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24. April 2024

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Kleine Peinlichkeiten und Spontanität beim Date

Kleine Peinlichkeiten und Spontanität beim Date(C) bilderbox.com

Wer sich beim Online-Dating nicht zu offensiv präsentiert, hat mehr Chancen auf Erfolg.

Wenn das eigene Online-Dating-Profil die spontane Seite der Persönlichkeit unterstreicht oder auch einmal ein Geständnis gemacht wird, führt das mit höherer Wahrscheinlichkeit zu einem Rendezvous. Generell kommt durch einen detaillierten Beschreibungstext eher eine Konversation zustande, als wenn die eigenen Vorzüge nur auf Fotos dargestellt werden. Dieses Ergebnis offenbart eine Analyse der Dating-App Hinge.
Um ein Zeichen gegen die Wegwisch-Kultur von Anwendungen wie Tinder zu setzen, verschiebt Hinge den Fokus auf das Beantworten von kleinen Fragen, die die Individualität hervorheben sollen. Für Männer scheint es eine besonders gute Strategie zu sein, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen und auch einmal etwas Peinliches zu erzählen - das führt zu 1,5 Mal mehr Dates. Frauen bekommen drei Mal so häufig Dates, wenn sie ein (kleines) Geheimnis gestehen.

Daten werden mit Usern geteilt
Eine sehr erfolgreiche Strategie, um vom Gegenüber zu einem Treffen eingeladen zu werden, ist auch alles, was auf Spontanität hinweist - zum Beispiel, wo die nächste Reise spontan hingehen würde. Unbeliebt macht man sich, wenn man zu viel über die Familie schwadroniert, oder auf Selbstdarstellung setzt, indem man sein Instagram- oder Snapchat-Profil verlinkt.
"Wir planen, jegliche Daten darüber zu teilen, was wirklich zu Dates führt und wir werden damit fortfahren, die Fragen auf dem Profil zu überarbeiten, um sicherzustellen, dass sie zu so vielen Konversationen führen wie möglich", erklärt Jean-Marie McGrath, Marketing-Managerin bei Hinge, dem Observer. So sind nicht erfolgreiche Profilinformationen wie "Finde mich auf Instagram" bereits aus dem Repertoire genommen worden.

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Pressetext Austria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.02.2017

Der Standort braucht weiter Förderung von Betriebsansiedlungen

Der Standort braucht weiter Förderung von Betriebsansiedlungenwww.noe.gv.at

ABA, die Betriebsansiedlungsgesellschaft des Bundes, lotste 2016 zwanzig internationale Firmen nach Niederösterreich.

20 internationale Unternehmen haben 2016 auf Initiative der Austrian Business Agency (ABA) neue Firmenstandorte in Niederösterreich gegründet. Das waren um zwei mehr als 2015. Die Betriebsansiedlungsgesellschaft des Bundes arbeitet bei ihren Aktivitäten stets eng mit der NÖ Regionalisierungsagentur ecoplus zusammen.
Den „dicksten Fisch“ konnten die Betriebsansiedler in Traismauer an Land ziehen. Dort hat das deutsche Maschinenbauunternehmen Bekum (Berliner Kunststoffmaschinen) fünf Millionen Euro in den Ausbau des bestehenden Werkes investiert, um die europäische Fertigung von Extrusionsblasmaschinen an einem Standort zu konzentrieren. Die Produktion mit Maschinenmontage, Einkauf, Arbeitsvorbereitung und Lager läuft jetzt in Niederösterreich. 40 neue Arbeitsplätze sind so entstanden.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.02.2017

Die Ökonomie des individuellen Heizens

Die Ökonomie des individuellen Heizens(C) Ruby

Mit individueller Programmierung kann man viel Energie und Geld sparen.

Um bei Heiz- und Kühlsystemen Energie zu sparen, ist das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten, wie Heizkessel, Regler oder Lüfter, mit einer individuellen Steuerung zu regeln. „Mit frei zu programmierenden Steuergeräten ist viel mehr möglich, als man gemeiniglich denkt“, sagt der Steuerungsexperte Norbert Ruby. Als Start-Up-Unternehmer hat er seinen Firmensitz in Gänserndorf.
„Leider haben die meisten Steuergeräte fixe und nicht änderbare Programmierungen, die sehr oft nicht dem entsprechen, was der Nutzer wirklich braucht“, sagt er. Deshalb seien Sonderlösungen, wie Weintankheizung sowie Kühlung oder Aquarienheizungen, oft nur mit einer speziell eingerichteten Steuerung über eine freie Programmierung möglich. Die Programmierung spricht die Ausgänge zu den einzelnen Kesseln, Mischern und Pumpen an, um die gewünschte Raumtemperatur zu erzielen oder, wenn etwa der Feststoffkessel heruntergebrannt ist, die Gasheizung dazuzuschalten, um die Raumtemperatur zu halten.

