Reiseveranstalter. Dabei bleibt die Zeit zum Genießen und Erleben auf der Strecke. Selbst wer keine Rundreise unter dem Motto „Indien in acht Tagen“ bucht, ist in ein enges Zeitkorsett von Essen, Sport- und Kulturprogramm eingesperrt.

Gute alte Zeit
Reisende aus vorigen Jahrhunderten kannten dieses Problem noch nicht, denn ein Schiff legte in 24 Stunden maximal dieselbe Strecke zurück wie ein Jet heute in nur eineinhalb Stunden. Und per pedes oder auf dem Pferderücken geht es noch viel langsamer. Tausche Tempo gegen Muße, so das heimliche Motto der Moderne. Dabei sollte Urlaub jene Zeit sein, in der man Auszeit von der Zeit nimmt.
Doch dabei überkäme wohl viele die Angst vor der Leere, für die aber zum Glück Reiseführer oder Animateure stets einen Aktivitätstipp anbieten: Denn was soll man sonst daheim erzählen oder zeigen? Eine Auszeit lässt sich nämlich ebenso wenig wie das Kontinuum Zeit auf Video oder Film/Speicherchip bannen. Für viele sind Bilder, Töne und Souvenirs jedoch genau das, was den Urlaub ausmacht, auch wenn man dabei keine Zeit (zum Schauen) hat.
Dass man nur Zeit hat, wenn man sich aus dem Zeitlauf ausklinkt, gilt nicht nur für die Ausnahmezeit Urlaub, sondern auch für einen manchmal zähen Alltag, wo man wie ein Hamster im Arbeitsrädchen viele leere Kilometer abspult. Während der Luxus freier Zeit, der Luxus, Zeit zu haben, im Job eine unrealistische Vision darstellt, kann sich in Urlaub jeder auf das Abenteuer, Zeit zu haben, einlassen.

Ausgewählter Artikel aus dem Jahr 2006

Clemens Rosenkranz, Economy Ausgabe 13-07-2006, 10.06.2015

Die Demokratie in der Krise

Die Demokratie in der Krisepiqs.de/David Shankbone

Beim dritten Globalisierungsforum an der Donau-Universität Krems diskutierten führende internationale Experten neue Herausforderungen für eine funktionierende Demokratie in Europa.

Wird durch mangelnde Wertschätzung der Demokratie der Boden für Nationalismus und Populismus bereitet? Hat die Demokratie in Südosteuropa und in der Türkei eine Chance? Welche Rolle spielt das Internet? Welchen Weg kann die Demokratie in Europa gehen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich eine hochkarätige Expertenrunde beim soeben zu Ende gegangenen Globalisierungsforum der Donau-Universität Krems.

Gemeinsame europäische Asyl- und Migrationspolitik fehlt
„Vor einem halben Jahrhundert war Demokratie noch ein Wort, das die meisten Menschen der nicht-westlichen Welt nicht kannten“, erinnert Othmar Karas, Abgeordneter des Europaparlaments und Mitglied der Teaching Faculty am Zentrum für Europa und Globalisierung der Donau-Universität Krems.
„Wir sind mit der Entwicklung der Demokratisierung in Europa noch nicht fertig sind. Die „Todesgrenze Mittelmeer“ gibt uns derzeit dazu „Anschauungsunterricht“, betont Karas. „Es rufen zwar alle nach einer europäischen Lösung aber es fehlen die politischen Instrumente um eine europäische Lösung zu erreichen,“ so Karas weiter. Der Grund dafür sei „das Fehlen einer gemeinsamen europäischen Asyl- und Migrationspolitik.“

Demokratie wird oft missbraucht
Vedran Dzihic, Politikwissenschafter am Österreichischen Institut für Internationale Politik oiip, wies auf einen weiteren Krisenherd hin. „Der Begriff der Demokratie ist durch die Alltagsverwendung sehr diffus geworden. Auch autoritäre Herrscher reden von Demokratie ohne es zu meinen, ganz im Gegenteil.“ Insbesondere in Südosteuropa konstatiert Dzihic „eine allgemeine Krise des Vertrauens und eine Manifestation des Misstrauens in die Politik und deren Institutionen.“
Dadurch entstehen Ermüdungserscheinungen der Demokratie, noch bevor diese Staaten überhaupt wirkliche Demokratien geworden sind. Dzihic zeigt jedoch auch das positive Beispiel Bosniens. Denn dort entwickelten sich aus den sozialen Protestbewegungen, die als Ausdruck des Zorns der Menschen entstanden waren, Bürgerversammlungen, die wieder den Kern der Demokratie in sich tragen.

