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19. April 2024

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Ideen aus dem Mostviertel

Ideen aus dem Mostviertel© Bilderbox.com

Die Mostviertler Landwirte trotzen den niedrigen Marktpreisen mit Innovationen.

Bauern genießen heute die beste Ausbildung und sind innovativ. „Zur Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten stehen daher erfolgreiche Produkt- und Betriebsideen auf der Tagesordnung“, sagt Andreas Pum, Hauptbezirksobmann des Bauernbundes im Bezirk Amstetten. Wichtig sei, die Betriebskosten zu kennen. Dazu sei es notwendig, dass die Preise auch die Kosten der Landpflege sowie des Umwelt-, Tier- und Wasserschutzes abdecken können.
Wo eine Betriebsübernahme zum Thema werde, sei sie längst keine Selbstverständlichkeit mehr. „Denn die Vorteile des Berufsbildes Landwirt werden oft von vielen negativen Entwicklungen überlagert“, erklärt Pum. Daher seien auch Erfahrungen in anderen Berufswelten wertvoll in dem Bemühen, den Landwirtschaftsbetrieb fortzuführen.

Existenznot
Die niedrigen Marktpreise allerdings würden auch innovative Betriebe in Existenznot bringen. Laut Pum decken die Preise kaum mehr die Fixkosten. „Die hohe Marktkonzentration im Lebensmitteleinzelhandel, wo drei Handelsketten 86 Prozent des heimischen Marktes versorgen, bringt einen Kostendruck“, sagt der Agrar-Funktionär. Außerdem verschärfe der Klimawandel die Produktionsbedingungen.
Gegensteuern will Andreas Pum mit einer Herkunftskennzeichnung bei Importprodukten sowie mit einem Verbot von Dumpingpreisen bei Lebensmitteln. Auch eine Mengenregulierung des Angebotes am Markt sei unerlässlich.
Was die Zukunft der Bauern betrifft, sieht Pum eine immer stärkere Koppelung von Produktion und Vermarktung – im Sinne einer Vertragsproduktion. Aber gerade hier liegen die Stärken der Bauern, weil sie letztlich das Miteinander der Generationen ermöglichen und so Arbeitsspitzen bewältigt werden können: „Der Familienzusammenhalt ist Grundstein einer erfolgreichen Betriebszukunft.“

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 02.09.2016