Sinnvolle Kombinationen
„Viele Menschen verfügen bereits über Kombinationen aus Holzkessel, Öl-, Gas- oder Pelletskessel sowie aus Wärmepumpen und Solaranlagen, das alles muss optimal mit einer entsprechenden Steuerung geregelt werden, was aber nur mit Einheiten möglich ist, die frei programmiert werden können“, erklärt Ruby. In seinem Programm hat er „selbstverständlich auch Fernwartung“, mit der man schon auf dem Heimweg die Heizung einschalten kann.
Ruby arbeitet zu 90 Prozent im Verbund mit Installateuren, und hat sich auf die Programmierung der Steuergeräte der Waldviertler Firma „Technische Alternative“ konzentriert. Sein Markt sind das Weinviertel, Wien, das nördliche Burgenland und der Raum Wiener Neustadt. Verrechnet wird die Programmierung pro Ausgang mit 50 Euro. Hat die Steuerung fünf Ausgänge, dann kommt das auf 250 Euro.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.02.2017

Bunte Unikate im Pulverschnee

Bunte Unikate im Pulverschnee© piqs.de/bob bob

Fast die gesamte tief verschneite Alpinzone wird von den uniformen Massenprodukten der großen Ski-Hersteller beherrscht. Nur eine kleine Firma namens „Edelwiser“ leistet nachhaltigen Widerstand.

Was haben der russische Präsident Vladimir Putin und die (noch nicht gekürten) Gewinner der heiß umkämpften ORF-Ski-Challenge gemeinsam? Wohl nur eines: Sie werden noch in dieser Wintersaison den Genuss erleben, einen für sie ganz persönlich produzierten Ski zu fahren. Einen Ski, der nicht aus der uniformen Fabrikation eines der großen Hersteller stammt, sondern ein handgefertigtes Unikat ist, das sich durch sein individuelles Design und die integrierte Anbringung des Namens seines Besitzers aus der Masse deutlich hervorhebt. Nur wer ganz genau hinsieht, wird durch ein an diesen einzigartigen Geräten unscheinbar angebrachtes Typenschild mit Seriennummer und Logo die Manufaktur erkennen können, welche diesen Ski hergestellt hat: Es sind Erzeugnisse der bislang noch recht wenig bekannten Marke Edelwiser. Und die gleichnamige Firma residiert erstaunlicherweise weder in Tirol noch in Salzburg, sondern am Julius Tandler-Platz im neunten Wiener Gemeindebezirk. Schon im Gang vor dem Büro von Edelwiser erwartet den Besucher ein buntes Ensemble diverser Carver. Die Palette reicht von reduzierten, sehr eleganten Designs über Exemplare, die mit poetisch-philosophischen Zitaten oder bekannten Firmen- Slogans bedruckt sind, bis hin zu total flippig gestalteten Skiern, deren Oberflächen wie Ausschnitte aus Rosenbeeten, orientalischen Teppichen oder flüssigen Lavaströmen wirken.

