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23. April 2024

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Vom Stamm- zum Wechselwähler

Vom Stamm- zum Wechselwähler© piqs.de/pupillenschreck

Immer mehr Wählerinnen und Wähler entscheiden nach Themen. Wie glaubwürdig Parteien diese Themen besetzen und vertreten, entscheidet über ihren Erfolg.

Wohlfahrtsstaat, Wirtschaft und Integration – diese Themen sind Klassiker österreichischer Wahlauseinandersetzungen. Das waren sie 2008, das waren sie 2013, das werden sie auch bei kommenden Wahlen sein. „Diese Themen, vor allem soziale Gerechtigkeit und Wirtschaft, waren auch schon früher wichtig“, sagt die Politikwissenschafterin Sylvia Kritzinger von der Universität Wien. Und doch hat sich grundlegend etwas geändert.

Vorhersehbar
Wer aus der Arbeiterschaft kam, für den war es früher keine Frage, wen er wählen würde. Ebenso wie es für Landwirte und Unternehmer keine Frage war. „Wahlausgänge waren viel vorhersehbarer“, so Kritzinger. Seit den 70er Jahren aber lösen sich die strengen Zugehörigkeiten auf. Das hat mit dem Entstehen der Mittelklasse zu tun, die sich nicht mehr in erster Linie einer Partei zugehörig fühlt. Wissenschaftliches Neuland betritt die Österreichische Nationale Wahlstudie (Austrian National Election Study – AUTNES) mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds FWF. „Unsere Forschung zeigt, dass die Wichtigkeit des Themas mehr und mehr die Wahl der Partei beeinflusst“, erläutert Kritzinger.

Marktlücke
„Es verhält sich wie bei Unternehmen, wer mit einem Produkt zuerst am Markt ist, der dominiert“, zieht Kritzinger einen Vergleich mit der Wirtschaft. Und wie bei Unternehmen können Marktlücken entstehen. „Durch die Koalition mit der SPD hat die CDU ihre rechte Flanke geöffnet, da sie strategisch linke Positionen besetzt hat“, wirft die Wissenschafterin einen Blick ins benachbarte Ausland. „Dadurch ergab sich für die AfD die Möglichkeit, bestimmte Positionen und Themen zu besetzen.“ In Österreich, konstatiert sie, sei momentan zu sehen, wie Themen reaktiviert werden. In diesem Fall durch die SPÖ, die durch die neue Parteispitze offensiv traditionelle Positionen wieder stärker besetzt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.12.2016

Günstig abfahren

Günstig abfahren© piqs.de/zach dischner

Niederösterreichs Skigebiete schonen die Geldbörsen.

Niederösterreichs Skigebiete sind besonders preisgünstig. Das geht aus einer aktuellen Studie des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) hervor. Die Konsumentenschützer haben die Angebote und Liftpreise von Österreichs Skigebieten miteinander verglichen.
Besonders günstig ist der Salamander-Schlepplift am Schneeberg. Nur 15 Euro kostet dort eine Tageskarte für Erwachsene. Kann bei guter Schneelage auch der Salamander-Sessellift in Betrieb genommen werden, steigt der Preis auf 25 Euro. Sieben Pistenkilometer stehen dann zur Verfügung.

Zu den preisgünstigsten Skigebieten Österreichs zählen auch die Königsberg-Lifte bei Hollenstein/Ybbs im Mostviertel. 24 Euro kostet in diesem niederösterreichischen Skigebiet eine Erwachsenen-Tageskarte. Dem Gast werden hier 14 Pistenkilometer, ein Funparkareal, Buckel- und Carvingpiste sowie abseits der Abfahrten eine Langlaufloipe und ein Eislaufplatz geboten.
Mit Preisen unter 30 Euro für eine Erwachsenen-Tageskarte punkten unter den 100 vom VKI getesteten Skigebieten in Niederösterreich auch noch die an der Landesgrenze zu Oberösterreich gelegene Forsteralm (28 Euro) und der Unterberg bei Pernitz (29,50 Euro). In Annaberg und auf der Gemeindealpe Mitterbach bezahlen Gäste für einen Tages-Skiausflug jeweils 34 Euro, in Mönichkirchen-Mariensee 34,50 Euro, am Zauberberg Semmering 35 Euro sowie auf dem Hochkar und am Ötscher jeweils 37,50 Euro.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.12.2016

Zwischen Realität und Mysterium

Zwischen Realität und Mysterium© piqs.de/ralph_peter

Der österreichische Mittelstand dürfe Industrie 4.0 nicht verschlafen.

