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29. März 2024

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Nur sozial ist zu wenig

Nur sozial ist zu wenig© piqs.de/taber andrew bain

Likes allein bringen nichts. Erst bezahlte Werbung aktiviert Facebook-Fans wirklich.

Einfach über Likes ein Facebook-Gefolge aufzubauen, bringt Marken noch keine Umsatzsteigerung. Erst durch Ansprechen mit Werbung werden Social-Media-Fans wirklich zu aktiveren Kunden, so der Erstautor Daniel Mochon, Marketing-Professor an der Tulane University. Das hat ein Praxistest in Zusammenarbeit mit der südafrikanischen Versicherung Discovery ergeben.
"Wenn wir an Facebook denken, denken wir daran als eine sehr soziale Plattform. Die meisten Unternehmen glauben, dass diese sozialen Interaktionen zu mehr Kundentreue und rentableren Kunden führen", meint Mochon. Doch so einfach ist es nicht. Denn Kunden posten kaum von selbst auf die Facebook-Seiten von Unternehmen. "Sie sehen in der Regel nur einen Bruchteil der Facebook-Inhalte einer Marke, es sei denn, auf sie zielt bezahlte Werbung ab", so der Marketing-Experte. Erst mit dieser Werbung scheint es möglich, Facebook-Fans wirklich zu aktivieren.

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Das hat eine Studie anhand der Facebook-Seite des Wellness-Programms Discovery Vitality des Versicherers ergeben. Das Team hat beobachtet, ob allein das Liken der Seite Kunden motiviert, mehr Bonuspunkte durch gesundheitsbewusstes Verhalten zu sammeln. Dazu haben sie zwei Kundengruppen zu einer Befragung geladen, aber nur eine davon auch zum Liken der Facebook-Seite. Über einen Zeitraum von vier Monaten haben diese Facebook-Fans aber nicht mehr Bonuspunkte gesammelt als die Kontrollgruppe.
Anschließend hat Vitality Facebook dafür bezahlt, Facebook-Fans über einen Zeitraum von zwei Monaten zwei Postings die Woche prominent anzuzeigen. Diese Gruppe hat dann tatsächlich acht Prrozent mehr Belohnungspunkte verdient als die Kontrollgruppe. Das Anzeigen tatsächlich wirken, liegt den Forschern zufolge wohl daran, dass User sie eher sehen. Denn einfache Postings schaffen es nicht unbedingt in den Newsfeed.

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PressetextAustria/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 06.04.2017