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29. März 2024

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Europa will den Markt für smarte Sensortechnik erobern

Europa will den Markt für smarte Sensortechnik erobern© Bilderbox.com

Das Internet der Dinge (IoT) vernetzt Autos, Energiesysteme und Haushaltsmaschinen genauso wie Produktionsanlagen. Europa möchte in dieser smarten Technologiezukunft eine entscheidende Rolle spielen und Österreich spielt mit.

Das EU-Projekt „IoSense“ will die kostengünstige Fertigung der für das IoT benötigten Sensoren voranbringen, indem es Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam an Lösungen forschen lässt. 33 Partner sind mit von der Partie, darunter gleich neun österreichische. Das Projekt IoSense, das im Mai 2016 gestartet und auf drei Jahre angesetzt ist, steht für „Internet of Sensors“. Im Mittelpunkt steht die kostengünstige Herstellung von Sensorsystemen. Geleitet von Infineon Technologies in Dresden ist IoSense eines der bedeutendsten europäischen Pilotlinienprojekte.

Aufbau von Pilotlinien
Die kostengünstige Herstellung von Sensorsystemen ist eine wesentliche Voraussetzung für das so genannte Internet der Dinge. Nur so können Geräte und Systeme die Eigenschaften der physischen Welt erfassen und in der digitalen Welt abbilden. „Immer mehr Sensoren kommen in Autos und im Straßenverkehr, aber zunehmend auch in Smartphones und in Lifestyle-Produkten zum Einsatz.“, so Reinhard Ploss, Vorstandsvorsitzender der Infineon Technologies AG zum Projekt IoSense.
Im Mittelpunkt von IoSense steht der Aufbau von drei vollständig vernetzten Pilotlinien mit sich ergänzenden Kompetenzen: von der Entwicklung neuer Sensortechnologien und Methoden der wettbewerbsfähigen Hochvolumenfertigung bis hin zur Erarbeitung neuer Anwendungsbeispiele. Ziel ist es, mit den Pilotlinien die Fertigungskapazitäten zu verzehnfachen und gleichzeitig den Kosten- und Zeitaufwand um 30 Prozent zu verringern. So sollen innovative, neue Mikroelektroniksysteme zukünftig weniger als ein Jahr von der Idee zur Marktreife benötigen.

Europäische Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft
Das IoSense-Projekt vereint 33 Partner aus sechs Ländern – sowohl wissenschaftliche Forschungseinrichtungen als auch Firmen. Österreich ist mit neun Projektpartnern überdurchschnittlich stark vertreten. Konkret nehmen das Austrian Institute of Technology (AIT), Austria Micro Systems (Ams), Carinthian Tech Research (CTR), die FH Burgenland, Infineon Technologies Austria, das Material Center Leoben, die TU Graz, die Universität Klagenfurt und Virtual Vehicle an IoSense teil.
Dabei decken die Forschungspartner die gesamte Wertschöpfungskette modernster Leistungshalbleiter-Produkte ab, einschließlich Trägermaterialien (Substrate), der Halbleiter-Entwicklung, der Weiterentwicklung in Logistik- und Automatisierungstechnik sowie Chip-Embedding- und Packaging-Lösungen.
Gefördert wird das Forschungsprojekt im Rahmen des europäischen Förderprogramms für Mikro- und Nanoelektronik (ECSEL Electronic Components and Systems for European Leadership). ECSEL Joint Undertaking ist eine Public-private-Partnership (PPP) zwischen EU, einer großen Zahl von Mitgliedsstaaten und den drei europäischen Industrieverbänden AENEAS, ARTEMIS-IA und EPoSS. Das Forschungsvolumen beträgt 65 Millionen Euro, das Fördervolumen 15 Millionen Euro.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.01.2017