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20. April 2024

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Der hilfreiche Spion aus der Luft

Der hilfreiche Spion aus der Luft© Schiebel

Drohnen von Schiebel, bisher exklusiv am Exportmarkt anzutreffen, sollen bald in der niederösterreichischen Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz kommen.

Die unbemannten CAMCOPTER-Drohnen, die derzeit nur über unbebautes Gebiet fliegen dürfen, sollen nach der Ausdehnung des Flugrechts auf bebautes Gelände durch die Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) auch in der niederösterreichischen Land- und Forstwirtschaft zum Einsatz kommen. „Mit der behördlichen Zulassung ist in Bälde zu rechnen“, so Hannes Hecher, Geschäftsführer von Schiebel. Es sei zum Beispiel nur ein Gerät nötig, um sämtliche land- und forstwirtschaftlichen Flächen in Niederösterreich aus der Luft auf etwaige Dürre- oder Windschäden zu untersuchen.
Derzeit ist der CAMCOPTER S-100 unter anderem bei der Überwachung des Mittelmeeres im Einsatz, um in Seenot geratene Flüchtlingsboote zu orten. Dieser Mini-Hubschrauber hat 3,4 Meter lange Rotorblätter, ist drei Meter lang und 200 Kilo schwer. Ohne zusätzlichen Tank kann er etwa sechs Stunden in der Luft bleiben, mit Zusatztank etwa zehn Stunden. Die Reichweite beträgt bis zu 200 Kilometer. Die Herstellung erfolgt im Werk Wiener Neustadt. Die Produktionskapazität liegt bei etwa 50 Stück pro Jahr. In den letzten zehn Jahren sind 300 CAMCOPTER gebaut worden. Ein System, das aus zwei Geräten sowie der Einschulung der Piloten und des Servicepersonals besteht, kostet einen hohen einstelligen Millionenbetrag.
Neben den unbemannten Helikoptern erzeugt Schiebel Minensuchgeräte, sie machen etwa zehn Prozent des Umsatzes aus. In Österreich sind 240 Mitarbeiter beschäftigt, 100 davon in Wiener Neustadt. Den derzeitigen Umsatz von 50 Millionen Euro jährlich will man in den kommenden fünf Jahren verdoppeln. Die Exportquote beträgt derzeit noch 100 Prozent.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 21.02.2017