Zwei Auszeichnungen für FH St. Pölten

Beim Wissenschaftspreis von Land Niederösterreich gehen gleich zwei Prämierungen an FH St. Pölten. Djordje Slijepčević erhält Preis für Dissertation im Bereich Ganganalyse und Maschinelles Lernen und Thomas Delissen für besonders innovative Lehrmethoden.
Das Land Niederösterreich fördert mit dem alljährlich vergebenen Wissenschaftspreis herausragende Forscher*innen, die durch ihre Arbeit einen wesentlichen Beitrag zur wissenschaftlichen Eigenständigkeit des Landes leisten (economy berichtete). Mit dem Wissenschaft Zukunft Preis der Gesellschaft für Forschungsförderung Niederösterreich werden wissenschaftliche Top-Leistungen junger Akademiker*innen ausgezeichnet, die am Beginn ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen.
Heuer erhielt nun Djordje Slijepčević den Preis für seine Dissertation „Human Gait Analysis : Machine Learning-Based Classification of Gait Disorders”, die er an der Technischen Universität Wien in Kooperation mit der FH St. Pölten verfasst hat. Die klinische Ganganalyse ist ein zentraler Ansatz zur Beurteilung des menschlichen Gangs und bildet die Grundlage präziser Diagnosen und effektiver Behandlungspläne.
Erkläransätze für Machine-Learning-Methoden in Zusammenarbeit mit AUVA und Orthopädie Speising
In seiner Dissertation untersucht Slijepčević Erklärbarkeitsansätze für Machine-Learning-Methoden in der klinischen Ganganalyse, um deren Entscheidungen transparent und nachvollziehbar zu machen. Alle im Rahmen der Dissertation durchgeführten Forschungsprojekte fanden an der FH St. Pölten statt, am Institute of Creative\Media/Technologies (IC\M/T) in Zusammenarbeit mit dem Center for Digital Health and Social Innovation (CDHSI). Forschungsgruppenleiter Matthias Zeppelzauer hat Slijepčević bei der Dissertation von Seiten der FH St. Pölten betreut.
Die Arbeit entstand in enger Kooperation mit dem AUVA-Rehabilitationszentrum „Weißer Hof“ in NÖ sowie dem Orthopädischen Spital Speising in Wien und beinhaltet auch die Veröffentlichung eines umfangreichen Datensatzes (Anm. GaitRec), der dann als Grundlage für die Entwicklung neuer Methoden sowie zur standardisierten Evaluierung der Leistungsfähigkeit von Machine-Learning-Ansätzen dienen kann.
Preis für innovative Lehrdesigns für Thomas Delissen
Die zweite Prämierung zeichnet besonders innovative Lehrdesigns in Lehrveranstaltungen aus und zeichnet Forscher:innen aus, die Lehrmethoden und ‑Designs federführend für die Hochschule entwickelt haben. Der Sieger Thomas Delissen kombiniert in seiner Lehrveranstaltung ein immersives Escape-Room-Szenario mit einer datengestützten Gruppenarbeit und macht datengetriebenes Storytelling kreativ erlebbar. In dieser Umgebung können die Studierenden die praxisnahe Anwendung ihrer im Studium erworbenen Kompetenzen trainieren.
Ein Bestandteil davon sind sogenannte Zombie-Rooms, wo in Teams Aufgaben im Kontext einer fiktiven Zombie-Epidemie gelöst werden, deren Verlauf sich durch ihre Entscheidungen verändert. Thomas Delissen vermittelt die Geschichte über Videoclips und eine Simulation. Anschließend erstellen die Studierenden eine Website mit passenden Datenvisualisierungen, in denen sie den Verlauf der Epidemie aus ihrer Perspektive darstellen.
Forschungskraft und Qualität mittels innovativer und praxisnaher Lehrformate
Mit innovativer und praxisnaher Lehre erhalten Studierende der FH St. Pölten ein vielfältiges Angebot, das den Anforderungen der modernen Arbeitswelt entspricht. Ein wesentlicher Baustein ist dabei studierendenzentriertes Lehren und Lernen. „Innovative Lernformate und Lehrmethoden wie jene von Thomas Delissen im Bachelor-Studiengang Data Science and Artificial Intelligence schaffen Raum für individuelle Weiterentwicklung und nachhaltiges Lernen – für eine Ausbildung auf höchstem Niveau“, so die FH St. Pölten in einer Aussendung.
„Wir gratulieren Djordje Slijepčević und Thomas Delissen herzlich zu dieser großartigen und verdienten Auszeichnung. Sie zeigt, welche Forschungskraft und Qualität in der Lehre in unserer Hochschule steckt und was mit hohem persönlichem Engagement erreichbar ist“, unterstreichen die FH-Geschäftsführer Johann Haag und Hannes Raffaseder. (red/rucz)
Unsichtbare Geheimcodes aus 3D-Druckern

Aktuelle Entwicklung der TU Wien erweitert Einsatzmöglichkeiten von 3D-Druckern. Thema sind Materialien, die ganz spezifisch auf Temperatur reagieren und zusätzliche Anwendungen ermöglichen.
3D-Druck ist höchst praktisch, wenn man maßgeschneiderte Bauteile in kleiner Stückzahl produzieren möchte. Die Technik hatte bisher aber immer ein großes Problem : Der 3D-Drucker kann immer nur ein einziges Material verarbeiten. Objekte, die an unterschiedlichen Stellen unterschiedliche Materialeigenschaften haben, konnten bisher nur sehr aufwändig oder gar nicht hergestellt werden.
Punkt für Punkt unterschiedliche Materialeigenschaften
An der TU Wien wurden nun Methoden entwickelt, einem 3D-gedruckten Objekt nicht nur die gewünschte Form, sondern Punkt für Punkt auch die gewünschten Materialeigenschaften zu verpassen. So kann man etwa einen unsichtbaren QR-Code drucken, der nur bei bestimmten Temperaturen sichtbar wird. Die Ergebnisse wurden nun im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.Im Forschungsteam von Katharina Ehrmann am Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien wird mit flüssigen Materialien gearbeitet, die mit Licht bestrahlt werden. Genau dort, wo das Licht auf die Flüssigkeit trifft, wird eine chemische Reaktion ausgelöst. Die molekularen Bausteine, die sich in der Flüssigkeit befinden, verbinden sich miteinander, das Material wird fest.
Schnurgerade Spaghetti in der Packung oder gekochte Spaghetti am Teller
Neu ist, dass nun exakt gesteuert werden kann, auf welche Weise die Flüssigkeit aushärtet und welche Eigenschaften das entstehende Material hat. „Wir können unterschiedliche Lichtintensitäten verwenden, unterschiedliche Wellenlängen, oder unterschiedliche Temperaturen“, sagt Katharina Ehrmann. „All das kann benutzt werden, um die Eigenschaften des 3D-gedruckten Materials zu beeinflussen.“
Auf diese Weise kann man steuern, wie sich die molekularen Bausteine in der Flüssigkeit miteinander verbinden, wenn sie zum festen Objekt werden. Sie können sich regelmäßig anordnen, wie schnurgerade Spaghetti in der Packung und einen Kristall bilden, oder sie können amorph und ungeordnet zum Liegen kommen, wie gekochte Spaghetti auf dem Teller.Der unsichtbare QR-Code
Die Vielseitigkeit der neuen Methode konnte das Team nun in mehreren Beispielen demonstrieren. So wurde etwa im Inneren eines Kunststoffstücks ein QR-Code erzeugt, der von einer kristallinen Schicht verdeckt wird. Diese Schicht ist aber so angepasst, dass sie bei einer bestimmten Temperatur ihre Kristallinität verliert und durchsichtig wird – der geheime QR-Code wird plötzlich sichtbar.
Je nach Material und Temperatur kann auch erreicht werden, dass der QR-Code für eine gewisse Zeit unlesbar wird, wenn man die falsche Temperatur zum Entschlüsseln verwendet – ganz ähnlich wie man ein Handy für eine gewisse Zeit nicht verwenden kann, wenn man dreimal hintereinander einen falschen Code eingegeben hat.
Eine neue Palette von Möglichkeiten für den 3D-Druck
Auf dieselbe Weise konnte auch ein Warnsymbol gedruckt werden, das nur sichtbar wird, wenn das Material über eine bestimmte Temperatur erhitzt wurde. Damit kann man etwa beim Transport hitzeempfindlicher Waren überprüfen, ob der vorgeschriebene Temperaturbereich überschritten wird. Auch die optische Charakterisierung des Materials wurde an der TU Wien durchgeführt.
„Wir bieten hier eine völlig neue Palette von Möglichkeiten für den 3D-Druck an“, unterstreicht Ehrmann. „Anwendungsmöglichkeiten sind in vielen verschiedenen Bereichen abzusehen, von Datenspeicherung und Sicherheit bis hin zu biomedizinischen Anwendungen“, ergänzt Katharina Ehrmann vom Institut für Angewandte Synthesechemie der TU Wien. (red/rucz)Die Mission Nobelpreis