Protest oder soziale Events
Im Unterschied dazu waren die Gezi-Proteste in der Türkei keine soziale Bewegung sondern vielmehr ein „soziales Event, das sich in keiner politischen Bewegung manifestieren konnte“, so Cengiz Günay, Senior Fellow an der oiip.
Die Ursache dafür sieht er im Fehlen gemeinsamer Ziele, die über die Solidarisierung gegen die ausgeübte Polizeigewalt hinausgehen. Jedoch hat die Gezi-Bewegung Witz und Humor in die politische Debatte gebracht und das sei „einer ihrer wichtigsten Beiträge“.

Der Traum von der internetgestützten Demokratisierung
„Das Internet kann die Demokratisierung unterstützen um die öffentliche Verwaltung transparent zu gestalten oder politische Mitbestimmung zu erleichtern,“ erläutert Peter Parycek, Leiter des Zentrums für E-Government an der Donau-Universität Krems.
„Doch stattdessen entwickeln wir uns zu einer Überwachungsgesellschaft,“ so Parycek weiter und meint dabei nicht nur die staatliche Überwachung der USA, sondern auch die durch Wirtschaft und Kriminalität, sowie die freiwillige Selbstüberwachung, zum Beispiel bei Gesundheitsdaten.
Die Reaktion darauf sei ein „digitales Biedermeier“, das Zurückziehen in geschlossene Netzwerke und verschlüsselte Kommunikation. „Wird das Recht auf verschlüsselte Kommunikation ein neues Menschenrecht?“ fragt Parycek und prognostiziert, dass sich „das bisherige Verständnis von Datenschutz zur Sicherung der Grund- und Menschenrechte verändern wird.“

Europäische Demokratie neu denken
Ulrike Guérot, Direktorin des European Democracy Lab in Berlin, entwirft das Modell eines neuen Europa. „Die Vereinigten Staaten von Europa waren gestern, die Europäische Republik könnte das Morgen sein.“ In dieser Republik müssten alle das gleiche Wahl-, Steuer- und Sozialrecht haben. Dadurch wäre kein „Lohn- und Steuershopping für Marktakteure mehr möglich“, betont Guérot.
Im abschließenden Forum erinnert Gudun Biffl, Dekanin der Fakultät für Wirtschaft und Globalisierung an der Donau-Universität Krems, dass trotz aller Krisen „das Experiment Europa in anderen Kontinenten bewundert und als Chance gesehen wird“.

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red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 10.06.2015

Chronische Bronchitis und Diabetes

Chronische Bronchitis und DiabetesBilderbox.com

... in Österreich im Vormarsch.

In Österreich leiden die Menschen am häufigsten unter Depressionen, Migräne und Sturzfolgen. Starke Steigerungen zeigen sich bei Chronischer Bronchitis (COPD) bei Frauen und Diabetes bei Männern.
Das zeigt die aktuelle Studie Global Burden of Disease (GBD) unter Mitwirkung der Donau-Uni Krems. Michael Brainin, Studien-Co-Autor der Donau-Uni fordert angesichts der alarmierenden Ergebnisse höhere Anstrengungen im Kampf gegen nichttödliche Krankheiten.

Weltweite Gesundheitsbeschwerden
Trotz einer generellen längeren Lebenserwartung der Österreicher, werden Krankheiten wie Rücken- und Nackenschmerzen sowie Depression zu einer zunehmenden Bedrohung ihrer Gesundheit. Sie belegen die ersten drei Plätze im Top-10-Ranking der am meisten verbreiteten nichttödlichen Krankheiten in Österreich.
Als weitere Ursachen folgen Gehörverlust, Diabetes, Angstzustände, andere Erkrankungen des Bewegungsapparates und chronische Bronchitis. Das zeigt die Global Burden of Disease Study, die weltweit die Entwicklung von Gesundheitsbeschwerden erforscht.