Die sogenannte Industrie 4.0 ist schon Realität – aber weithin noch ein Mysterium. „Viele Firmen wissen nicht recht, was genau die digitale Zukunft der Industrie für sie bedeutet“, sagt TU-Professor und Fraunhofer-Österreich-Chef Wilfried Sihn. Jedenfalls müssten unbedingt auch mittelständische Firmen die Bedeutung erkennen. Die Digitalisierung sei nicht nur Sache der „Großen“.
Sihn zufolge werden die Umwälzungen, die bevorstehen und nicht nur die Arbeitswelt sondern auch das Privatleben betreffen werden, viele Jobs kosten. Und zwar bevor, wie bei jedem Technologiesprung, neue Arbeitsplätze entstehen. Beispielsweise könnten IT-Abteilungen schrumpfen, da verstärkt Clouds verwendet werden, für deren Benutzung bezahlt werde, ohne eine Software zu kaufen.

Kein Königsweg
Bald Geschichte ist laut dem Fachmann beispielsweise auch Supermarkt-Kassierpersonal – zumindest in einer Anzahl wie derzeit noch. So könnten Einkäufe künftig über eine unsichtbare digitale Schranke erfasst und dann smart bezahlt werden. „Harte Zeiten für Ladendiebe“, sagt der Professor. Ein Verkäufer könnte für Sonderfälle wie Menschen ohne Konten und sonstige Services übrig bleiben. „Aber sieben Verkäuferinnen an sieben Kassen, das wird bald Geschichte sein.“
Laufend komme es zu Weiterentwicklungen in IKT, Robotik, Sensorik, Regelungstechnik und vielem mehr. „Das Problem ist, Industrie 4.0 ist nicht eine Lösung, es ist ein Blumenstrauß mit Millionen von Möglichkeiten“, so Sihn. Damit KMU stärker auf den Geschmack kommen, sind aus Sicht von Sihn Demonstrationszentren notwendig. In Wien-Aspern ist eine Schaufabrik 4.0 in Arbeit, sie soll ab kommendem Frühjahr jeweils Donnerstags besichtigbar werden.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.12.2016

Digitale Ströme

Digitale Strömepiqs.de/wollsocke

Fujitsu übernimmt den weltweiten Service-Desk für Energieversorger EDP.

Der portugiesische Energieversorger EDP vergibt einen großen IT-Services-Auftrag an Fujitsu. Das Energieversorgungsunternehmen EDP ist der größte Stromproduzent, -distributor und -lieferant in Portugal und der drittgrößte Stromproduzent der Iberischen Halbinsel. Zum Jahresende 2015 hatten die Kraftwerke von EDP eine Kapazität von 24,4 Gigawatt und lieferten im Jahr 2015 rund 63,7 TWh. 72 Prozent davon kamen von Wind- und Wasserkraftwerken.

Kontinuierliche Verbesserung
Digitalisierung spielt in der Vision des Unternehmens für 2020 eine zentrale Rolle. Ein entscheidender Schritt war die Wahl von Fujitsu als Anbieter des Global Service Desk Supports. Fujitsu unterstützt die 12.000 Mitarbeiter von EDP in über zwölf Ländern weltweit, unter anderem in Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien und den USA. Der Fokus liegt dabei auf der Zentralisierung und Standardisierung der Prozesse, unterstützt von kontinuierlicher Innovation.
Fujitsu konnte EDP besonders mit dem Sense-and-Respond-Ansatz überzeugen. Fujitsu verbessert nach eigenen Angaben seinen Service kontinuierlich und kann so die Qualität des direkten Supports verbessern, Kosten senken und Ineffizienzen beiseitigen. Auch EDP rechnet damit, die Betriebskosten des Service Desks zu senken und gleichzeitig proaktiven Support zu bieten, der auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ausgerichtet ist. Der Vertrag ist ein weiteres Kapitel in der Zusammenarbeit von EDP und Fujitsu, die 2014 mit einem SAP-Projekt begann.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.12.2016

Energiefresser

Energiefresser© piqs.de/thomas anderson

Der Kfz-Verkehr benötigt den größten Teil der in Niederösterreich verbrauchten Energie.