Unabhängige Wissenschaft als Grundpfeiler für erfolgreiche Standortpolitik und einen Nobelpreis. Land Niederösterreich vergibt diesjährige Wissenschaftspreise.
Wissenschaft und Forschung sind zentrale Themen der aktuellen Zeit, sie geben Antworten auf die Herausforderungen von heute und die Fragen der Zukunft. Im Zuge der NÖ-Forschungswochen, die seit Mitte September und noch bis Mitte Oktober abgehalten werden, fand aktuell nun am Campus Krems die heurige Preisverleihung der Wissenschaftspreise des Landes Niederösterreich statt.
Wissenschaft ist in Niederösterreich Chefsache
Wissenschaft ist in Niederösterreich (auch) Chefsache und so erläuterte Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau (ÖVP) rund um die Prämierungen auch aktuelle Projekte. „Nur mit Wissenschaft und Forschung können wir Antworten auf die Fragen der Zukunft geben – von Gesundheit über Landwirtschaft, von künstlicher Intelligenz bis zum Weltraum“, so Mikl-Leitner. „Gerade in einer Zeit, in der die Welt im Umbruch ist, muss Forschung transparent und verständlich gemacht und damit auch Vertrauen geschaffen werden“, betonte die NÖ-Landeshauptfrau.
Als Beispiel führte die Landeschefin das Forschungsfest im Palais Niederösterreich an, das kürzlich über 2.000 Schülerinnen und Schüler begeisterte, indem diese mit über 200 Forscherinnen und Forschern in die Welt der Wissenschaft eintauchen konnten. „Es war ein voller Erfolg und das gilt auch für das neue „VISTA Science Experience Center“ am ISTA Campus in Klosterneuburg“, unterstrich Johanna Mikl-Leitner. (economy berichtete zur Eröffnung)
Regionale Forschung kann einen ganzen Standort befruchten und etablieren
Die Landeshauptfrau erinnerte dann auch an die so erfolgreiche Entwicklung von Niederösterreich als auch international beachteten Forschungsstandort. Die Wissenschaftsachse von Krems über Klosterneuburg, Tulln, Wieselburg bis nach Wiener Neustadt machte Mut, die Donau Uni Krems war der Nukleus und dann die internationalen Leuchtturm-Projekte ISTA Klosterneuburg und Med Austron in Wiener Neustadt. Regionale Forschung kann einen ganzen Standort befruchten und etablieren.
„Diese Achse werden wir weiter ausbauen, etwa mit dem geplanten Bildungscampus Hainburg“, so Mikl-Leitner, die dann mit Blick auf den internationalen Wettbewerb das Thema Exzellenz betonte : „Mittelmäßigkeit wird uns nicht weiterbringen, wir brauchen Spitzenleistungen. Deshalb setzen wir auf unsere Mission Nobelpreis“, so die Landeschefin. Und : „Es geht nicht nur darum, eines Tages einen Nobelpreis nach Niederösterreich zu holen, sondern die besten Rahmenbedingungen für Forscher:innen zu schaffen, auch als ein Investment in die beste Zukunft unserer Kinder“, so Landeshauptfrau Mikl-Leitner (ÖVP).
Preis für innovative Hochschullehre an FH St. Pölten
Im Zuge der Veranstaltung wurden sodann die Würdigungspreise, die Anerkennungspreise, die Wissenschaft Zukunft Preise sowie der Preis für Innovative Hochschullehre verliehen. Preisträger in der Kategorie „Wissenschaft Zukunft Preis 2025“ sind Nora Fasching, Magdalena Hohlrieder, Leo Plankensteiner, Petra Lukeneder und Djordje Slijepcevic.
Den „Preis für Innovative Hochschullehre 2025 der Abteilung Wissenschaft und Forschung“ erhielt Thomas Delissen von der FH St. Pölten. Die Anerkennungspreise 2025 konnten die an unterschiedlichen Unis tätigen Klaus Haslinger, René Ployer, Sandra Siegert und Benedikt Warth entgegennehmen. Julia Mascherbauer und Gerald Steiner wurden mit den Würdigungspreisen 2025 ausgezeichnet. (red/czaak)
KI-Vorzeigeprojekt für Baubranche und Logistikprozesse

AIT und Unternehmen Künz entwickeln KI-gestütztes System für mehr Sicherheit und Arbeitserleichterungen bei Baukränen und im Güterumschlag von Straße auf Schiene.
Die Arbeit auf Intermodalkranterminals und hier insbesondere das Verladen von Sattelaufliegern und Containern auf die Schiene erfordert höchste Präzision, Betriebssicherheit und Effizienz und hier setzt das kooperative Forschungsprojekt “Road2Rail“an.
Das Austrian Institute of Technology (AIT) und das Vorarlberger Industrieunternehmen Künz GmbH (Künz) entwickeln dabei ein KI-gestütztes Assistenzsystem, das Kranführer beim Umschlag unterstützt. Die Anwendung adressiert die wachsenden Anforderungen moderner Logistik – insbesondere im Hinblick auf Sicherheit, Effizienz und Umweltverträglichkeit.
Road2Rail als KI-gestütztes Assistenzsystem für Güterumschlag
Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Projektphase liegt nun Angaben zufolge eine funktionsfähige Lösung vor, die speziell für die komplexen Bedingungen des intermodalen Umschlags konzipiert wurde. In der zweiten Phase arbeiten AIT und Künz nun daran, das System zur Marktreife zu bringen und damit einen wichtigen Schritt in Richtung digitalisierter und nachhaltiger Terminalprozesse zu setzen.„Wir am AIT konnten unser langjähriges Know-how in KI-gestützten Assistenzsystemen erweitern und dank Künz wertvolle Einblicke in Verladung und operative Anforderungen gewinnen,“ so Monika Riedl-Riedenstein, Projektleiterin beim AIT. „Als Vorreiter ressourcenschonender Containerlogistik fördern wir die Verlagerung von Sattelaufliegern auf die Schiene. Die enge Kooperation mit dem AIT hat uns entscheidend vorangebracht und wertvolle Impulse für zukunftsweisende Lösungen geliefert“, ergänzt Hannes Eberharter, Head of R&D bei Künz.
Sensorfusion und intelligente Bildverarbeitung
Beide Partner vereinen hier ihre spezifischen Stärken : Während Künz über tiefgreifendes Know-how in der Automatisierung im Bereich Krantechnik und Domain Wissen verfügt, bringt die AIT-Forschungsgruppe Assistive & Autonomous Systems (AIT Center for Vision, Automation & Control) ihre Expertise im Bereich Umfelderkennung, Sensorfusion und intelligenter Bildverarbeitung ein. Das AIT forscht seit Jahren an KI-basierten Systemen für komplexe, dynamische Umgebungen und das inkludiert auch die zuverlässige Erkennung und Analyse logistischer Szenarien in Echtzeit.In Summe werden im Rahmen des Projekts mehrere wichtige Themen adressiert und das erstreckt sich in der betrieblich praktischen Anwendung einmal von der gezielten Unterstützung der Kranführer während der Ladeprozesse und der automatisierten Situationsanalyse für mehr Sicherheit über eine konstante Prozessqualität bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung und einen grundsätzlich umweltschonenden Betrieb dank optimierter Abläufe und weniger Fehlmanöver bis hin, dass final mehr Sattelauflieger von der Straße auf die Schiene gebracht werden.
Umfangreiche Entwicklungen für industrielle Anwendungen
Die wissenschaftlich technologische Seite umfasst dann Themen wie eine hochpräzise Bildverarbeitung und Sensorik für eine zuverlässige Umfelderkennung (Anm. auch bei schwierigen Licht- und Witterungsbedingungen) sowie insbesondere eine intelligente Umgebungserkennung als Kern der Lösung, die durch die Fusion mehrerer Sensorquellen sowie eine hochpräzise Bildverarbeitung eine robuste und zuverlässige Wahrnehmung der Umgebung ermöglicht – und das selbst unter realen und dynamischen aber auch komplexen Umgebungsbedingungen.
Weiters werden mittels künstlicher Intelligenz spezifische Objekte wie Sattelauflieger oder charakteristische Keyfeatures automatisiert erkannt, klassifiziert und ihre exakte Position und Orientierung bestimmt. Diese KI basierten Informationen werden in Echtzeit verarbeitet und nahtlos in ein bestehendes Kraninterface integriert, das für die Kransteuerung und die Pfadplanung des Krans zuständig ist.
Digitale Transformation und ökologische Optimierung logistischer Prozesse
Das System wurde speziell dafür entwickelt, auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen und Witterungsbedingungen, zuverlässig zu funktionieren. „Es leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Betriebssicherheit und lässt sich optimal in bestehende Terminalinfrastrukturen integrieren – ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zu digitalisierten und nachhaltigen Logistikprozessen“, betont Riedl-Riedenstein vom AIT.
Nach der erfolgreich abgeschlossenen Forschungs- und Entwicklungsphase arbeiten AIT und Künz nun gemeinsam an der industriellen Umsetzung und Marktreife der Lösung. „Gemeinsam mit Künz leisten wir einen wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation und ökologischen Optimierung logistischer Prozesse – und damit stärken wir auch die Rolle Österreichs in der internationalen Logistikbranche“, ergänzt Monika Riedl-Riedenstein vom AIT. (red/czaak)Investments in Innovation weiter stark