Bezahlt wird im Voraus
Bemerkenswert daran: Bis auf einige wenige Prototypen stammen die Designs zumeist von den Kunden selbst. Denn: Alle Edelwiser werden nur „on demand“ gefertigt. Das heißt: Der Kunde ordert den Ski im gewünschten Design und bezahlt im Voraus. Erst dann werden die Schier gebaut und veredelt. Und rund 20 Tage später wird das Endprodukt in aller Regel ausgeliefert. Das Unternehmen Edelwiser verfolgt mit dieser, für die Schiproduktion recht ungewohnten Verfahrensweise einen Denkansatz, der inzwischen nicht mehr nur von individualistischen Einzelkunden, sondern auch von einer wachsenden Zahl von Firmenkunden gern in Anspruch genommen wird. Letztere sehen die mit ihrem Logo versehenen Skier vor allem als ein ideales Instrument zur Gestaltung ihrer Kundenbeziehung: Als wertvolles Geschenk an prominente Kunden oder als wirksames Marketing Tool bei Firmen-Events. Und auch der Preis stimmt: Mit 420 bis 580 Euro kosten die Edelwiser kaum mehr als ein handelsüblicher Carving-Ski der besseren Kategorie beim Sporthändler. Der „Luxus der Individualisierung“ verträgt sich anscheinend durchaus mit einer fairen Preisgestaltung. Wer nach all diesen Informationen den heimlichen Verdacht hegt, die Marke Edelwiser sei zwar eine interessante Geschäftsidee, bedeute jedoch bei näherem Hinsehen nur die gefällige Verschönerung von 08/15-Skimaterial, der irrt gewaltig. Denn: In der bekannt kritischen Hardcore Carving-Szene, siehe www. carving-ski.de im Internet, werden die Edelwiser schon längst nicht mehr als Geheimtipp gehandelt. Sie genießen nicht nur wegen ihrer Design-Philosophie, sondern vor allem wegen ihrer besonderen Fahreigenschaften bereits einen veritablen Kultstatus. Und diese offene Wertschätzung der Carver-Szene verteilt sich gleichermaßen auf die Persönlichkeiten der Firmengründer wie auf die in den Skiern verwendete Technologie. Gleich nach der ersten Überraschung, die eher produktästhetischer Natur ist, erwartet den Besucher des Wiener Büros eine weitere: Edelwiser erweist sich als neuartige Form eines Familienbetriebs. Nicola und Erwin Werdenigg, beide Mitte 40, entschlossen sich vor drei Jahren zum riskanten Unternehmen der Entwicklung eines „Customized Ski“. Die beiden waren überzeugt davon, dass die immer schneller aufeinander folgenden Produktzyklen der Massenski-Industrie längst nicht den Bedürfnissen so mancher Kunden entsprechen.

Carving als Befreiungsakt
Verstärkt wurde diese „Ahnung“ durch das Faktum, dass Nicola und Erwin schon seit Langem zum Urgestein der Carver- Szene zählten. Vor allem Nicola, die einstige A-Kader-Rennläuferin, die 1976 unter ihrem Mädchennamen Spieß bei der Olympia- Abfahrt in Innsbruck den vierten Rang belegte, hatte die Anfänge der Carving-Bewegung spontan als „Befreiung von der vorherrschenden, brutal-harten Form des Skilaufs“ empfunden, erinnert sie sich. Ihre Begegnung mit dem bis heute verkannten Carving-Pionier Reinhard Fischer, der bereits in den 80er Jahren mit der Idee eines stärker taillierten Skis bei der Industrie auf Unverständnis gestoßen war, gab für Nicola den Ausschlag.

Die staatlich geprüfte Skilehrerin und zugleich leidenschaftliche Querdenkerin wurde zur begeisterten Userin und zur Propagandistin des von Fischer inzwischen in Zusammenarbeit mit einer kleinen deutschen Ski-Manufaktur (VR) entwickelten allerersten Radikal-Carving-Skis namens „Snowrider“. Nicola im Originalton: „Reinhard Fischers Idee hat das Skifahren wieder spannend gemacht. Wir sind aber erst am Anfang einer Entwicklung.“ Dass der prototypische Carving-Ski „VR Snowrider“ jedoch mangels adäquater Vermarktung keine breitere Bekanntheit erlangte, diese Tatsache empfand Nicola als überaus schmerzhaft. Dennoch: Genau dieser persönliche Zugang zu den ursprünglichen Wurzeln des Carving gepaart mit ihrer Rennläufer- Kompetenz und der nunmehr wieder ungebremsten Freude am Skilauf ließ Nicola Werdenigg erkennen, wie zukunftssicher Fischers Original- Konstruktion bereits Anfang der 90er Jahre angelegt war. Nämlich als 162 bis 172 Zentimeter kurzer „Allmountain“ Carving- Ski, der durch seine Sandwich- Bauweise aus hochwertigen Materialien und seinen relativ breiten „Shape“ von allem Anfang an für einen größtmöglichen Einsatzbereich konzipiert wurde. Kurz: Ein Ski, der von seinen „historischen Genen“ her die Fahrfreude eines Snowboards mitbringt, mit einem Radius von zwölf bis 13 Meter bei allen Pistenverhältnissen extrem wendig und spritzig reagiert, durch seine Breite wiederum wunderbar durch pulvrigen Tiefschnee gleitet. Und trotz alledem auch bei hoher Geschwindigkeit ganz ruhig – fast wie auf unsichtbaren Schienen – seine Spur in den Schnee schneidet. Alles in allem eine seltene Kombination von Eigenschaften, deren Letztere die Ex-Rennläuferin besonders freute, liegt doch ihre persönliche Downhill- Höchstgeschwindigkeit bei atemberaubenden 140 km/h.

