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19. April 2024

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Europas Stärke ist die Produktionstechnik

Europas Stärke ist die Produktionstechnik© piqs.de/zeppelin

Ende September treffen sich die führenden Experten auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen in die Wiener Hofburg.

Beim Wiener Produktionstechnik Kongress in die Hofburg treffen sich Industrie und Wissenschaft. Prof. Friedrich Bleicher, Institutsvorstand des Instituts für Fertigungstechnik (IFT) der TU Wien, sieht Europas wirtschaftliche Zukunft „im Maschinenbau verbunden mit der produktionstechnischen Kompetenz, da sind wir Weltspitze.“ Diese führende Position kann man nur behaupten, wenn man weiterhin Mut zu Innovationen zeigt. Welche Innovationen das sein werden, wird am 28. und 29. September 2016 in Wien diskutiert.
Einen wesentlichen Wettbewerbsvorteil bringt die Digitalisierung der Produktion. „Man kann heute ein ganzes Auto und dessen Fertigungsschritte vollständig am Computer entwickeln“, sagt Bleicher. „So können sich modern ausgerichtete Unternehmen teure Experimente ersparen.“

Positive Zukunft
Schlagworte sind Bleicher allerdings zu wenig: „Innovation um der Innovation willen bringt niemandem etwas“, meint er. „Entscheidend ist: Rechnet sich die Innovation? Wenn ich den Kollegen aus der Industrie nicht erklären kann, welchen Vorteil sie durch eine neue Idee haben, warum sie dadurch Geld sparen oder die Effizienz steigern können, dann lässt man es besser bleiben.“
Insgesamt sieht Bleicher die Zukunft von Europas Maschinenbau- und Produktionsindustrie positiv: „Die größten Softwareunternehmen kommen heute zumeist aus den USA, die meiste Mikroelektronik wird wohl in Ostasien hergestellt, aber im Maschinenbau ist Europa immer noch vorne.“
Akzeptieren müsse man allerdings, dass sich die Industrie und die von ihr bereitgestellten Arbeitsplätze ändern werden, meint Bleicher: „Leute die den ganzen Tag an einem Gerät stehen und auf einen Knopf drücken, wird es in Zukunft nicht mehr geben – solche Tätigkeiten werden automatisiert.“

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 27.09.2016