Trotz aller Einsparungsbemühungen ist der Energieverbrauch in Niederösterreich im Vorjahr abermals gestiegen. Wie aus der von der Statistik Austria veröffentlichten Gesamtenergiebilanz hervorgeht, lag 2015 die von gewerblichen Betrieben, der Landwirtschaft, Verkehrsträgern sowie den privaten Haushalten in Niederösterreich verbrauchte Energiemenge – der sogenannte „Energetische Endverbrauch“ (EEV) – bei fast 242.000 Terajoule. Das ist ein Zuwachs um 4,3 Prozent gegenüber 2014.
Stärkster Energieverbraucher in Niederösterreich ist der Kfz-Verkehr. Die Kfz haben 2015 zwischen Enns und Leitha rund 70.000 Terajoule verbraucht. Das war eine um 2,6 Prozent größere Energiemenge als im Vorjahr. Der Energieverbrauch aller Verkehrsträger – Kfz, Bahn, Flugzeug, Binnenschiff – zusammengerechnet hat in Niederösterreich 2015 sogar um 3,8 Prozent auf knapp 100.000 Terajoule zugelegt.

Deutlich mehr Energie verbraucht als in der Vorperiode haben 2015 in Niederösterreich auch die Industrie und die privaten Haushalte. 2015 ist auf die produzierende Wirtschaft im Land ein EEV von fast 65.000 Terajoule entfallen – um 8,1 Prozent mehr als 2014. Bei den privaten Haushalten waren es mehr als 54.000 Terajoule – um 8,2 Prozent mehr als 2014.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 23.12.2016

Bildung ist abhängig vom Elternhaus

Bildung ist abhängig vom Elternhaus© Bilderbox.com

In Sachen Bildung steht Österreich recht gut da. Allerdings hängt sie zu sehr von der Herkunft ab.

Österreich bekommt im Bildungsbereich von der EU-Kommission relativ gute Noten: Der Anteil an Schulabbrechern ist im EU-Vergleich gering, das Berufsbildungssystem eines der Besten in der Union und die Beteiligung an Weiterbildung vergleichsweise hoch. Einen Kritikpunkt gibt es aber: In Österreich hänge etwa der Bildungserfolg zu stark von der Herkunft ab.
„Wer reich ist, wessen Eltern gute Bildung haben, hat bessere Chancen, selber Bildungserfolg zu haben“, kritisierte Michael Teutsch von der Generaldirektion Bildung und Kultur der EU-Kommission bei der Präsentation des „Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2016“. Das sei zwar auch in anderen europäischen Ländern der Fall, der Einfluss sei in Österreich aber relativ hoch.

Herausforderung Integration
Diese Schieflage zeigt sich etwa auch bei der an sich geringen Schulabbrecherquote (7 Prozent gegenüber 11 Prozent im EU-Schnitt): Während nur 5,5 Prozent der im Inland Geborenen frühe Schul- und Ausbildungsabbrecher sind (maximal Abschluss einer Hauptschule, Polytechnischen- oder einjährige berufsbildende mittleren Schule/BMS), sind es 19 Prozent der im Ausland geborenen Jugendlichen.
Teutsch erklärte, dass Österreich derzeit vor einer etwas anderen Herausforderungen stehe als während der Balkankriege, da ein guter Teil der aktuellen Flüchtlinge nur einen geringen Bildungsstand habe. Aber: „Wir wissen relativ genau, was man machen kann.“ Und: Alle bisherigen Untersuchungen attestieren den Flüchtlingen eine hohe Bildungsmotivation.
Ein Hebel zur Flüchtlingsintegration sei die Aus- und Fortbildung von Lehrern. Österreich könne außerdem von anderen Ländern wie Deutschland, Finnland oder Schweden bei frühkindlicher Erziehung, Sprachenlernen oder der Unterstützung Jugendlicher auch nach Ende der Pflichtschulzeit lernen.

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APA-Science/red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 22.12.2016

Unbedingt neugierig bleiben

Unbedingt neugierig bleiben© piqs.de/frandriedrich

Der JungforscherInnen-Kalender, eine Premiere für ganz Europa, glänzt mit starken Sprüchen.