Der Kunde wird Produzent
Was also lag näher, als diese vielseitige Konstruktion von Reinhard Fischer als Basis für einen ebenso alltagstauglichen wie hoch performanten Ski zu nehmen, mit individuellen Designs für den Kunden zu veredeln und in neuartigem Stil zu vermarkten. Die Marke „Edelwiser“ war damit geboren. Und wäre ohne das gleichermaßen visionäre wie handfest-praktische Marketing-Talent des Mitbegründers, namentlich Erwin Werdenigg, wahrscheinlich eine technologisch fein gesponnene Idee geblieben. Aus seiner gewachsenen Kompetenz als Kaufmann und Medienkonsulent war ihm eines klar: Das Konzept eines individualisierten Skis ist der klare Beweis für die These des US-Business-Vordenkers Alvin Toffler, dass der Kunde im Zeitalter des Internet tendenziell zu einem neuen Typus eines Produzenten wird. Denn: Er kann online in eine Reihe konstituierender Faktoren der Herstellung (in der Causa „Edelwiser“ eben in das Oberflächen-Design) eingreifen und sein Produkt relativ preisgünstig personalisieren.

Skier als Medienflächen
Erwin Werdenigg entwickelte daher unter Hochdruck eine eigene Website, die nicht nur als kostengünstige Marketing-Plattform die Edelwiser-Message in weiteste Kundenkreise auszustrahlen vermag, sondern dem Kaufwilligen in Form des „Interactive Ski Designer“ zusätzlich ein Online Tool zur Hand gibt, seinen persönlichen Ski auch gleich zu entwerfen. Der industrielle Produktionsprozess muss, so Werdenigg, quasi aus der Natur der Sache heraus von einem mindestens ebenso innovativen Kommunikationsprozess begleitet werden. Zugleich wird der eigenhändig entworfene Ski zu einer probaten Medienfläche für den Eigentümer, auf der er seine subtilen oder plakativen Botschaften senden kann, was wiederum den Wert des Skis über seine Nutzung als Freizeitgerät hinaus in eine neue Dimension hebt. In der derart gesteigerten Identifikation erkennt Werdenigg einen beiderseitigen Nutzen für Kunden und Produzenten: Zufriedene Kunden werden freiwillig zu emotional engagierten Kommunikatoren. Zumal sie oft spontan angesprochen werden, woher sie „ihren außergewöhnlichen Ski“ denn hätten? Die Kundenbegeisterung bezieht Werdenigg in sein Marketing gezielt mit ein. Denn: Der potenzielle Kunde wird durch einen überzeugten „Edelwiser“ meist gut beraten. Und bei einem Verkaufsabschluss lukrieren beide: Der Neukunde bekommt einen Preisvorteil und der „Botschafter“ einen Bonus. Kurz: ein klug angelegtes Konzept einer lebendigen Kunden-Community, das durchaus aufgehen könnte.

Ausgewählter Artikel aus Printausgabe 01/2006

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Jakob Steuerer, Economy Ausgabe 01-01-2006, 02.02.2017

Anoraks mit Hirn

Anoraks mit Hirn© Carla Müller

Rechtzeitig zum drastischen Wintereinbruch statten O‘Neill und die Interactive Wear AG unsere Snowboarder und Carver mit computerisierter Garderobe aus. Im „Hub“- Anorak sind iPod und Handy integriert."

Diesen Winter ist es endgültig so weit: Die ohnedies bereits allgegenwärtige Heerschar an digitalen Geräten rückt uns in bislang unvorstellbarer Weise auf den Leib. Und dies im Wortsinne – nämlich hautnah. Nun hatten wir uns gerade erst daran gewöhnt, mit diversen Kombinationen von Handy, Pocket- PC oder Palm und MP3- Player in den ausgebeulten Jackentaschen unterwegs zu sein – und schon will uns die Industrie den mobil-digitalen Alltag erneut „komfortabler gestalten“. So entwickelten die Spezialisten für Sportbekleidung der US-Firma O’Neill gemeinsam mit dem innovativen Chip-Hersteller Infineon seit 2002 einen mit viel digitaler Intelligenz angereicherten Snowboard-Anorak, der rechtzeitig zur heurigen Wintersaison in ausgewählten Geschäften (um rund 500 Euro) erhältlich ist.