Trotz herausfordernder Wirtschaftslage investieren Österreichs börsennotierte Unternehmen stark in Forschung und Entwicklung. Ams-Osram, Voest, Pierer-Mobility, Kontron und IT-Branche mit Spitzenwerten.
Trotz wirtschaftlich angespannter Rahmenbedingungen setzen viele österreichische Großunternehmen weiterhin ein starkes Zeichen für Innovation : Die börsennotierten Top-30-Unternehmen des Landes haben im Geschäftsjahr 2024 ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) nur leicht um zwei Prozent gesenkt – obwohl die Umsätze um sieben Prozent und das EBIT um ganze 22 Prozent zurückgingen.
Im Durchschnitt investierten die analysierten Unternehmen über vier Prozent ihres Umsatzes in Innovation. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die die 30 börsennotierten Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich mit den höchsten absoluten F&E‑Ausgaben untersucht wurden. Zusätzlich wurden die Ergebnisse mit den globalen Top 500 F&E‑Investoren verglichen.
„Ein wichtiges Signal für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts“
Bei den forschungsstärksten österreichischen Unternehmen führt ams-OSRAM das nationale Ranking mit 419 Millionen Euro klar an. Es folgen Kontron mit 237 Millionen Euro und Pierer Mobility mit 235 Millionen Euro sowie Voestalpine mit 219 Millionen Euro. Die Andritz AG hielt ihre Investitionen mit 140 Millionen Euro auf Vorjahresniveau, während AT&S 137 Millionen Euro investierte.
„Österreichs Großunternehmen halten trotz schwieriger Konjunktur an ihren Innovationsstrategien fest – ein wichtiges Signal für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts“, erklärt Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich.Große Unterschiede zwischen Branchen und die forschungsintensive IT-Branche
Besonders forschungsfreudig zeigt sich die österreichische Technologie-Branche : Im Durchschnitt investierten die dort analysierten Unternehmen fast 14 Prozent ihres Umsatzes in F&E – mehr als in jeder anderen Branche. Im globalen Vergleich ist das zwar weniger als in der Pharmaindustrie (16 Prozent), aber deutlich über dem globalen Technologiesektor (9 Prozent). Österreichs IT-Unternehmen investieren damit messbar stärker in Zukunftsthemen als ihre weltweiten Pendants.
Auch in der heimischen Industrie und Automobilindustrieliegt die F&E‑Intensität noch spürbar über dem österreichischen Gesamtdurchschnitt. Im Gegensatz dazu liegen Branchen wie Energie und Konsumgüter mit unter einem Prozent F&E‑Intensität deutlich unter dem Durchschnitt in Österreich. Die Bandbreite reicht somit von unter einem Prozent bis über 14 Prozent, was die sehr unterschiedlichen Innovationsstrategien und ‑möglichkeiten der einzelnen Branchen widerspiegelt.F&E als Treiber für Rentabilität, Innovation und höhere Margen
Von den 30 analysierten Unternehmen wiesen 19 eine relevante F&E‑Intensität von mindestens einem Prozent im Schnitt der Jahre 2022 bis 2024 auf – ein Indiz dafür, dass ein nicht unerheblicher Teil der Unternehmen langfristig auf Innovation setzt, während andere auf diesem Feld kaum aktiv sind.
Ein klarer Zusammenhang zeigt sich auch zwischen F&E‑Ausgaben und Profitabilität : In mehreren Branchen erzielten heimische Unternehmen mit überdurchschnittlicher F&E‑Intensität höhere EBIT-Margen als jene mit geringeren Innovationsausgaben. Besonders deutlich wird dieser Zusammenhang in der IT-Branche : Unternehmen mit überdurchschnittlicher F&E‑Intensität erreichten dort eine durchschnittliche EBIT-Marge von über acht Prozent, während Unternehmen mit unterdurchschnittlicher F&E‑Intensität in derselben Branche sogar in den Negativbereich rutschten.
Höhere F&E‑Intensität bringt höhere Ertragskraft
Auch in der Industrie (z. B. Metall, Maschinenbau) und bei Bau- und Rohstoffkonzernen zeigt sich dieser Effekt : Hier lagen die EBIT-Margen bei innovationsstarken Unternehmen durchwegs höher bei über sieben Prozent – im Vergleich zu knapp über vier Prozent bei unterdurchschnittlicher Intensität. Damit war in den österreichischen Branchen eine höhere F&E‑Intensität in fast allen Fällen mit einer höheren Ertragskraft verbunden.
„Forschung und Entwicklung sichern nicht nur den Umsatz von morgen, sondern schaffen auch profitableres Wachstum“, betont Gunther Reimoser. „Wer kontinuierlich in Innovation investiert, stärkt nicht nur seine Wettbewerbsposition nachhaltig, sondern oft auch seine Profitabilität. Innovationsstärke zahlt sich also doppelt aus – sie schafft Resilienz und eröffnet Wachstumspotenziale“, ergänzt Reimoser von EY.
US-Companies dominieren, Europa bleibt zurückhaltender
Im Vergleich zur internationalen Entwicklung zeigen sich ähnliche Trends – aber auch klare Unterschiede : Die Top 500 Unternehmen weltweit erhöhten ihre F&E‑Ausgaben im Jahr 2024 um sechs Prozent – bei einem Umsatzwachstum von nur drei Prozent. In Europa stiegen die Innovationsbudgets trotz rückläufiger Umsätze um fünf Prozent – ein Zeichen für strategisches Durchhaltevermögen.
An der Spitze stehen weiterhin die USA : Mit sieben Unternehmen unter den Top Ten – angeführt von Amazon (82 Milliarden Euro), Alphabet (46 Milliarden Euro) und Meta (41 Milliarden Euro) – dominieren US-Konzerne das Innovationsranking. Europa ist mit Volkswagen (18 Milliarden Euro) und Roche (16 Milliarden Euro) in den Top Ten vertreten.Sechs österreichische Konzerne unter globalen Top 500
Im globalen Vergleich finden sich die sechs Unternehmen mit den höchsten F&E‑Ausgaben in Österreich auch unter den 500 forschungsstärksten Unternehmen der Welt. ams-OSRAM belegt Rang 310, gefolgt von Kontron (428) und Pierer Mobility (430). Ebenfalls vertreten sind die voestalpine AG (436), die Andritz AG (495) und AT&S (500). Am forschungsintensivsten sind niederländische Unternehmen, gefolgt von den USA und der Schweiz. Deutschland belegt Platz vier im Ländervergleich.
„Wenn Europa und Österreich international mithalten wollen, braucht es langfristig mehr Mut zu Innovation. Investitionen in Forschung und Entwicklung sind die Grundlage dafür, dass wir im globalen Wettbewerb nicht nur Schritt halten, sondern aktiv die Zukunft mitgestalten können“, so Gunther Reimoser, Country Managing Partner bei EY Österreich. (red/czaak)Die Vermittlung von Wissen aus der Wissenschaft

Institute of Science and Technology Austria (ISTA) im niederösterreichischen Klosterneuburg eröffnet neues VISTA Science Experience Center. Das Besucherzentrum soll völlig neue Zugänge zur Welt der Spitzenforschung vermitteln.
Das Institute of Science and Technology Austria (ISTA) im niederösterreichischen Klosterneuburg steht auch im internationalen Vergleich für absolute Spitzenforschung und so soll nun auch das neue Center einen bedeutenden Meilenstein in der Wissenschaftsvermittlung darstellen und dabei auch neue Maßstäbe in der Kommunikation aktueller Forschung setzen. Besucherinnen und Besucher aller Altersgruppen sind eingeladen, die Geschichten, Ideen und Menschen hinter wissenschaftlicher Arbeit kennenzulernen.
„Wir in Niederösterreich können stolz darauf sein, vom weißen Fleck auf der Wissenschaftslandkarte hin zum internationalen Hotspot der Wissenschaft zu werden. Nur dort, wo Wissenschaft und Forschung passiert, siedeln sich Betriebe an, entstehen Arbeitsplätze und somit Wertschöpfung“, betonte Johanna Mikl-Leitner, Landeshauptfrau (ÖVP), im Rahmen der Eröffnung. „Das VISTA ist ein Ort der Neugierde, ein Ort, wo die ganze Familie viele Fragen stellt und Antworten darauf bekommt“, so die Niederösterreichische Landeschefin.
Dreitägiges Fest und ein umfangreiches Rahmenprogramm
„Seit seiner Gründung im Jahr 2009 versteht sich das ISTA als ein Ort, der nicht nur Spitzenforschung betreibt, sondern auch Wissen vermittelt – mit dem Ziel, Verständnis und Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken. Heute freuen wir uns, dafür ein sichtbares Zeichen zu setzen und ein neues Gebäude zu eröffnen“, ergänzte Martin Hetzer, Präsident des ISTA.
Die Eröffnung wird mit einem dreitägigen Opening Festival unter dem Motto „Hello Science ! Hello VISTA!“ vom 3. bis 5. Oktober begleitet. Bei freiem Eintritt stehen Spezialführungen, Workshops, Science Slams, Live-Musik, DJ-Lines und Lichtinstallationen im Park des ISTA Campus am Programm. Wissenschafter und Künstler geben dabei auch Einblicke in die neue Ausstellung „Science in the Making — Wie entsteht das Wissen von morgen?“ Besucher können hier in die faszinierende Forschung des ISTA eintauchen, von den Neurowissenschaften über Klimaforschung bis zu Quantenphysik und KI. (red/czaak)
Der erotische Moment

Die Alfred Kornberger Foundation eröffnet in Wiener Bäckerstrasse 9 museale Schauräume mit Schwerpunkt auf Expressionismus und Akt. Museum, Art-Shop & Galerie haben geöffnet von Di bis Fr : 11 – 18 und Sa : 10 – 13 Uhr.





