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25. April 2024

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Konkurrenz aus dem Cyberspace

Konkurrenz aus dem Cyberspace© piqs.de/peterg

Die Online-Konkurrenz setzt den stationären Handel immer mehr unter Druck.

Der Online-Handel entwickelt sich dynamisch, im letzten Jahr hat die Branche in Österreich einen Zuwachs von sieben Prozent erzielt. „Inzwischen erreicht der österreichische Online-Handel fünf Prozent des Einzelhandelsumsatzes, wenn man die Anbieter aus dem Ausland dazunimmt, sind es sogar cirka zehn Prozent“, sagt Karl Ungersbäck, Geschäftsführer der Sparte Handel in der Niederösterreichischen Wirtschaftskammer.
Ein eigener Online-Auftritt ist daher für jeden Händler wichtig. „Städtische und regionale Einkaufsportale mit lokalen Händlern konnten sich bisher gegen die großen internationalen Onlineplattformen nicht durchsetzen“, erklärt Ungersbäck.

Haptische Vorzüge
Durch die Digitalisierung sei es notwendig, das Profil als stationärer Händler zu schärfen, die persönliche Betreuung, das Einkaufsambiente, die haptische Verfügbarkeit der Ware und den Servicebereich hervorzustreichen. „Der Handel muss den Trend viel stärker nutzen, dass viele Konsumenten zwar online recherchieren, aber stationär kaufen“, sagt Ungersbäck.
85 Prozent der Österreicher nutzen das Internet, 70 Prozent suchen dort nach Waren. Ein guter Internetauftritt sei daher Pflicht. 1,7 Milliarden Menschen weltweit nutzen Facebook, die Händler müssten deshalb verstärkt über soziale Medien kommunizieren. Dazu kommt, dass nur fünf Prozent der Nutzer bei Google auf die zweite und dritte Seite schauen, weshalb Suchmaschinenoptimierung ebenso eine dringende Notwendigkeit sei.
Branchen, die durch das Internet besonders unter Druck gekommen sind, zeigen sich oft innovativ, etwa indem die Verfügbarkeit eines Produktes in der Filiale digital geprüft werden kann. Ungersbäck nennt Bücher oder Bekleidung als Beispiele und resümiert: „Ein professioneller stationärer Laden muss auch digital gut sichtbar sein.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 16.12.2016