Kommandozentrale
Nomen ist dabei Omen: The Hub – frei übersetzt: „die Drehscheibe der Vernetzung“ – heißt diese „weltweit erste mobile Kommunikations- und Unterhaltungsjacke“. Eine Eigenschaft, die man dem modisch designten, hochgradig funktional verarbeiteten Allwetter-Textil auf den ersten Blick gar nicht ansieht. Der unauffällig integrierte, jedoch entfernbare iPod-Player und ein spezielles Bluetooth-Modul repräsentieren das digitale Herzstück der Hub-Jacke. Während Ersterer bequem zu Hause auf dem PC mit zum Pistenvergnügen passender Musik befüllt werden kann, übernimmt Letzteres dann unterwegs die kommunikative Verbindung zum mitgeführten Handy. Der entscheidende Clou an dieser radikalen Entwicklung ist jedoch die überaus komfortable Bedienbarkeit von Handy und iPod: Von der BluetoothiPod- Zentrale aus verlaufen fest verdrahtete, jedoch unsichtbar eingewobene Verbindungen zu einem in den Stoff der Außenseite des linken Jackenärmels integrierten Bedienfeld, einer Art Keyboard, das selbst mit Handschuhen eine blitzschnelle Musikauswahl oder Lautstärkeregelung erlaubt. Und wieder andere „Verdrahtungen“ enden bei adäquaten Kopfhörern beziehungsweise bei einer in den Kragen eingebauten Mikrofon- Lautsprecher-Kombination, mit der man Anrufe mit einer spontanen Handbewegung entgegennehmen kann, ohne das Handy mit klammen Fingern aus der Jacke nehmen zu müssen. Das iPod-Musikvergnügen wird während des Anrufs sogar automatisch unterbrochen – und erst fortgesetzt, wenn das Gespräch beendet ist. Und für jene Zeitgenossen, die all die faszinierenden Funktionen von „The Hub“ auf der Piste nutzen wollen, jedoch ihren zwar um sündteures Geld erstandenen, leider aber digital unfähigen Goretex-Anorak nicht gleich wegwerfen wollen, hat O’Neill ein weiteres attraktives Produkt im Programm: einen intelligenten Solar-Rucksack namens „H2 Series Backpack“.

MP3-Player im Anorak
Dieser bietet nicht nur durchwegs alle zuvor beschriebenen Features des Hub-Anoraks, wie etwa ein von der darauf spezialisierten Firma ElekTek entwickeltes und am linken Tragegurt eingewobenes „Control Panel“, sondern erhöht zudem auch den „energetischen Aktionsradius“ des modernen Wintersportlers. Zwei an der Außenseite angebrachte und flexible Solar-Panels versorgen über einen in den Rucksack integrierten Akku sowohl Handy als auch iPod und Bluetooth-Modul mit dem nötigen Strom. Dabei identifiziert ein spezieller Konverter-Chip, welche der mittels USB-Schnittstelle angeschlossenen Geräte gerade eben den dringendsten Energiebedarf anzeigen – und teilt diesen ein Extra-Quantum des wertvollen Sonnenstroms zu. Kurz: Die mit dem H2 Solar Backpack ausgerüsteten Snowboarder können iPod und Handy auf der Piste (zumindest bei idealem Wetter) ausnutzen, bis der Ohrenarzt kommt. Trotz all der im HUB der H2 Series von O’Neill unscheinbar integrierten digitalen Intelligenz sehen viele Experten darin erst den Beginn eines mächtigen Trends hin zu so genannten „Wearable Electronics“. Der aus dem Nichts entstandene Neo- Markt, der 2004 immerhin bereits ein Volumen von 200 Mio. Dollar generieren konnte, wird jedoch in den kommenden Jahren noch ein gehörig Maß an Investitionen in entwicklerisches Know-how erfordern. Dies war wohl auch der Hauptgrund, warum sich Infineon, der Initialpartner bei The Hub von O’Neill, im heurigen Sommer aus der Entwicklung von „Smart Clothes“ zurückzog. Und einem Management-Buyout zustimmte, bei welchem nahezu die gesamte Führungscrew samt Entwicklerteam – nunmehr als Interactive Wear AG – weiter an neuen Ideen und Produkten schmiedet.
Aber auch andere Mitspieler arbeiten in ihren Labors bereits unter Hochdruck an interessanten Funktionalitäten: wie etwa an speziellen, in Kleidung oder Skiern integrierten Hightech-Modulen, die einem in der Alpenregion etwaig vorhandenen „Wireless LAN“ ganz nebenbei gezielte Informationen (wie Pistenzustand oder Liftfrequentierung) entlocken. Und dies dem Skifahrer in geeigneter Form (etwa über ein wetterfestes LCD am Ärmel) mitteilen könnte. Das Hauptproblem dabei sei, so hört man aus Entwicklerkreisen, vor allem die Alltagstauglichkeit. Die nötige Offroad-Robustheit werde man erst in naher Zukunft garantieren können.