Die Eröffnungsausstellung „Der erotische Moment“ mit retrospektiver Werkschau von Aktmotiven aus dem Bestand von Alfred Kornberger-Foundation und Familie.
Die Alfred Kornberger Foundation eröffnet in der Wiener Bäckerstrasse museale Schauräume mit dem Schwerpunkt auf Expressionismus und Akt in der zeitgenössischen und modernen Kunst. Im Zentrum stehen KünstlerInnen und Werke aus Österreich, in regelmäßigen Abständen werden auch internationale Positionen gezeigt.Alfred Kornberger (Wien 1933 bis 2002 Wien) war Meisterschüler an der Akademie der bildenden Künste in Wien und gilt als einer der bedeutendsten Expressionisten in der österreichischen Kunst nach 1945. Ob seiner obsessiven Auseinandersetzung mit dem weiblichen Akt und seiner zeichnerischen Qualität wird Kornberger von Kunsthistorikern und Kuratoren immer wieder auf eine Ebene mit Egon Schiele gesetzt.
Alfred Kornberger verstarb 2002 und 2016 folgte ihm seine Frau Nevenka. Der Nachlass regelte die Gründung der Alfred Kornberger Foundation und damit die weitere Aufarbeitung des in Summe rund 4.000 Werke umfassenden Œvres. Die neuen musealen Schauräume zeigen in regelmäßigen Abständen Auszüge aus Kornbergers-Werk und dazu passende Positionen anderer KünstlerInnen im Bereich Expressionismus und Akt.
Museum, Art-Shop & Galerie haben geöffnet von Di bis Fr : 11 — 18 Uhr und Sa von 10 — 13 Uhr. Alfred Kornberger Foundation ; Bäckerstrasse 9 in 1010 Wien.
„Ich hab‘ am nächsten Tag gekündigt“

Neue Produkte aus Abfall. Start-Up Bewerb des deutschen Inkubators SPRIND zur Entwicklung biotechnologischer Verfahren, um aus kohlenstoffhaltigen Abfallströmen neue Produkte zu machen, geht in letzte Phase.
Biotechnologische Verfahren, um aus kohlenstoffhaltigen Abfallströmen neue Produkte zu entwickeln, ist umwelt- und energiepolitisch ein zentrales Thema. CO2 Reduktion und entsprechend nachhaltige wie klima- und umweltschonende Erzeugung wie Produkte ist daher auch ein Fokus von Start-Ups und Unternehmen.
Der deutsche Inkubator SPRIND beschäftigt sich damit seit Gründung in zahlreichen Projekten und Ausschreibungen. In einer aktuellen Programmlinie geht es nun in die nächste und entscheidende Runde. Die nachfolgenden Teams haben bisher jeweils 3,5 Mio. Euro erhalten und im Oktober folgt nun die Entscheidung über weitere Finanzierungen.
Das Unternehmen AmphiStar und die Nutzung von Mikroben zur Tensid-Produktion
Das erste Unternehmen ist AmphiStar, es geht um die Nutzung von Mikroben zur Tensid-Produktion. Diese Tenside sind sozusagen überall, ob in Shampoo, Zahnpasta, Druckertinte, Lacken oder Geschirrspülmitteln. Das Problem ist, die meisten Tenside werden aus fossilen oder tropischen Rohstoffen wie Palmöl hergestellt und in den energieintensiven Prozessen entstehen oft giftige Nebenprodukte.
Bernd Everaert will das verbessern und hat mit vier Kolleg:innen 2021 die Firma AmphiStar gegründet. Die Mission des Unternehmens : Nachhaltige Tenside, die aus Abfällen gewonnen werden. „Der Markt ist riesig, es gibt Tausende verschiedener Tenside und diese sind oberflächenaktive Moleküle, die ganz unterschiedliche Funktionen erfüllen können. Einige entfetten besonders gut, andere sorgen für Schaum oder vermischen Öl und Wasser“, erklärt Bernd Everaert die Mission von AmphiStar.
Firmengründung dank Schimmelpilz oder wie Biophelion neue Chemikalien herstellt
Im eigenen Bad und auf der heimischen Tapete ungeliebt, ist er in Laboren seit Jahrzehnten ein Star : Der Schimmelpilz Aureobasidium pullulans. Dieser hefeartige Pilz fühlt sich fast überall wohl, frisst vieles und scheidet dabei unterschiedliche Moleküle wieder aus. Dank dieser Eigenschaften weckte er das Interesse von Till Tiso.
Der Mikrobiologe war sich sicher, der Pilz kann noch mehr leisten. „Das ist eine unserer Kernexpertisen am Institut für Angewandte Mikrobiologie der RWTH Aachen. Wir entwickeln Mikroorganismen genetisch weiter, sodass sie besser produzieren und vor allem das produzieren, was wir uns von ihnen wünschen“, so Till Tiso im Kontext mit dem zweiten Projekt.
Ohne Erdöl in die Zukunft oder das Team BioTreasure und der Massenmarkt
Luisa Gronenberg will etwas gegen die Klimakrise tun. „Meine Motivation ist, erdölbasierte Prozesse zu ersetzen“. Gronenberg forschte in Los Angeles an der Herstellung von Biotreibstoffen durch Cyanobakterien, in Kopenhagen war sie leitende Wissenschaftlerin des Start-Ups Biosyntia, das Vitamine durch bakterielle Fermentation produziert.
Und in München zog sie das Start-Up Insempra mit hoch, das mit Hilfe von Bakterien und Hefen Zutaten für Kosmetik und Lebensmittel herstellt. „Wir können biotechnologisch vieles herstellen, aber mit den Preisen der Ölindustrie können wir bei Massenprodukten noch nicht mithalten“, so Gronenberg zu einer aktuellen Problemstellung.
Hohes Risiko und hohe Gewinne oder die Produktion von Acrylglas mit Bakterien
Nigel Scrutton liebt es, gegen den Strom zu schwimmen. Das soll schon immer so gewesen sein. „Ich bin ein ziemlich sturer Mensch. Wenn mir jemand ein schwieriges Problem stellt, bleibe ich dran“, so Scrutton. Viele Jahre seines Lebens beschäftigte sich der 61-Jährige mit Quanteneffekten in Proteinen. „Andere Wissenschaftler:innen hielten mich für verrückt. Aber ich habe 20 Jahre an meiner Idee festgehalten, und mittlerweile ist sie akzeptierter, wissenschaftlicher Mainstream“, betont der Biologe.
Scrutton selbst ist thematisch längst weitergezogen. Seit 2000 beschäftigt er sich mit Synthetischer Biologie. „Wenn mir jetzt jemand sagt, man könne aufgrund der hohen Kosten niemals chemische Grundstoffe durch biologische Verfahren herstellen, sage ich : Okay, gib mir 10 Jahre, ich werde es versuchen“. Scrutton weiter : Ich könnte scheitern, aber ich bin bereit, das Scheitern zu akzeptieren“. Die weitere Entwicklung beim SPRIND-Bewerb wird auch das zeigen.
Nochmal das Thema Mikroben oder wie „MATERI‑8 die Welt verbessern will
Man findet sie in Modeketten, in Kleiderschränken und schließlich im Müll : Weltweit türmen sich Kleiderberge in der Umwelt. Ein Grund dafür ist, dass Kleidung oft aus einer Mischung aus Baumwolle, Polyester, Acryl und Elasthan besteht — und das macht das Recycling schwierig. Ähnlich sieht es bei Kunststoffen aus. Viele Kunststoffe bestehen aus einem Materialmix, der sich nur schwer trennen lässt. Sebastian Beblawy wollte Lehrer für die Fächer Chemie und Biologie werden. Im Studium lernt er die Arbeitsgruppe von Johannes Gescher kennen und dort geht es um Nachhaltigkeit, Technologie und Abwasser.
Beblawy promoviert und verschreibt sich ganz der Abfallbiotechnologie. „Irgendwann war der Punkt erreicht, wo ich zurück zu meinem Doktorvater gegangen bin, und gesagt habe, ich bin jetzt bereit, eine eigene Firma zu gründen“, so Beblawy. Zufällig wird zur gleichen Zeit die Circular Biomanufacturing Challenge von SPRIND ausgeschrieben. „Ich wusste, das ist mein Ruf — und dann kam die Zusage. Ich habe direkt am nächsten Tag gekündigt“. (red/czaak)
Mehr Arbeitssicherheit in der Baubranche