COPD und Alzheimer bei Frauen
Chronische Bronchitis (COPD) hat nach Angaben der Studienautoren bei Frauen in Österreich Diabetes als führende Ursache für Gesundheitsbeeinträchtigungen abgelöst. COPD verzeichnete einen Anstieg von 71 Prozent zwischen 1990 und 2013. Den zweitstärksten Anstieg bei Frauen zeigen Alzheimer und andere Demenzerkrankungen mit 37 Prozent.
Im Top-10-Ranking liegen COPD auf Platz neun und Alzheimer auf Platz zehn. Mit acht Prozent den geringsten Anstieg haben Angstzustände, um 18 Prozent gefallen ist sogar der Anteil an Stürzen als Grund für gesundheitliche Einschränkungen und der damit verbrachten Lebensjahre. Die führende Gesundheitsbeeinträchtigung bei Frauen bilden Nacken- sowie Kreuzschmerzen und Migräne.

Diabetes und Kreuzschmwerzen bei Männern
Unter den Top-10 nichttödlichen Krankheiten bei Männern in Österreich liegt Diabetes zwar nur auf Platz sechs, verzeichnete seit 1990 aber mit 129 Prozent den größten Anstieg. Einen starken Anstieg weisen auch Kreuzschmerzen mit 80 Prozent auf. Migräne, bei Männern die vierthäufigste Gesundheitsbeeinträchtigung, zeigt im Untersuchungszeitraum keine Veränderung ihrer Verbreitung.
Nackenschmerzen, Ursache Nummer eins bei Frauen, ist bei Männer um 18 Prozent zurückgegangen und leigt auf Platz vier. Spitzenreiter bei Männern sind Kreuzschmerzen.

Mehr Anstrengungen gegen nicht nichttödliche Krankheiten
„Die negativen Auswirkung von nichttödlichen Krankheiten und Verletzungen in Österreich werden oft übersehen“, resümiert Michael Brainin, Leiter des Departments für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin der Donau-Universität Krems sowie Co-Autor der Studie.
Österreich machet zwar große Fortschritte in der Bekämpfung tödlicher Krankheiten, müsse aber die Anstrengungen zur Bekämpfung und Vermeidung nichttödlicher Krankheiten sowie Verletzungen, die zu Gesundheitsverlust, Leid und Invalidität führen, erhöhen, so Brainin.

Weltweit größte Studie zu Gesundheitsbeschwerden
Bei der Global Burden of Disease Study (GBD) handelt es sich um die größte und detaillierteste Studie zu Gesundheitsbeschwerden rund um den Globus zwischen 1990 und 2013. In diesen 23 Jahren haben sich die Leiden weltweit kaum verändert: Kreuzschmerzen, Depressionen, Blutarmut wegen Eisenmangels, Nackenschmerzen und altersbedingter Gehörverlust verursachten global den größten Gesundheitsverlust.
Die Studie wurde vom Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME), einer unabhängigen Gesundheitsforschungseinrichtung an der University of Washington, USA, durchgeführt.

Schlaganfall und Diabetes
Michael Brainin (Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c.), Co-Autor der weltweiten Global Burden of Disease Study, leitet das Department für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin der Donau-Universität Krems. In ihren Forschungsarbeiten haben die Mitarbeiter des Departments Schlaganfall und Diabetes im Fokus.
Dabei werden Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen im Zusammenhang mit Gefäßerkrankungen erforscht und Möglichkeiten untersucht, den kognitiven Abbau bei Patienten mit Diabetes oder nach einem Schlaganfall zu verhindern. Die international ausgerichteten Studiengänge des Departments bieten Weiterbildung in den Feldern Neurorehabilitation, Ergotherapie und die Pflege von Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern sowie neurologische Spezialgebiete.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 10.06.2015

Klimawandel und Naturrisiken in den Alpen

Klimawandel und Naturrisiken in den Alpenpiqs.de/Eliot Ness

Internationales ALPEN-FORUM erörtert die Herausforderungen des Klimawandels am Dienstag, 23. Juni 2015 an der Uni Innsbruck.

