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24. April 2024

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Drohnenängste

Drohnenängste© piqs.de/renschgro

Die Drohne wird schön langsam erwachsen. Die Menschen müssen aber erst lernen, mit ihr umzugehen, als Nutzer und als Betroffene.

Technisch gesehen sind Drohnen heute schon startklar, „rechtlich, organisatorisch und in der Kommunikation Mensch-Maschine sei aber noch gewaltig Luft nach oben“, so Futurelab-Leiter Horst Hörtner in einem Gespräch mit APA-Science. Bei der letzten Linzer Klangwolke ließ Hörtner 100 LED-bestückte Quadrocopter in einer Show-Formation fliegen.
Die leuchtenden Quadrocopter, die weltweit zu Show-Zwecken eingesetzt werden, sind mittlerweile ein erfolgreiches Spin-off. „Es gibt niemanden, der mit so vielen Drohnen im Schwarm outdoor fliegt wie wir“, erklärt Hörtner.
Hörtner attestiert Drohnen eine große Zukunft. Technisch seien die meisten Fragen gelöst oder lösbar. Viel wesentlicher sei aber die soziale Akzeptanz. „Wir haben die Herausforderung, dass wir erstmals im öffentlichen Raum auf Roboter stoßen.“ Hörtner räumt selbst Schwellenangst ein: „Wenn ich im öffentlichen Raum eine Drohne sehe, werde ich mich auch zuerst einmal fürchten.“

Regelungen
Es brauche gesetzliche Regelungen, denn es sei beispielsweise „unverantwortlich, über Kopf zu fliegen.“ In Australien, wo die Spaxels ihre Weltpremiere als Hundertschaft vor Publikum hatten, haben sie sogar zu einer Gesetzesänderung geführt, schildert Hörtner. Es habe dort nur Bestimmungen gegeben für eine einzelne Drohne, die von einem Piloten gesteuert wird. Ein Schwarm war nicht vorgesehen.
Dass Drohnen gerne mit Überwachung, Krieg und Terrorgefahr assoziiert werden, gehört für Hörtner eher zu den Anfangsschwierigkeiten: „Alles was wir heute am Computer machen ist militärischen Ursprungs, heute denkt aber niemand mehr daran.“ Das Problem sieht er weniger bei der Technik als darin, wie der Mensch diese nutzt. So könnten Drohnen etwa bei der Lawinensuche oder beim Aufspüren von Landminen wertvolle Hilfe leisten.

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APAScience/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2016