„Die wichtigste Eigenschaft in der Forschung ist nicht Intelligenz oder Genialität. Alles was man machen muss, um erfolgreich zu sein, ist, neugierig zu bleiben.“ Es sind Zitate wie dieses von „Titel-Mädchen“ Catia Pacifico, die dem NÖ JungforscherInnen-Kalender eine besondere Note verleihen. „Die Forschung an unseren vier Technopolen in Niederösterreich - Krems, Wiener Neustadt, Wieselburg und Tulln – ist nicht nur dynamisch und spannend, sondern auch attraktiv, wie unser Kalender zeigt“, erklärte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav bei der Präsentation dieses Kunstprojekts.

Begeisterung
„Wir müssen weiterhin zahlreiche junge Menschen für die verschiedenen Berufe in Wissenschaft und Forschung begeistern“, begründet Bohuslav die Zielsetzung des Kalender-Projekts. Bohuslav nennt auch Zahlen zur Forschung in den blau-gelben Technopolen. An den vier Standorten arbeiten derzeit rund 1.750 Forschungsmitarbeiter, davon 940 Frauen. Insgesamt haben die Technopole rund 3.000 Arbeitsplätze, 31 Patente wurden dort bereits angemeldet, dazu sind mit etwa 14.500 Studierenden fast drei Viertel aller niederösterreichischen FH-Studenten an einem Technopol-Standort inskribiert.

Arbeitsumfeld
Der JungforscherInnen-Kalender zeigt zwölf junge Wissenschafter in ihrem Arbeitsumfeld. Die jungen Menschen arbeiten an zukunftsweisenden Projekten. Die aus Portugal stammende Cátia Pacifico ist beispielsweise Doktorandin am Institut für Fleischhygiene, Fleischtechnologie und Lebensmittelwissenschaften an der Veterinärmedizinischen Universität. Sie arbeitet in einem internationalen Kooperationsprojekt mit der Karl Landsteiner Universität Krems und untersucht derzeit, wie auf Bakterien spezialisierte Viren Gene übertragen können, die mit Antibiotika-Resistenzen zusammenhängen.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 22.12.2016

Businesses use mobile services throughout all industries

Businesses use mobile services throughout all industries© piqs.de/dalbera

In parallel to the fast distribution of smartphones, the communication via social media also increases. According to the Mobile Communication Report 2015, the well-known SMS is also part of the popular applications. Delivered by every mobile phone and independent of an internet connection, the use increases in particular in the business area.

“The use thereby goes across all industries, from the motor vehicle operation via trade and gastronomy up to the public sector, SMS is rated as a reliable information channel in system-relevant or personal concerns,” says Markus Buchner, manager at websms.

SMS services for public authorities
“We remind our customers of appointments in order to avoid unnecessary drives, this service saves time and costs on both sides”, says for example Michael Schmidt of Top-Immobilien. Trade companies again prefer the SMS channel for shipping confirmations or action reminders. “Our customers appreciate the SMS as reliable and modern”, says Simon Bittel of the AMICA Parfümerie.
The Swiss town Uster shows efficiency through mobile communication in the public sector, where SMS services are used for alarming public authorities, in the area of IT infrastructure or for the authentication of the external jobs. “As soon as a business or an institution wants to put across reliability, security and customer orientation, there is no way round personalised SMS communication”, adds Buchner.

Payment services for mobile expansions
Security like address and collection of mobile users are of course also relevant when paying on the internet and this applies in particular for new businesses or online shops. The payment service provider Wirecard CEE increasingly takes on these groupings and the solutions also affect diverse industries as well as mobile applications here.
In the shop “Bogentandler“ for example, already a quarter of the transactions takes place via mobile devices. The owner Rene’ Hofmann still believes in “an enormous potential here”, which is why a flexible architecture was created together with right from the start, which makes future mobile expansions quickly possible.
In relation to the increasing online payments via smartphones and tablets, the integration of adequate payment methods was also of central importance for Mitraco, exclusive operator of the ÖFB internet shop. And at “kilocoach“, a portal all about the subjects health and food, individual expansion possibilities were integrated in the connex mobility within the scope of the used Wirecard checkout solution.
“Payment via mobile devices plays more and more a key role, already now, digital wallets enable the secure payment on site as well as in the online shop”, says Roland Toch, Managing Director of Wirecard CEE. (red/czaak – translation by economy)

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red/czaak – translation by economy, Economy Ausgabe Webartikel, 22.12.2016

