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26. April 2024

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Ökologie, Ökonomie und Innovation bei Straßenerhaltung und Verkehrsmanagement.

Ökologie, Ökonomie und Innovation bei Straßenerhaltung und Verkehrsmanagement.(C) asfinag

Mit Investitionen von rund 1,2 Mrd. Euro pro Jahr in die heimische Infrastruktur und der Sicherung von rund 12.000 Arbeitsplätzen ist die Asfinag ein wichtiger volkswirtschaftlicher Partner.

(Christian Czaak) 30 Mrd. Kilometer macht die Jahresfahrleistung auf Österreichs Strassen insgesamt aus, davon entfallen rund 26,5 Mrd. km auf klassische Kraftfahrzeuge und 3,5 Mrd. km auf LKW über 3,5 Tonnen. Seit 2010 erfolgt Bemessung und Abrechnung auch abhängig von Emissionsklassen (EURO 0 bis VI). Besonders saubere LKW ersparen sich bis zu 30 Prozent an Mautkosten. Dieser ökologische Anreiz für die Wirtschaft hat zur Folge, dass der Anteil an sauberen LKW in den letzten Jahren auf über 45 Prozent gestiegen ist und umgekehrt der Anteil der weniger sauberen Klassen auf unter 15 Prozent gesunken ist.

2015 hat die Asfinag über die LKW-Maut rund 1,25 Mrd. Euro eingenommen, in Summe wurden 2,3 Mrd. an Umsatzerlösen verbucht. Mit den aktuell verlautbarten Investitionen von rd. 1,2 Mrd. in die heimische Infrastruktur im heurigen Jahr ist die Sicherung von rund 12.000 Arbeitsplätzen in Österreich verbunden und die Asfinag entsprechend ein wichtiger standortpolitischer Partner. Bis 2021 werden in Summe über 7 Mrd. Euro in Erhalt und Neubau des Straßennetzes investiert.

Zentraler IT-Fokus auf Kunden und Mitarbeiter

Wesentlich für die Bewältigung der internen Aufgaben, aber auch der Anforderungen im Bereich Bau, Betrieb und Maut ist die IT-Infrastruktur der Asfinag mit dem zentralen Fokus Kunden und Mitarbeiter. Den Mitarbeitern werden je nach Einsatzfeld entweder klassische Office-IT Endgeräte, aber auch Hard- und Software für spezielle Anwendungsfälle zur Verfügung gestellt, beispielsweise bei der digitalen Einsatzsteuerung von diversem Spezialequipment, das in Fahrzeugen oder auch mobil einsetzbar ist.

In Summe werden rund 600 Softwareprodukte vollautomatisiert auf rund 2.000 fixe und 750 mobile Endgeräte verteilt. Die Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle, vom Geografischen Informationssystem (GIS) über die Vergabeplattform Provia für Aufträge bis hin zu modernen Kundenanwendungen wie die eigene Asfinag-App oder der Anzeige von Reisezeitverlusten an Grenzübergängen in Echtzeit.

Weitere Bestandteile sind spezielle Abrechnungsprozesse, diverse Online-Plattformen oder die digitale Archivierung von Dokumenten, Plänen oder Korrespondenzen. Als besonders innovativ gilt seitens der Asfinag ein eigenes Video-Konferenz-System mit speziellen Chatfunktionen zur Unterstützung des Wissenstransfers womit die Kommunikation innerhalb des gesamten Konzerns wesentlich erleichtert und optimiert wird.

Innovative Technologien bringen aber auch für die Kunden der Asfinag weitreichende Vorteile. Mit Hilfe moderner Sensorik-Technologien erhalten Autofahrer aktuell wesentliche Informationen etwa zu Witterungsverhältnissen, Zustand der Fahrbahnen oder Verkehrsbehinderungen. Diese Informationen sind sowohl online wie auch über Smartphones permanent und ortsunabhängig abrufbar. Im Rahmen der Verkehrsauskunft Österreich (VAO) werden zudem Informationen auch über andere Verkehrsträger zur Verfügung gestellt.

Ständige Innovation für Sicherheit und Service

Die Asfinag betreibt auch umfangreiche FE-Aktivitäten, etwa im Bereich „Verkehrsmanagement“ und „Aufmerksamkeit“. Aufgrund der Vernetzungsmöglichkeiten mit den Fahrzeugen befindet sich das Verkehrsmanagement derzeit generell in einer Umbruchphase. Bisher entstanden Daten zur Steuerung und Information des Verkehrs vor allem mittels der sogenannten Digitalen Infrastruktur. Das ist jener Teil der Straßeninfrastruktur der Daten erzeugt, verarbeitet und weiterleitet. In den letzten Jahren sind verschiedene Technologien zur Vernetzung der Intelligenten Infrastruktur mit den Fahrzeugen entwickelt und getestet worden, die nunmehr kurz vor der Umsetzung stehen.

Beispiele dazu sind einerseits die direkte Kommunikation zwischen Fahrzeug und Infrastruktur auf der Strecke mittels WLAN (Anm. Car2X über ITS-G5) und deren Integration in die Onboard-Elektronik, etwa für Warnungen vor Gefahrenstellen. Und andererseits die Verbreitung von Smartphone Apps für die Nutzung vor und während der Fahrt zur Information des Fahrers, etwa die Asfinag-App „Unterwegs“.

In all diesen Bereichen ist die Asfinag bereits seit Jahren aktiv und arbeitet an der Umsetzung der direkten Information des Fahrers im Auto mit Echtzeitinformation, insbesondere über sicherheitskritische oder routenrelevante Ereignisse. Basis hierfür ist auch die Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen, etwa um innovative Technologien wie „AKUT“ („Ohren“ für den Tunnel) oder Thermoscanner einzusetzen und auch damit die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu erhöhen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 07.02.2017