AIT Center for Technology Experience und Baukonzern STRABAG entwickeln VR-Trainingslösung für sicheres Verhalten und frühzeitige Gefahrenerkennung auf Baustellen. Ein Fokus betrifft besonders schwere Baumaschinen.
Die Gefahren auf Baustellen sind vielfältig und das erworbene Sicherheitsbewusstsein oft zu niedrig. Das zeigt ein Blick auf die Unfallstatistik der AUVA : 2023 passierten die meisten Arbeitsunfälle in der produzierenden Industrie, gleich an zweiter Stelle folgte die Baubranche. Ob Bagger, Straßenwalzen oder Muldenkipper – der sichere Umgang mit großen Baumaschinen muss gelernt und geübt werden. In der Praxis gilt es, Ausbildung und Unterweisung wirkungsvoll in eng getaktete Abläufe zu integrieren, damit Bauarbeiter auch nach kurzer Einführung sicher agieren können.
Nach umfassender Analyse des Gefahrenpotenzials auf Baustellen entwickelten die STRABAG und das AIT gemeinsam eine Sicherheitsunterweisung für Personen auf der Baustelle. Das sogenannte BuildsaVR (Anm. Virtual Reality) konzentriert sich dabei vorerst auf die Schulung der Bauarbeiter, die auf unübersichtlichen oder engen Baustellen und in der Nähe großer Fahrzeuge wie Bagger, Straßenwalzen und Muldenkipper arbeiten. Für diese drei Baumaschinen wurden jeweils drei VR-Trainingsmodule entwickelt.
Für drei Baumaschinen je drei Trainingsmodule
Als Erstes im Bereich Fahrzeugkontrolle und Arbeitsvorbereitung mit der Überprüfung auf Sicherheitsmängel und Durchführung von Sicherheitschecks an den Baumaschinen. Dann zum Thema Situationsbewusstsein und Perspektivwechsel mit der Entwicklung von Verständnis für die komplexe Baustellenumgebung. Die Trainierenden erleben verschiedene Perspektiven : am Steuer des Fahrzeugs (u.a. Erkennen des toten Winkels) sowie als Baustellenpersonal, das sich zu Fuß bewegt bzw. auf der Baustelle tätig ist.
Als nächster Punkt folgte das Anwendungsszenario mit der Umsetzung des Erlernten in komplexeren Situationen und Meistern von realistischen Herausforderungen des Baustellenalltags (z.B. sicheres Passieren einer engen Stelle mit einem Bagger, unfallfreies und vorausschauendes Fahren mit einer Straßenwalze). „Arbeitssichereit kann gut in Virtual Reality trainiert werden. Die Trainierenden können jederzeit individuell orts- und zeitunabhängig mit einem Headset die einzelnen Trainingsmodule mit kritischen Situationen gefahrlos absolvieren“, sagt Helmut Schrom-Feiertag vom AIT Center for Technology Experience.
Langjährige Erfahrung im Bereich VR-Technologien
Das AIT hat langjährige Erfahrung im Bereich VR-Technologien im Trainings- und Ausbildungs-Bereich, inklusive Gestaltung von Simulationsumgebungen und begleitender Evaluation. Auch interdisziplinäre user-orientierte Herangehensweise oder Faktoren wie Stressmessung, Kommunikation im Team sowie multisensorischen Erfahrungen stehen dabei im Fokus.
Die komplexen Herausforderungen auf Baustellen machen es zudem erforderlich, Trainingsunterlagen und Arbeitseinweisungen kontinuierlich weiterzuentwickeln. „Die neue Trainingsmöglichkeit mit Headsets in Virtual Reality ist eine optimale Erweiterung und Ergänzung zu klassischen Ausbildungsmethoden“, sagt Jens Hoffmann, Zentralbereichsleiter STRABAG Innovation & Digitalisation. „Wir haben damit die Möglichkeit, die Bauarbeiter:innen abseits des Alltags bestmöglich auf den Einsatz in der Praxis vorzubereiten und das Sicherheitsbewusstsein zu steigern.“ (red/cc)
Erweiterte Forschungspartnerschaften

Nach TU Graz nun auch Montanuni Leoben und TU Wien Partner im Research and Innovation Ecoystem von Siemens. Nachhaltige Mobilität, energieeffiziente Produktion und digitale Transformation als Fokus bei Projekten.
Das weltweite Siemens Research & Innovation Ecoystem (RIE) dient der Vernetzung und Nutzung exzellenter Forschung. Das globale Netzwerk umfasst Forschungs- und Innovationspartner in Europa, den USA, Indien und China. Basis für die Vorbildfunktion von Österreich im RIE ist etwa die langjährige Zusammenarbeit zwischen Siemens und der TU Graz.
Nun wird diese Partnerschaft mit der Montanuni Leoben und der Technischen Universität Wien zum landesweiten Siemens RIE AUT erweitert. Als Schlüsselthemen gelten nachhaltige Mobilität, energieeffiziente Produktion und digitale Transformation.
Beschleunigte Innovationszyklen und reduzierter Ressourcenverbrauch
In Graz sind bemerkenswerte Projekte entstanden, darunter etwa energieeffiziente Leichtbaukomponenten für Züge oder integrierte Digital-Twin-Technologien in Materialentwicklungsprozesse. Damit werden Innovationszyklen beschleunigt und der Ressourcenverbrauch reduziert. Ein Durchbruch gelang mit einem System zur Materialfehlererkennung in der smartfactory@TUGraz. Durch sogenannte SINUMERIK-Werkzeugmaschinensteuerungen als virtuelle Sensoren werden kleinste Materialdefekte während des Fräsprozesses erkannt.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit in Graz bildet die Grundlage für die nun beschlossene Erweiterung, welche die komplementären Stärken aller drei technischen Universitäten Österreichs vereinen soll. „Um den Technologiestandort Österreich und Europa zu stärken, bedarf es gezielter Maßnahmen, wie den Ausbau strategischer Netzwerke und die Förderung von Schlüsseltechnologien“, so Patricia Neumann, CEO der Siemens AG Österreich.
Künstliche Intelligenz unterstützt bei Darmkrebsvorsorge

KI bringt Expertise von Jungärzten auf Niveau von erfahrenen Mediziner:innen, so aktuelle Studie von Uni-Klinik St. Pölten und Karl Landsteiner Uni Krems.
Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebsarten in Europa, er lässt sich aber durch rechtzeitige Vorsorgeuntersuchungen effektiv verhindern. Die sogenannte Koloskopie erlaubt es, potenziell gefährliche Darmpolypen frühzeitig zu erkennen und zu entfernen. Die Einschätzung dieser Polypen, ob harmlos oder bösartig, erfordert allerdings große Erfahrung. Diese Art der Beurteilung wird auch als „optische Diagnose“ bezeichnet.
Sichere und effiziente und kostengünstigere Darmkrebsvorsorge
Bislang galt, dass nur langjährig erfahrene Internisten diese Einschätzung mit der nötigen Sicherheit treffen können und genau hier setzt nun eine neue Studie der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 2 des Universitätsklinikums St. Pölten an, zudem ein Lehr- und Forschungsstandort der Karl Landsteiner Privatuni Krems (KL Krems). Untersucht wurde die Qualität der sogenannten „optischen Diagnose“ durch Endoskopie-Trainees, wenn diese von einem bestimmten KI-System (Anm. das sogenannte GI Genius®) unterstützt werden.Die Ergebnisse zeigen : Die diagnostische Treffsicherheit des medizinischen Nachwuchses kann auf dem Niveau langjährig erfahrener Kollegen liegen. Junge Ärzte können bei der Darmspiegelung also ebenso zuverlässig harmlose von gefährlichen Darmpolypen unterscheiden wie erfahrene Spezialisten – vorausgesetzt, sie nutzen Künstliche Intelligenz (KI). „Die Studienergebnisse betonen nun das Potenzial, die Darmkrebsvorsorge sicherer, effizienter und kostengünstiger zu machen und dabei auch die medizinische Ausbildung zu verbessern“, so die Karl Landsteiner Uni.
Kollege Künstliche Intelligenz teilweise besser als Arztkollege Mensch
„Das Ergebnis ist eine seltene Win-Win-Situation – für die Ausbildung und für die Betroffenen“, betont Andreas Maieron, Facharzt für Gastroenterologie und Hepatologie und Studienleiter. Das verwendete System „GI Genius®“ analysiert während der Koloskopie in Echtzeit die aufgenommenen Bilder und unterstützt mit Hinweisen zur Einschätzung der Polypenart. In der Studie wurden 225 Personen von Nachwuchsärzten untersucht, die dabei vom KI-System unterstützt wurden.Ihre Einschätzungen wurden danach mit den Ergebnissen der histologischen Untersuchung der entfernten Polypen sowie mit den Beurteilungen erfahrener Fachkollegen ohne KI-Unterstützung verglichen. Ergebnis : Bei kleinen Polypen im Enddarm (≤ 5 mm) lagen die Nachwuchsärzte in über 90 Prozent der Fälle richtig, wenn sie einen Polypen als harmlos einstuften – und waren damit genauso treffsicher wie erfahrene Kollegen. Auch das KI-System allein erreichte mit über 93 Prozent ein exzellentes Ergebnis.
Studie aus Niederösterreich hat auch große internationale Bedeutung
Das bedeutet, KI-gestützte Koloskopien können auch bei weniger erfahrenen Ärzten zu einer sicheren und qualitativ hochwertigen Vorsorge führen. Harmlos eingeschätzte Polypen müssen unter bestimmten Voraussetzungen nicht entfernt werden. Das spart Risiken, Zeit und Kosten. Damit wird die Vorsorge nicht nur effizienter, sondern möglicherweise auch zugänglicher. „Für Patienten heißt das : mehr Sicherheit, weniger unnötige Eingriffe – und langfristig ein noch wirksamerer Schutz vor Darmkrebs“, so die KL Krems. Die Studie wurde von der KL Krems gemeinsam mit dem Universitätsklinikum St. Pölten realisiert und vom Land Niederösterreich unterstützt. „Die Veröffentlichung im renommierten American Journal of Gastroenterology unterstreicht die internationale Bedeutung dieser Forschungsaktivitäten“, unterstreichen die Medizinexperten aus Krems und St. Pölten.Vom giftigen Kohlenmonoxid zum nützlichen Kohlenmonoxid