Mächtiger Trend
Wie dem auch sei: Fast alle Experten konzedieren der faszinierenden Idee, dass sie das Potenzial zu einem zwar langsam reifenden, jedoch mittelfristig umso mächtiger wachsenden Trend, kurz: zu einem Mrd.-Euro- Markt habe. Zu einem Trend, der in einer einfachen Tatsache begründet ist, wie Nicholas Negroponte, der Direktor des Media Lab am Massachu-setts Institute of Technology (MIT) im Dezember 1995 überaus plastisch auf den Begriff brachte: „Wir laufen herum wie Packpferde, die mit Informationsgeräten aller Art aufgesattelt sind.“ Seine logische Folgerung: Digitale Geräte diversester Art sollen endgültig „tragbar“ werden – nun aber nicht mehr im Sinne von „Herumschleppen“, sondern im echten Wortsinn: „Wearable Electronics“. Bislang unhandliche Hard- und Software wird zu „Softwear“ – zur „tragbaren Digital-Mode“. Und das Thema fasziniert: Allein in den USA haben viele der renommiertesten Forschungsinstitutionen seit Jahren eigene „Softwear-Labors“: Allen voran die Carnegie Mellon University, das Georgia Tech Research Institute und das Bostoner MIT. In Europa hat sich wiederum der deutschsprachige Raum mit dem Fraunhofer Institut und der Universität München besonders profilieren können. Die Liste der ökonomischen Mitspieler, welche Jahr für Jahr viele Mio. Euro in die Entwicklung von „Wearable Electronics“ investieren, reicht von Sportartikel- Kultmarken wie Nike, Reebok, Burton oder O’Neill über Software- Hersteller wie Microsoft bis hin zu den Unterhaltungsgiganten Disney und Sony. Die reiche Artenvielfalt solcher „Things That Think“ (also „denkender Dinge“) wird laut MIT-Professor Neil Gershenfeld, dem Initiator des „Softwear“- Projektes, ein weit gestreutes Anwendungsfeld finden.

Intelligente Ohrclips

Er denkt dabei etwa an Ohrclips, welche die Biosignale der Trägerin erfassen und erhöhte Blutdruckwerte via Sender an den Hausarzt weiterleiten. Besonders interessant, weil mannigfach einsetzbar, wären elegante „Micro-Optical“-Brillen, die mitten im visuellen Feld des einen Auges auf Pupillengröße einen vollwertigen LCD-Schirm „einspiegeln“, der (während man sich in seiner Arbeits- oder Lebensumgebung „ganz normal“ bewegt) zusätzliche digitale Informationen ins Gesichtsfeld rückt. Die Elektronik ist in Fassung und Brillenbügel nahezu unbemerkbar integriert. Und der funkvernetzte Computer dazu könnte in die Version X einer Freizeit-Jacke à la „The Hub“ ohnedies bereits vorab integriert sein. Dann bleibt wohl nur noch die eine brennende Frage offen: Ob wir Carver und Snowboarder ein solches Mehr an Information in Zukunft mitten im entfesselten Temporausch zu verarbeiten auch in der Lage sein werden? Es sei denn: Man spiegelt uns auch die Warnsignale des drohenden Crash grell blinkend in die Pupille.

Ausgewählter Artikel aus Printausgabe 01/2006

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Jakob Steuerer, Economy Ausgabe 01-01-2006, 02.02.2017

Gleiches Unrecht für alle

Gleiches Unrecht für alle(C) pics.de

Mit Mobbing konfrontiert, flüchten Frauen oft in ausgedehnte Krankenstände. Männer dagegen treibt es aus dem Arbeitsmarkt.