Die Herausforderung Klimawandel erfordert ungewöhnliche Allianzen. Welche Risiken und Chancen birgt der Klimawandel im Alpenraum?
Steigen die Naturgefahren im Alpenraum und wie kann man sich diesen Herausforderungen praktisch stellen?

Die Universität Innsbruck mit dem Forschungsschwerpunkt „Alpiner Raum - Mensch - Umwelt“ sowie dem Frankreichschwerpunkt, das Ständige Sekretariat der Alpenkonvention, das alpS-Forschungszentrum und das Institut Français Autriche wollen sich dieser Herausforderung stellen und sind eine Allianz eingegangen.

Neue Veranstaltungsreihe
Im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe ALPEN-FORUM sollen die unterschiedlichsten Risiken und Chancen des Klimawandels im Alpenraum thematisiert werden. Dabei soll nicht nur wissenschaftliche Expertise sondern auch die praktische Umsetzung auf allen Ebenen im Vordergrund stehen.
Beim ersten Termin diskutieren renomierte internationale Experten aus den unterschiedlichsten Disziplinen, u.a. Sophie Villete (Französische Botschaft, Wien), Carine Peisser (Zentrum für Naturrisiken, Frankreich), Maria Patek (Lebensministerium, Wien), Ingrid Felipe (Land Tirol), Roland Psenner (Universität Innsbruck) oder Markus Reiterer (Generalsekretär der Alpenkonvention).
Hans Stötter, Institutsvorstand für Geographie an der Universität Innsbruck eröffnet mit einem Impulsvortrag und Eric Veulliet, Chef des Forschungszentrums alpS moderiert die Podiumsdiskussion an der u.a. auch Anton Steiner, Bürgermeister von Prägraten am Großvenediger sowie Günther Heissel, Landesgeologe Tirol, teilnehmen.

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red, Economy Ausgabe 999999, 10.06.2015

Sichere Kommunikation

Sichere KommunikationBilderbox.com

... aus Österreich beim G7 Gipfel in Elmau.

Frequentis lieferte für G7 Gipfel auf Schloss Elmau in Bayern das Sprachkommunikationssystem als primäres Kommunikationsinstrument der Bayerischen Polizei für ihre Sicherheitsvorkehrungen.

Frequentis ist internationaler Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Leitzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben. Das gelieferte Sprachkommunikationssystem führte die Bedienung des Analogfunks und der erstmals in Bayern eingesetzten Digitalfunkanbindung über Draht zusammen. Die unterschiedlichen Kommunikationskanäle konnten dabei über eine einheitliche und benutzerfreundliche Bedienoberfläche gesteuert werden.
Die Nutzung von Sprach- und Datendiensten des abhörsicheren Digitalfunks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) hatte dabei höchsten Stellenwert für die Bayerische Polizei. Insgesamt wurden rund 280 Arbeitsplätze in Rosenheim und Garmisch-Partenkirchen mit Frequentis Technik ausgestattet. In Spitzenzeiten konnten damit bis zu 17.000 Sicherheitskräfte im Einsatz geführt werden.

Referenzen für Großprojekte
„Die Zusammenarbeit mit Frequentis lief absolut professionell. Alle Anforderungen konnten in der Zeit und zu unserer vollsten Zufriedenheit umgesetzt werden. Nach dem Papstbesuch und der Fußballweltmeisterschaft in den Vorjahren, war der G7 Gipfel ein weiteres wichtiges Großevent, bei welchem ein verlässlicher Partner wesentlich für uns ist“, sagt Walter Wust, Leiter des Sachgebiets IuK des Polizeipräsidiums Oberbayern.
„Wir freuen uns die Polizei Bayern bei diesem Großevent unterstützt und unsere Expertise aus dem G7-Finanzgipfel in Dresden Ende Mai 2015, den Olympischen Spielen 2012 in London und 2004 in Athen eingebracht zu haben. Unsere Systeme sind speziell für sicherheitskritische Anwendungen entwickelt worden und für derartige Einsätze bestens geeignet“, betont Robert Nitsch, Director Public Safety bei Frequentis.

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red/cc, Economy Ausgabe 999999, 10.06.2015

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