In einem Forschungsprojekt der TU Wien konnte ein bestimmter bakterieller Mikroorganismus genetisch so manipuliert werden, dass er Kohlenmonoxid verstoffwechseln kann.
Genetische Veränderungen können natürlich via Evolution entstehen oder sie können mithilfe von Gentechnik initiiert werden. Nun wurde das Bakterium Thermoanaerobacter kivui (Anm. T. kivui) von einem Forschungsteam um Stefan Pflügl vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften an der TU Wien so manipuliert, dass es Kohlenmonoxid verstoffwechseln kann. Eingesetzt in Bioreaktoren kann es so einen Beitrag dazu leisten, Synthesegas, welches aus Kohlenmonoxid (CO), Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasserstoff (H2) besteht, in wertvolle Produkte umzuwandeln.
Erhöhte Wertschöpfung
Grundsätzlich wächst T. kivui bei hohen Temperaturen und ist in der Lage, aus einfachen Molekülen wie Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff organische Stoffe zu produzieren. Diese Eigenschaften können genutzt werden, um das Bakterium etwa in Verbindung mit Biomassevergasungsanlagen einzusetzen, um die Wertschöpfung des dort aus Abfallbiomasse wie Agrarrestoffen oder Holzabfällen erzeugten Synthesegases zu steigern.Mittels T. kivui und mit Gasfermentation Essigsäure sowie nach entsprechender gentechnischer Veränderung kann beispielsweise Ethanol oder Isopropanol nachhaltig hergestellt werden – Rohstoffe, die dann als Biokraftstoffe oder Chemierohstoffe Einsatz finden. Somit kann diese Technologie genutzt werden, um eine Kohlenstoffkreislaufwirtschaft basierend auf nachwachsenden Rohstoffen zu etablieren. Kohlenmonoxid ist für viele Mikroorganismen, darunter auch T. kivui, von Natur aus giftig und hemmt das Wachstum.
Evolution durch Gentechnik beschleunigen
„Uns ist es jedoch gelungen, das Bakterium langsam an Kohlenmonoxid zu gewöhnen und später hat es Kohlenmonoxid sogar als alleinige Energie- und Kohlenstoffquelle nutzen können“, erklärt Stefan Pflügl. Diese Fähigkeit erwarb T. kivui innerhalb nur weniger Generationen auf natürliche Weise. Ein Blick auf das Genom verriet den Forschenden, dass ein Transposon (Anm. bestimmter mobiler DNA-Abschnitt), für die neuen Eigenschaften verantwortlich ist.Diese Erkenntnis liefert nicht nur ein tieferes Verständnis dafür, wie sich Mikroorganismen an ihre Umwelt anpassen, sondern zeigt auch, wie sich natürliche evolutionäre Mechanismen für biotechnologische Zwecke nutzen lassen. Viele Bakterien verfügen über einen natürlichen Abwehrmechanismus, um virale DNA zu erkennen und unschädlich zu machen.
Schneller als etablierte Methoden und eine 100%-ige Erfolgsquote
„Diesen auch als Genschere CRISPR/Cas bekannten Mechanismus kann man nutzen, um DNA gezielt zu verändern. Mit unserer Methode, Hi-TARGET, lassen sich Gene entfernen, verändern oder neue hinzufügen“, so Pflügl. So gelang es dem Forschungsteam einen Bakterienstamm zu entwickeln, der sehr ähnliche Eigenschaften aufweist wie jener, der durch natürliche Evolution entstanden ist. Die neue Methode ist nicht nur deutlich schneller als etablierte Methoden der Gentechnik, auch erzielten die Forschenden eine Erfolgsquote von 100 Prozent.Die gezielte genetische Manipulation durch Hi-TARGET eröffnet den Forschenden zudem eine Art Spielwiese : Wie verändern sich die Eigenschaften von T. kivui, wenn Gene, die im Transposon enthalten sind, überexprimiert werden ? Und lässt sich T. kivui so verändern, dass der Organismus aus Substraten wie CO2, H2 und CO, die nur wenig Energie liefern, anspruchsvollere Produkte herstellen kann ? „Das Wissen, das wir durch T. kivui gewonnen haben, lässt sich auch auf andere Mikroorganismen übertragen, die gasförmige Substrate verstoffwechseln“, ergänzt Stefan Pflügl vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und technische Biowissenschaften an der TU Wien.
Optimale Positionen für Schraubeneinsatz bei Brüchen

Neues Modell der Karl Landsteiner Privatuni für Gesundheitswissenschaften liefert Grundlagen zur optimierten Positionierung orthopädischer Schrauben. Fokus liegt auf Messungen der Knochenstruktur.
Metallische Schrauben sind in der Knochenchirurgie unverzichtbar, doch sie können unter alltäglicher Belastung versagen. Eine neue Studie zeigt nun, dass sich das Risiko eines Versagens bereits vor der Implantation anhand detaillierter Messungen der Knochenstruktur vorhersagen lässt. Mithilfe hochauflösender Mikro-CT-Aufnahmen analysierte ein Forschungsteam Angaben zufolge 100 Knochenproben unter zehn verschiedenen Belastungsszenarien und fand zwei entscheidende Faktoren, die bis zu 90 Prozent der Stabilitätsunterschiede erklären.
Kombination von moderner Bildgebung mit mechanischen Belastungstests
Die Studie unter Leitung der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL Krems) schafft damit ein Modell für zahlreiche orthopädische Eingriffe, um die Implantation von Schrauben sicherer zu planen und spätere Komplikationen zu vermeiden. Die Experten kombinierten dabei modernste Bildgebung mit mechanischen Belastungstests, um das Zusammenspiel zwischen Knochenstruktur und Schraubenstabilität zu entschlüsseln.„Wir wollten Folgendes wissen : Kann man noch vor der Implantation einer Schraube allein anhand der umliegenden Knochenstruktur vorhersagen, ob die Schraube unter den später zu erwartenden Kräften versagen wird?“, erklärt Andreas Reisinger, Leiter des Fachbereichs Biomechanik an der KL Krems. „Und unsere Antwort lautet : Ja – und zwar erstaunlich präzise.“
Tests mit menschenähnlichen Schweineknochen
Mithilfe eines Mikro-Computertomographen (CT) im Knochenlabor der KL Krems wurden zunächst die Knochenstrukturen in der Umgebung jener Stellen analysiert, wo dann die Schrauben implantiert wurden. Danach wurden diese Schrauben Belastungstests ausgesetzt, die alltägliche Bewegungen wie Gehen oder Heben simulierten. Das Ergebnis : Knochen mit höherem Volumen und dichterer Struktur bieten den Schrauben deutlich mehr Halt – unabhängig von der Art der Belastung. Getestet wurde mit Schweineknochenproben, die der menschlichen Knochenstruktur stark ähneln.Die Ergebnisse der Studie an der KL Krems sollen nun neue Perspektiven für eine personalisierte Orthopädie eröffnen. Besonders bei älteren Menschen oder Patienten mit Osteoporose lassen sich durch präzisere Planung sicherere und effektivere Fixierungen geschädigter Knochen erreichen. „Die Arbeit der KL Krems unterstreicht, wie wertvoll die Verbindung von Ingenieurwissenschaft und Medizin ist – und wie moderne Vorhersagemodelle helfen können, Behandlungsergebnisse zu verbessern“, so die KL Krems in einer Aussendung.
Ein Chip mit natürlichen Blutgefäßen