Das Risiko, am Arbeitsplatz Mobbing ausgesetzt zu sein, ist für Männer und Frauen fast gleich hoch. Doch reagieren die Geschlechter unterschiedlich, wie eine Studie dänischer Forscher ergeben hat. Während Frauen zu ausgedehnten Krankenständen tendieren, arbeiten Männer zunächst eher einfach weiter. Männliche Mobbing-Opfer ziehen sich oft für eine Weile komplett vom Arbeitsmarkt zurück.
Die Studie der Universitäten Aarhus und Kopenhagen erfasst insgesamt 3.182 Mitarbeiter öffentlicher und privatwirtschaftlicher Organisationen. Sieben Prozent der Befragten gaben an, dass sie Mobbing ausgesetzt sind. 43 Prozent der Betroffenen waren Männer, das Problem betrifft die Geschlechter in vergleichbarem Ausmaß. Doch während gemobbte Frauen oft zu Antidepressiva greifen oder sich in lange Krankenstände flüchten, versuchen es Männer offenbar mit Durchbeißen.

Einschüchterungen häufig
"Männer, die gemobbt werden, gehen auch eher als Frauen zur Arbeit, obwohl sie eigentlich krank sind", erklärt Tine Mundbjerg Eriksen, Wirtschaftsprofessorin in Aarhus. Schlussendlich führt Mobbing bei männlichen Opfern jedoch doppelt so häufig dazu, dass sie für eine Weile komplett aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Davor scheinen gemobbte Männer beim Gehalt das Nachsehen zu haben. "Das Mobbing kostet sie anscheinend Chancen zu Gehaltserhöhungen oder Beförderungen", meint Eriksen.
Die Studie hat zudem ergeben, dass männliche Mobbing-Opfer eher mit wirklich physischer Einschüchterung konfrontiert werden. Persönliche oder arbeitsbezogene Angriffe sind indes ebenso häufig wie bei Frauen. Viele Fragen bleiben aber noch weitgehend offen, so Eriksen. Dazu zähle, ob Mobbing eher mit bestimmten Personen oder Arbeitsplätzen in Verbindung stehe. "Es ist jedenfalls ein kostspieliges Problem für die Gesellschaft und das Individuum, also wollen wir weiter nachhaken."

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.02.2017

Substanzielle Landesverteidigung

Substanzielle Landesverteidigung(C) bundesheer.at

Das Bundesheer rüstet die Militäranlagen in Niederösterreich um 100 Millionen Euro auf. Melk bekommt die meisten Mittel.

Knapp mehr als 100 Millionen Euro wird das Bundesheer 2017 in Niederösterreich in den Bau und in die Wartung seiner Kasernen und weiterer militärischer Liegenschaften investieren. 65 Bauvorhaben will das Bundesheer landesweit realisieren.
Das meiste Geld geht nach Melk. Um 33 Millionen Euro erhält das in Melk stationierte Pionierbataillon 3 einen neuen Garagenbezirk und neue Werkstätten. Ebenfalls ein großer Brocken ist die Generalsanierung der Unterkünfte der Heerestruppenschule in der Kaserne Zwölfaxing, die mit 21 Millionen Euro zu Buche schlägt.
Knapp 16 Millionen Euro landen bei der Flieger- und Fliegerabwehrtruppenschule in Langenlebarn, wo Modernisierungsarbeiten am Flugplatz und an den Tankstellen sowie die Generalsanierung des Anschlussgleises an das ÖBB-Netz vorgesehen sind. Mit einem zweistelligen Millionenbetrag werden auch die Militärakademie und die Flugfeldkaserne in Wiener Neustadt zukunftsfit gemacht.

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NOe-Wirtschaftspressedient/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.02.2017

Individuelle Umbauten und Beratung

Individuelle Umbauten und Beratung(C) www.baumgartner-fahrzeuge.at

Die Baumgartner Fahrzeugbau aus Wiener Neudorf macht mit Spezial-Umbauten nicht nur Behinderte mobil.

Auf den Umbau von Fahrzeugen für Personen mit körperlichen Einschränkungen hat sich die Baumgartner GmbH in Wiener Neudorf spezialisiert. „Da man mit entsprechend umgerüsteten Fahrzeugen auch körperlich beeinträchtigten Menschen selbständige Mobilität bieten kann, wird diese Problemlösung vor allem im ländlichen Raum immer stärker nachgefragt“, erklärt Markus Baumgartner. Daneben hat das Unternehmen auch Umbauten, die den Komfort erhöhen, im Programm.
„Immer mehr Senioren wünschen sich einen leichteren Einstieg ins Auto“, berichtet Baumgartner. „Während mit einer Einstiegshilfe jeder fahren kann, darf ein behindertengerecht umgebautes Fahrzeug nur jene Person lenken, für die es umgebaut worden ist.“ Baumgartner führt das Familienunternehmen bereits in zweiter Generation. Es ist der einzige Betrieb im Süden von Wien, der solche Umbauten durchführt. Rege Nachfrage besteht auch nach Standheizungen, die via Smartphone aktiviert werden können.

