Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

29. März 2024

Search form

Search form

Die Sicherheit wurde zu lange vernachlässigt

Die Sicherheit wurde zu lange vernachlässigt© piqs.de/jeremy levine

Smart Homes machen das Leben bequemer – aber sie bringen neue Risiken.

Das Smart Home ist längst keine Zukunftsvision mehr. In immer mehr Haushalten halten intelligente, vernetzte Geräte Einzug. Einer Befragung von 5.000 Haushalten in den größten europäischen Ländern zufolge sorgten sich jedoch 59 Prozent der Europäer, dass Fremde von außen die Steuerung übernehmen könnten. Dass diese Sorge durchaus berechtigt ist, zeigte jüngst die Attacke auf die Router der Deutschen Telekom. Danach waren sich alle Experten einig: Es hätte auch weitaus schlimmer kommen können. Routern wurde bisher nicht allzu viel Aufmerksamkeit gezollt.

Sicherheitslücken
Dramatisch sind auch die Sicherheitslücken bei Babyfones. Beunruhigend sind nicht nur die zahlreichen Schlupflöcher, die sich Angreifern öffnen. Die Hersteller kümmerten sich auch gar nicht darum, entdeckte Sicherheitslücken zu schließen, kritisieren Experten. Bei vielen Produktgruppen des smarten Zuhauses, die das Internet der Dinge inzwischen bevölkern, steht das Thema Sicherheit nicht weit oben auf der Agenda. Oftmals kommen nicht einmal simple Sicherheitsvorkehrungen wie ein Passwort-Schutz zum Einsatz. Dabei zeigten Hacker immer wieder, wie zum Teil erschreckend einfach sich jemand von außen Zugriff verschaffen kann.
Um der wachsenden Gefahr zu begegnen, haben unterdessen Sicherheitsexperten, darunter Arne Schönbohm, Präsident des deutschen Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), eine Art Sicherheitsgütesiegel für die Geräte gefordert. Auch Hans-Joachim Kamp, Aufsichtsratschef der gfu, plädiert für einheitliche Standards. Die Anbieter müssten „hart daran arbeiten“, die Lösungen so einfach wie möglich, „aber auch so sicher wie nur irgend möglich zu gestalten.“

Links

APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.01.2017