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25. April 2024

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Windstärke Null

Windstärke Null© piqs.de/iwona

Die EU ist von der Vorreiterrolle bei erneuerbaren Energien weit entfernt. WindEurope fordert eine ambitionierte europäische Politik aus Klimaschutz- und Wirtschaftsperspektive ein.

Wer Europa bei der Windenergie an der Spitze sieht, irrt laut WindEurope, dem europäischen Windenergie-Verband. „Europa ist weit entfernt davon, die Nummer 1 bei erneuerbaren Energien zu sein“, sagt Geschäftsführer Giles Dickson. China schlägt Europa in der installierten Leistung und im jährlichen Ausbauvolumen, Indien bei den politischen Zielsetzungen und die USA im technischen Bereich, besonders bei der Netzintegration von Windenergie.
Europa hat noch immer eine wettbewerbsfähige Windindustrie und exportiert Windkraftanlagen in alle Welt. „Aber wir werden diese Wettbewerbsfähigkeit verlieren, wenn wir keinen starken Heimmarkt haben“, meint Dickson.

Markt schwindet
Dieser Markt beginnt immer mehr zu verschwinden. Im ersten Halbjahr 2016 ist der Windkraftausbau um 9 Prozent zurückgegangen. „Die Hälfte des Windkraftausbaus passiert in Deutschland, aber hier sinken die Ausbauzahlen bereits. Großbritannien hat die Bremse beim Ausbau von Windrädern an Land gezogen, Spanien verharrt im Ausbaustillstand und viele zentral- und osteuropäische Staaten sind zur ‚No-go-Zone’ für Windkraftinvestitionen geworden“, sagt Dickson.
WindEurope fordert: Erstens müssen die erneuerbaren Ziele bis 2030 angehoben werden. Zweitens muss das Energiesystem umgebaut werden, um es fit für die Integration der erneuerbaren Energien zu machen. Drittens braucht der Strommarkt Reformschritte, damit Investitionen in erneuerbare Energien möglich werden. Und schließlich muss die Elektrifizierung beim Heizen, Kühlen und im Transportbereich vorangetrieben werden, um die europäischen Klima- und Energieziele erreichen zu können.

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Economy Ausgabe Webartikel, 27.10.2016