Einkaufsberatung
Jeder Umbau erfordert die Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse des Kunden. Als besonderes Service bietet er auch eine Einkaufsberatung für jene Autos an, die man umbauen kann. „Denn nicht jeder Wagen eignet sich für jeden Umbau, hier ist oft Spezialwissen gefragt, über das nicht jeder Autoverkäufer verfügt“, merkt der Firmenchef an.
Die Umbauten bewegen sich in Preiskategorien von etwa 5.000 bis 20.000 Euro und bei Spezialwünschen auch darüber hinaus. Die Kunden kommen aus Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der nördlichen Steiermark. Aber auch für Kunden aus Westösterreich seien schon Umbauten gemacht worden. Mit 16 Mitarbeitern und zwei Lehrlingen erwirtschaftete das Autohaus Baumgartner 2016 einen Umsatz von etwa 3,4 Millionen Euro, wovon rund 20 Prozent auf die Umbauten entfallen.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.02.2017

Mobile Payment as Managed Services

Mobile Payment as Managed Services(C) Klarna

Outsourcing brings competitive advantages. An expert comment by Christian Renk, Managing Director of Klarna Austria.

Even though mobile commerce is still before its big breakthrough, shopping with smartphone or tablet is now firmly part of everyday life. Online shops in this country must adapt to this situation: It applies for example to set up mobile sales channels, for example an optimised website and to integrate mobile payment options.

Effects on the customer
But this is not enough: The appearance of the website, the individual sales channels and the payment options should have an effect on the customer that is harmonious as possible when shopping from the desktop as well as with mobile shopping. Experience shows that payment types, which are already known from desktop shopping Known enjoy a higher acceptance during a mobile purchase - especially for new customers. The invoice purchase thereby on the rise a popular means of payment online as well as mobile.

Advantage for online merchants
However, purchase on account is specifically associated with risks and expenses for the merchant, at least when it is offered in-house. The outsourcing of the entire payment process is therefore an ideal solution, also with mobile payments: Risk mitigation (guaranteed payouts), cost savings (less expenses), simple integration (interfaces in merchandise management systems), as well as greater convenience for buyers (e.g. extended payment terms) are tangible competitive advantage for online merchants.

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translation by economy; red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 02.02.2017

Surfen beeinträchtigt Lernverhalten

Surfen beeinträchtigt Lernverhalten(C) Brett Jordan, Flickr

Der Internetempfang im Hörsaal sorgt für miese Noten. Studenten lassen sich besonders gern von sozialen Medien ablenken.

Wenn Studenten im Hörsaal mit ihren Laptops online gehen können, ist das schlecht für die Noten - sogar bei den intelligentesten und motiviertesten. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der Michigan State University. Die Studenten lassen sich so ablenken, wobei soziale Medien zu den größten Lernhürden zählen.
Viele Unis ermutigen Studenten heutzutage, mit dem Laptop in den Hörsaal zu kommen. Eben diese Praxis sollte jedoch hinterfragt werden, meint Erstautorin Susan Ravizza, Psychologieprofessorin an der Michigan State. Die Studie hat das Online-Verhalten von Studenten in einem Psychologie-Einführungskurs mit Einheiten von einer Stunde und 50 Minuten beobachtet. Die Teilnehmer haben sich dazu über einen Proxy-Server eingeloggt, wenn sie online gegangen sind.

Auch Gescheite betroffen
Die Studie hat ergeben, dass die Studenten im Schnitt 37 Minuten mit Surfaktivitäten verbringen, die nichts mit dem Unterricht zu tun haben. Am meisten Zeit ging dabei mit sozialen Medien, E-Mails, Shopping oder Videos drauf.
Intensives Surfen konnte der Studie zufolge mit schlechteren Noten bei der Abschlussprüfung in Verbindung gebracht werden. Das galt auch bei Studenten, die dem akademischen Eignungstest ACT zufolge sehr intelligent sind. Auch die akademische Leistung von Vielsurfern, die sich in einer Umfrage am Semesterende eigentlich als sehr motiviert bezeichneten, hat gelitten.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.02.2017

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