TU Wien und Universität Keio (Japan) entwickeln neue Methode, um Blutgefäße in winzigen Organmodellen auf Chip zu erzeugen. Verfahren adressiert zuverlässigere Modelle von Blutgefäßen und Lebergewebe.
Wie kann man die Wirkung eines neuen Medikaments erforschen ? Wie kann man das Zusammenspiel verschiedener Organe besser verstehen ? In der medizinischen Forschung spielen sogenannte „Organ-on-a-chip“-Anwendungen (auch mikrophysiologische Systeme genannt) eine wachsende Rolle : Wenn es gelingt, Gewebestrukturen im Labor auf präzise kontrollierbare Chips wachsen zu lassen, dann kann viel präziser geforscht werden, als das mit Versuchen an lebenden Menschen oder Tieren möglich wäre.
Solche Mini-Organe sind jedoch unvollständig ohne Blutgefäße. Um eine echte Vergleichbarkeit mit lebenden Organismen sicherzustellen, braucht es ein lebensnahes Netz winziger durchflussfähiger Blutgefäße und Kapillaren – und zwar auf genau kontrollierbare, reproduzierbare Weise. Das ist der TU Wien nun gelungen, mit einem neuen Verfahren, wo mittels ultrakurzer Laserpulse auf reproduzierbare Weise winzige Blutgefäße entstehen. Versuche zeigen, dass diese Gefäße sich tatsächlich so wie Gefäße im lebenden Gewebe verhalten. Leber-Gewebe wurde mit großem Erfolg auf einem Chip hergestellt.
Echte Zellen in künstlichen Kanälchen
„Will man etwa untersuchen, wie bestimmte Medikamente in unterschiedlichen Geweben transportiert und absorbiert werden, dann braucht es feinste Netze aus Blutgefäßen“, sagt Alice Salvadori, vom Institut für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie der TU Wien. Idealerweise werden solche Blutgefäße in speziellen Materialien hergestellt, sogenannte Hydrogelen. Diese Materialien bieten den lebenden Zellen Halt, sind aber durchlässig, ähnlich wie natürliche Gewebe. Wenn in solchen Hydrogelen kleine Kanälchen erzeugt werden, kann erreicht werden, dass sich im Inneren dieser Kanälchen sogenannte Endothelzellen anlagern – Zellen, die im menschlichen Körper das Innere von Blutgefäßen auskleiden.Damit gibt es ein künstliches Modell, das einem lebenden Blutgefäß sehr ähnlich ist. Form und Größe solcher Blutgefäß-Netzwerke sind aber sehr schwer zu kontrollieren. Wenn die Netzwerke sich frei entwickeln, variiert die Geometrie der Blutgefäße immer stark von einer Probe zur anderen. Damit lassen sich keine reproduzierbaren, exakten Experimente durchführen – doch gerade das ist für präzise medizinische Forschung wichtig. Besseres Hydrogel und Laser-Präzision An der TU Wien setzte man daher auf eine hochentwickelte Lasertechnik : Mit Hilfe ultrakurzer Laserpulse mit einer Dauer im Femtosekunden-Bereich kann man in Hydrogelen sehr schnell und sehr effizient hochpräzise 3D-Strukturen in das Material hineinschreiben. Doch nicht nur die exakte Herstellung der gewünschten Blutgefäß-Geometrie ist wichtig, die Blutgefäß-Netzwerke müssen vor allem stabil bleiben, wenn sie von Zellen besiedelt werden. Anstelle des üblichen einstufigen Gelierungsverfahrens verwendete das Team einen zweistufigen thermischen Härtungsprozess.
Das Hydrogel wird in zwei Phasen mit unterschiedlichen Temperaturen erwärmt, nicht nur in einer. Dadurch verändert sich seine Netzwerkstruktur, und ein stabileres Material entsteht. Die Gefäße bleiben offen und behalten ihre Form über einen längeren Zeitraum bei. „Wir haben nicht nur gezeigt, dass wir künstliche Blutgefäße herstellen können, die tatsächlich durchflossen werden können. Wir haben zudem eine skalierbare Technologie entwickelt, die im industriellen Maßstab eingesetzt werden kann“, sagt Aleksandr Ovsianikov. „Die Strukturierung von 30 Kanälen dauert nur 10 Minuten, was mindestens 60-mal schneller ist als andere Techniken.“ Ein Lebermodell mit Blutgefäßen ausstatten Wenn biologische Prozesse mit solchen Chips nachgestellt werden sollen, muss man zunächst sicherstellen, dass sie sich tatsächlich so verhalten wie natürliches Gewebe. „Wir haben gezeigt, dass diese künstlichen Blutgefäße tatsächlich mit Endothelzellen besiedelt werden, die genauso reagieren wie Endothelzellen im Körper“, sagt Alice Salvadori. „Sie reagieren beispielsweise auf dieselbe Weise auf Entzündungen – sie werden dabei durchlässiger, genau wie Blutgefäße im Körper.“ Damit ist nun ein wichtiger Schritt getan, die Lab-on-a-Chip-Technologie zum industriellen Standard in vielen Bereichen der medizinischen Forschung zu machen. „Mit diesem Ansatz konnten wir ein Lebermodell mit Blutgefäßen ausstatten. In Zusammenarbeit mit der Keio-Universität (Japan) haben wir ein Leberläppchen auf einem Chip entwickelt, das ein kontrolliertes 3D-Gefäßnetzwerk enthält, das die Anordnung der Zentralvene und Sinusoide in vivo genau nachahmt“, sagt Aleksandr Ovsianikov von der TU Wien.
Integration der Organ-on-a-Chip-Technologie in die präklinische Arzneimittelforschung “Die Nachbildung der dichten und komplexen Mikrogefäße der Leber war lange Zeit eine Herausforderung in der Organ-on-Chip-Forschung. Durch den Aufbau mehrerer Schichten von Mikrogefäßen, die das gesamte Gewebevolumen durchziehen, konnten wir eine ausreichende Nährstoff- und Sauerstoffversorgung sicherstellen – was wiederum zu einer verbesserten Stoffwechselaktivität im Lebermodell führte. Wir glauben, dass diese Fortschritte uns einen Schritt näher an die Integration der Organ-on-a-Chip-Technologie in die präklinische Arzneimittelforschung bringen”, sagt Masafumi Watanabe von der Keio-Universität. “Die Organ-on-a-Chip-Technologie und fortschrittliche Lasertechnologie lassen sich gut kombinieren, um zuverlässigere Modelle von Blutgefäßen und Lebergewebe zu erstellen. Ein wichtiger Durchbruch ist die Möglichkeit, winzige Gewebe auf einem Chip zu bauen, durch die Flüssigkeit fließen kann, ähnlich wie Blut im Körper. Dies hilft Forschern, besser zu verstehen, wie der Blutfluss die Zellen beeinflusst. Die Organ-on-a-Chip-Technologie ermöglicht es auch, die Reaktionen der Zellen unter dem Mikroskop genau zu beobachten. Diese Modelle werden Wissenschaftlern helfen, die Funktionsweise des Körpers zu untersuchen, und könnten in Zukunft zu besseren Behandlungen und einer besseren Gesundheitsversorgung führen“, ergänzt Ryo Sudo von der Keio-Universität. (red/czaak)
Forschung mit Wirkung und Investitionen mit Zukunft