Neue Ideen stärker fördern

Neue Ideen stärker fördern© Bilderbox.com

Mitterlehner und Leichtfried erhöhen Frühphasenfinanzierung für Start-Ups um 20 Millionen Euro.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Infrastrukturminister Jörg Leichtfried starten gemeinsam die erste Initiative aus dem StartUp-Paket der Bundesregierung. Durch die Aufstockung der Seed-Finanzierung um 20 Millionen Euro können voraussichtlich 80 Unternehmen zusätzlich in der Aufbauphase unterstützt werden. Von den Ministerien kommen bis 2018 je zehn Millionen Euro. Die zusätzlichen Mittel werden der Förderbank Austria Wirtschaftsservice (aws) zur Verfügung gestellt.
Mitterlehner will Österreich zu einem Vorzeige-Gründerland machen: „Wir wollen neue Ideen möglichst früh und umfassend fördern“, sagt Mitterlehner. „Der Staat soll Risiken übernehmen, die sonst niemand trägt, und die Allgemeinheit soll davon profitieren. Seed-Mittel werden daher im Erfolgsfall vollständig zurückgezahlt“, ergänzt Leichtfried.

Erfolgsgeschichte
Das Konzept der konsequenten Förderung im Frühphasenbereich junger Unternehmen durch ein zweistufiges Programm ist ein bewährtes System mit hoher volkswirtschaftlicher Bedeutung. Durch die Bereitstellung von Kapital in der risikoreichen Gründungsphase wird der Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die wirtschaftliche Umsetzung ermöglicht. Die eingesetzten Zuschussmittel werden im Fall eines Projekterfolges vollständig rückgeführt. Dieser Ansatz wurde zum Beispiel im Horizon 2020 EU-Programm übernommen.
Die Frühphasenförderung kann in Österreich auf eine fast 30-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken: Seit 1989 wurden im Rahmen der Seed-Finanzierung insgesamt 287 Unternehmen mit mehr als 108 Millionen Euro unterstützt. Seit 2006 gibt es ergänzend dazu die PreSeed-Finanzierung, die die Vorgründungsphase und Prototypen-Entwicklungsphase von High-Tech-Startups unterstützt. Hier wurden seit Beginn insgesamt 211 Projekte in der Höhe von 27,8 Millionen Euro genehmigt.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 22.12.2016

Licht und Schatten

Licht und Schatten© piqs.de/sharon pruitt

In Naturwissenschaften, Informatik und Technik (MINT) kann Österreich im Bildungsbereich teilweise glänzen, teilweise zeigen sich Schwachpunkte.

Die EU-Kommission attestiert Österreich MINT-Bereich Stärken und Schwächen. So würden derzeit viele andere EU-Mitgliedsstaaten an einem Modell wie der heimischen Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) arbeiten, die eine technische Ausbildung mit der Möglichkeit zum sofortigen Berufseinstieg bietet, aber auch den Weg an die Hochschulen offen lässt.
Michael Teutsch von der Generaldirektion Bildung und Kultur der EU-Kommission wies bei der Präsentation des „Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2016“ auf ein Manko hin: Viele Absolventen würden nur einen HTL- oder Bachelorabschluss machen, höhere Abschlüsse wie Master oder Doktorat seien verhältnismäßig selten. Die „negativen Einfluss auf Forschung und Innovation haben“ und Österreich daran hindern, wie angestrebt zu den innovativsten Nationen aufzuschließen.

Verbesserung der Lehre
Ein weiterer Knackpunkt ist für die EU-Kommission die Hochschulfinanzierung. Im Entwicklungsplan für die Hochschulen habe sich Österreich zwar eine Verbesserung der Lehre zum Ziel gesetzt. „Aber die Bedarfsplanung und die Finanzierung stimmen nicht genau überein“, so Teutsch. Im Bericht werden als Fehlbetrag 500 Millionen Euro angeführt – das ist jene Summe, die die Universitätenkonferenz (uniko) für die kommende Leistungsvereinbarungsperiode (2019-2021) pro Jahr zusätzlich einfordert.
Insgesamt sollte sich Österreich als eines der reichsten Länder der EU mit den Besten vergleichen, fordert Teutsch. Bei den Bildungsergebnissen sei man allerdings nur Mittelmaß. „Wenn es 20 Prozent mit sehr schwachen Ergebnissen sowohl bei PISA als auch bei nationalen Bildungsstudien gibt, dann ist das für ein hochentwickeltes Land wie Österreich, wenn man Top werden will, ein Problem.“ Als Vorbilder nannte er Länder wie Finnland und Estland.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 21.12.2016

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