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25. April 2024

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Der Stillstand der Windräder

Der Stillstand der Windräder(C) windenergie.at

Die Waldviertler WEB Windenergie baut die Ökostromproduktion in Europa kräftig aus – aber nicht in Österreich.

Projekte zur Errichtung von Windkraftanlagen mit einer Leistung von mehr als 70 Megawatt hat der Waldviertler Windkrafterzeuger WEB Windenergie AG schon geraume Zeit fix und fertig geplant in der Schublade. Die Bauvorhaben hängen jedoch in der Warteschleife, weil Förderzusagen fehlen, die die Ökostromproduktion erst wirtschaftlich rentabel machen.
„In Österreich könnten wir sofort 110 Millionen Euro investieren“, sagt WEB-Vorstandsvorsitzender Frank Dumeier. Sein Unternehmen ist in sieben Staaten Europas und Nordamerikas geschäftlich tätig, aber so schwierig wie in Österreich sei die Lage für Windkraftanlagenbetreiber zurzeit nirgendwo sonst, kritisiert er.

Internationale Projekte
Das Geld nimmt der High-Tech-Betrieb mit Sitz in Pfaffenschlag im Bezirk Waidhofen/Thaya daher für Projekte im Ausland in die Hand. „Wir werden heuer und 2018 rund 100 Millionen Euro in neue Windparks in Frankreich, Italien und Deutschland investieren“, kündigt Dumeiner an. Der Betrag fließt zu je einem Drittel in drei neue Windparks unweit der nordfranzösischen Stadt Lille, in sechs Anlagen an der ligurischen Küste sowie in sechs neue Windräder in den nahe Magdeburg gelegenen Windpark Wörbzig.
Die WEB Windenergie AG ist Österreichs ältestes Windkraftunternehmen. Der Waldviertler Spezialbetrieb, der 120 Mitarbeiter beschäftigt, betreibt 225 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 408 Megawatt an Standorten in Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Tschechien und Kanada. Die Öko-Anlagen decken den Strombedarf von mehr als 230.000 Haushalten. An der WEB Windenergie AG sind rund 5.700 Privatpersonen beteiligt, der überwiegende Teil der nicht börsenotierenden Aktien steht in österreichischem Besitz.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 01.02.2017