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29. März 2024

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Österreichische Technologie macht aus Meerwasser Süßwasser

Österreichische Technologie macht aus Meerwasser Süßwasser  © Bilderbox.com

Siemens Österreich stattet nach Projekt am Persischen Golf nun auch Meerwasserentsalzungsanlagen in Saudi-Arabien mit intelligenter IT-Architektur aus. Hardware- und Software für Prozessautomation und Energiemanagement sowie industriespezifische Kommunikationstechnik zentrale Bestandteile.

(red/czaak) Fast 95 Prozent des Wassers auf der Erde sind salzhaltig und können nicht als Trinkwasser oder zu Bewässerungszwecken genutzt werden. Die Entsalzung von Meerwasser bietet eine Chance, zusätzliches Trink- oder Brauchwasser für Mensch, Industrie und Landwirtschaft zu gewinnen.

Siemens Österreich hat vom Konsortium A3C (Rawafid Industrial, Advanced Water Technology, SETE und Al Fatah) den Folgeauftrag erhalten, acht Meerwasserentsalzungsanlagen in Saudi-Arabien mit elektrotechnischer Ausrüstung auszustatten. Die neuen Anlagen zur Meerwasserentsalzung werden nach dem sogenannten Umkehrosmose-Prinzip entlang der Westküste Saudi-Arabiens errichtet. Die Gesamtkapazität der Anlagen wird sich auf 240.000 Kubikmeter Süßwasser pro Tag belaufen, bei einem vergleichsweise niedrigen Energieverbrauch von nur drei Kilowatt pro Kubikmeter.

Zweistufiges Umkehrosmoseverfahren
Der Lieferumfang von Siemens beinhaltet Hardware- und Software-Engineering, Energieverteilung, Automatisierung (Anm. PCS7), Mittel- und Niederspannungsumrichter, Industrial Ethernet-Kommunikationstechnik und Prozessinstrumentierung von acht Umkehrosmose-Anlagen sowie deren Inbetriebnahme noch im heurigen Herbst. Ausschlaggebend für den aktuellen Auftrag in Saudi-Arabien war ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt zur Trinkwassergewinnung an der Küste des Persischen Golfs.

Die nunmehr fertiggestellte Umkehrosmose-Entsalzungsanlage Al Khafji im Nordosten Saudi-Arabiens ist die weltweit größte solarbetriebene Anlage ihrer Art. Hier wird Salzwasser unter Einsatz von Photovoltaikenergie durch ein zweistufiges Umkehrosmoseverfahren zu Süßwasser aufbereitet. Durch den effizienten Einsatz der Sonnenenergie reduziert die Anlage den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß im Vergleich zu Anlagen mit nicht erneuerbaren Energiequellen erheblich.

60.000 Kubikmeter Süßwasser pro Tag
Die Siemens-Technologie soll zudem eine Anlagenverfügbarkeit von rund 98 Prozent sichern. Die vertikale und horizontale Integration aller elektrischer Komponenten reduziert die OPEX (Operational Expenditure) -Kosten sowie die Wartungszeiten und die zentral angelegte Prozessüberwachung und -automatisierung sorgt dabei für maximale Energieeffizienz und eine nachhaltige Wasserversorgung.

Die Al-Khafji-Meerwasserentsalzungsanlage produziert mithilfe von Umkehrosmose 60.000 Kubikmeter Süßwasser pro Tag. Im Rahmen eines Folgeauftrags stattet Siemens Österreich in Saudi-Arabien nun acht weitere Entsalzungsanlagen mit einer Gesamtkapazität von 240.000 Kubikmetern pro Tag aus.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 28.10.2019