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25. April 2024

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Österreichs Betriebe fordern bessere Integrationsmaßnahmen

Österreichs Betriebe fordern bessere Integrationsmaßnahmen© START

Drei von fünf Unternehmen in Österreich sehen Verbesserungspotenzial bei den staatlichen Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge, jeder Dritte sogar ein starkes.

Im Vergleich zur letzten vom Beratungsunternehmen Ernst & Young durchgeführten Befragung im September 2016 hat sich die Situation aus Sicht der heimischen Betriebe aber zumindest leicht gebessert: Damals orteten sogar 68 Prozent Verbesserungsbedarf. Dazu Helmut Maukner, Country Managing Partner von EY Österreich: „Die österreichischen Betriebe fordern fast flächendeckend eine möglichst rasche Integration von asylberechtigten Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt. Für vier von fünf Unternehmen ist das eine absolute Notwendigkeit.

Gesteuerte Zuwanderung und Talente-Checks
Dass österreichische Unternehmen im Arbeitsmarkteintritt von asylberechtigten Flüchtlingen eine Chance sehen, vakante Stellen zu besetzen, unterstreicht auch der anhaltend große Wunsch nach gesteuerter Zuwanderung: Diese befürworten fast zwei Drittel– deutlich mehr als noch vor einem Jahr (55 Prozent), aber etwas weniger als zum letzten Befragungszeitpunkt im September 2016 (70 Prozent). Mit der Forderung nach gesteuerter Zuwanderung geht auch eine deutliche Zustimmung zu systematischen „Talente-Checks“ einher. Neun von zehn Unternehmen befürworten die gezielte Erhebung von Qualifikationen unter Flüchtlingen, um Fachkräfte zu finden.

Sprachprobleme größtes Einstellungshindernis
Als größte Hürde bei der Einstellung von Flüchtlingen nennen 85 Prozent der Unternehmen mangelnde Deutschkenntnisse – im Vergleich zur Befragung im Jänner 2016 ist diese Zahl um neun Prozent angestiegen. Ebenfalls problematisch sei aus Sicht von 54 Prozent Befragten eine mangelnde Qualifikation von Flüchtlingen, gefolgt vom hohen bürokratischen Aufwand bei der Einstellung. 44 Prozent sehen die unklare Gesetzeslage während laufender Asylverfahren als Problem. Deutliche Verbesserungen gab es hingegen bei der Planungssicherheit: Bezeichneten vor einem Jahr noch 45 Prozent die schwierige Planung, zum Beispiel aufgrund von möglichen Abschiebungen, als großes Einstellungshemmnis, sind es aktuell nur noch 26 Prozent.

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red, Economy Ausgabe Webartikel, 16.02.2017