AIT präsentiert solides Jahresergebnis, hohe Investitionen und starken Impact. Starke Nachfrage nach anwendungsorientierter Forschung und EU-Projekten.
Das Austrian Institute of Technology (AIT) blickt auf ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit einem Ergebnis nach Steuern von 5,4 Mio. Euro (Vorjahr : 4,9 Mio. Euro) konnte das Ergebnis auf einem Niveau gehalten werden, das weitere Investitionen in strategische Zukunftsfelder ermöglicht. Die Summe der betrieblichen Erträge erreichte 218 Millionen Euro – ein Plus von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Wesentlichen Anteil daran hatten die externen Erlöse aus Auftrags- und kofinanzierter Forschung, die um rund 11 Prozent auf insgesamt 131 Millionen Euro anwuchsen. Trotz eines erwartbaren Rückgangs beim Auftragseingang, bedingt durch hohe Einmaleffekte im Vorjahr, konnte der Auftragsstand des AIT zum Jahresende um sechs Prozent auf 276 Millionen Euro gesteigert werden. Auch personell wuchs das Institut : Das AIT zählt aktuell 1.653 Mitarbeitende aus über 50 Nationen.
Fokus auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas
„Am AIT verfolgen wir eine klare Vision : We make innovation a driving force in Europe“, betont Brigitte Bach, Managing Director am AIT. „Angesichts des zunehmenden globalen Wettbewerbs braucht Europa gezielte Investitionen in Forschung und Innovation sowie eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und öffentlicher Hand. Innovation heißt, dass Forschung am Markt ankommt. Und darum geht es letztlich beim AIT“, so Bach.Die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs und Europas stehe daher auch „im Zentrum der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des AIT“. Beim EU-Forschungsrahmenprogramm Horizon Europe ist das AIT bisher in 127 Projekten aktiv, in 26 davon in leitender Rolle als Koordinator. Mit einer Gesamtfördersumme von über 77 Millionen Euro mit Ende 2024 zählt das AIT zu den Top drei Forschungseinrichtungen in Österreich.
AI Factory Austria und Aufbau eines Supercomputer-Hubs
Betonung bei der Präsentation der aktuellen Zahlen lag auch auf der Tatsache, dass die AIT-Forschung konkrete Lösungen für reale Herausforderungen liefert, technologiegetrieben, anwendungsnah und messbar. „Der Impact Report zeigt anhand zahlreicher Beispiele, wie AIT-Technologien direkt in Wirtschaft und Gesellschaft wirken“, erläutert Andreas Kugi, Scientific Director des AIT. Künstliche Intelligenz (AI) kommt etwa beim Schutz vor Onlinebetrug durch den Fake-Shop Detector (ausgezeichnet mit dem Staatspreis Digitalisierung) sowie in der Stahlindustrie zur Qualitätskontrolle und beim autonomen Betrieb von Maschinen zum Einsatz.Mit der AI Factory Austria beteiligt sich das AIT maßgeblich am Aufbau eines Supercomputer-Hubs mit einem AI One-Stop-Shop für Unternehmen. Im Bereich nachhaltiger und resilienter Infrastrukturen reicht die Bandbreite von führender Quantenkommunikationstechnologie bis hin zu optimierten Energiekonzepten mit Hochtemperatur-Wärmepumpen für die CO₂-neutrale Ziegelproduktion und innovativen Mixed-Reality-Lösungen für das Training von Einsatzkräften.
Impact der AIT-Forschung
Der Impact des AIT ist entsprechend auch mit Kennzahlen belegbar : 601 Peer-Review-Publikationen, 296 eingeladene Vorträge, 20 Patente, rund 160 PhD-Studierende, fast 60 Prozent davon in Kooperation mit Industrie und Praxispartnern, und zahlreiche internationale Auszeichnungen belegen die Qualität der Arbeit.Andreas Kugi hebt bei der Bilanzpressekonferenz mehrere strategische Zukunftsfelder des AIT hervor : „In den kommenden Jahren bauen wir unsere nationale und internationale Vernetzung weiter aus und stärken gezielt jene Felder, in denen wir bereits führend sind.“ Kugi nennt Bereiche wie Applied AI Engineering, Digitalisierung und Dateninfrastrukturen, weiters Sicherheitsforschung und Quantentechnologien sowie die Optimierung industrieller Prozesse durch AI, Automatisierung, Energie- und Ressourceneffizienz und neue innovative Mensch-Maschine-Konzepte.
Entsprechend kluge Investitionen in die Zukunft
„Mit einem Investitionsvolumen von 13 Millionen Euro wurden zentrale Projekte angestoßen und fortgeführt“, erläutert Alexander Svejkovsky, Managing Director vom AIT. In Wien nahm ein neues Feststoff-Batterielabor den Betrieb auf. In Seibersdorf wurde der Aufbau des AIT H2Lab als nationale Testumgebung für Wasserstofftechnologien gestartet. Ergänzt wurde dies durch den Baubeginn eines Großprüfstands für Wärmepumpen bis 100 kW. „Eine Investition in die Praxisrelevanz klimafreundlicher Energiesysteme“, betont Kugi.Ein besonders dynamisches Feld ist auch der Technologietransfer über universitäre Spin-Offs und zusätzliche Entrepreneurship-Initiativen. „2024 haben wir drei neue Spin-off-Projekte in der Vorgründungsphase begleitet. Ziel ist ein marktnaher und erfolgreicher Einstieg“, sagt Alexander Svejkovsky. „Wir gestalten ein Ökosystem für Spin-offs in Österreich und Europa mit“.
Mehr Gewicht und das Austrian Institute of Technology (AIT)
Dieses Ökosystem soll stark getragen sein von Kooperation mit Universitäten, Inkubatoren, Förderagenturen und anderen etablierten Akteuren der Start-Up Welt in Österreich. „Österreich muss in diesem Bereich mehr Gewicht auf die Waage bringen, um europäisches Kapital anzuziehen“, unterstreicht Svejkovsky. Das AIT Austrian Institute of Technology ist Österreichs größte Forschungs- und Technologieorganisation mit aktuell 1.653 Mitarbeiter:innen, das sich mit den zentralen Infrastrukturthemen der Zukunft beschäftigt.Fokussiert werden insbesondere die beiden miteinander verflochtenen Forschungsschwerpunkte „Nachhaltige und resiliente Infrastrukturen“, und das primär in den Bereichen Energie, Transport und Gesundheit, sowie „Digitale Transformation von Industrie und Gesellschaft“. Das AIT arbeitet dabei eng mit Wissenschaftsorganisationen, der Industrie und mit öffentlichen Institutionen zusammen.
Energiespeicherung neu gedacht

Mit Sauerstoffionenbatterien als neuartige Energiespeicher in eine nachhaltige Zukunft als Thema eines neuen CD-Labors an der TU Wien. Der Verbund ist dabei Industriepartner.
Die Herausforderung bei erneuerbaren Energien ist, dass ihre Verfügbarkeit stark von der Tageszeit oder Witterungsbedingungen abhängt. Strom wird dann produziert, wenn die Sonne scheint oder Wind weht. Wird der Strom aber nicht direkt zu diesem Zeitpunkt benötigt, bleibt er ungenutzt oder wird bestenfalls gespeichert. Aber auch durch Produktions- oder Nutzungsspitzen bedingte Schwankungen stellen Stromproduzenten und Netzbetreiber immer wieder vor Herausforderungen.
Programmlinie CD-Labors als Erfolgsgeschichte des Wirtschaftsministeriums Im Rahmen des neuen Christian Doppler (CD) Labors für Sauerstoffionenbatterien arbeitet unter der Leitung von Alexander Opitz (TU Wien) nun ein interdisziplinäres Team gemeinsam mit dem Energieunternehmen Verbund an innovativen Speicherlösungen. Sauerstoffionenbatterien zeichnen sich dabei durch eine ressourcenschonende Herstellung, geringe Produktionskosten und eine hohe Anwendungssicherheit aus. „Die Herausforderungen der Zukunft lassen sich nur mit neuem Wissen und frischen Ideen meistern. Innovative Stromspeicher spielen dabei eine zentrale Rolle. Das neue CD-Labor liefert einen wichtigen Beitrag dazu“, so Wolfgang Hattmannsdorfer, Wirtschaftminister. Das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET) ist wichtigster Fördergeber für die erfolgreiche Programmlinie der CD-Labors.
Keramik statt Lithium oder Kobalt
Im Gegensatz zu herkömmlichen Batterien kommen Sauerstoffionenbatterien ohne die kritischen Elemente Lithium oder Kobalt aus. Stattdessen werden hier reichlich vorkommende, keramische Materialien verwendet, was geopolitische Abhängigkeiten reduziert. Hinzu kommt, dass Sauerstoffionenbatterien weder brennbar noch giftig sind. Gerade die Brennbarkeit von aktuell verfügbaren Batterietypen (wie Natrium-Schwefel- oder auch Lithiumionenbatterien) ist für Großspeicher ein Knackpunkt.Während Lithiumbatterien gezielt für den mobilen Einsatz entwickelt wurden und entsprechende Anforderungen wie ein geringes Gewicht erfüllen müssen, können sich Speichersysteme für den stationären Einsatz von diesen Anforderungen lösen. Dies ist insbesondere für Energieversorger wie Verbund relevant, die einen Großteil der Energie aus erneuerbaren Quellen bereitstellen und mit stationären Großbatterien elektrische Energie von Zeiten hoher Produktion zu Zeiten hoher Nachfrage verschieben wollen.
Energietransformation als große Herausforderungen unserer Zeit Die Idee, keramische Materialien für Batterien zu verwenden, ist dabei eher durch Zufall entstanden. „Erst indem wir den Blickwinkel auf das von uns eigentlich für Brennstoff- und Elektrolysezellenanwendungen untersuchte Material geändert haben, haben wir gesehen, dass unsere Keramiken unter bestimmten Voraussetzungen eine ähnliche Kapazität wie herkömmliche Lithiumionenbatterie-Materialien aufweisen können. Das heißt, sie können eine ähnliche Menge Energie speichern“, erläutert Alexander Opitz.
„Die Energietransformation ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Sie erfordert nicht nur neue Technologien, sondern vor allem eine kontinuierliche, intensive Forschung. Durch die Zusammenarbeit mit der Wissenschaft, wie etwa im Rahmen des Christian Doppler Labors, können wir dazu beitragen, dass Innovationen wie die Sauerstoffionenbatterie rascher marktfähig werden und so zur Lösung der Energiespeicherproblematik beitragen“, so Michael Strugl, CEO von Verbund, zum Engagement als Industriepartner.
Weltweit größter Datensatz zur Baumstammerkennung

Das Austrian Institute of Technology veröffentlicht den weltweit größten Bilddatensatz zur Erkennung von Baumstämmen. KI-gestütztes System erkennt und vermisst Baumstämme. TimberVsion soll insbesondere der Forstwirtschaft dienen und Einsatz autonomer Forstmaschinen ermöglichen.
In der Forstwirtschaft sind viele manuelle Tätigkeiten wie Inventurarbeiten, Holzernte und Rundholzvermessung nicht nur zeitaufwändig, sondern erfordern auch Einsätze in schwer zugänglichen oder gefährlichen Arbeitsumgebungen. Automatisierte Arbeitsmaschinen und ‑prozesse können hier Abhilfe schaffen und die Arbeitskräfte unterstützten, aber auch vor Risiken schützen. Dazu ist eine robuste Technologie erforderlich, die Baumstämme zuverlässig erkennt, vermisst und die erfassten Daten für weitere Arbeitsprozesse bereitstellt.
2.000 Farbbilder und über 51.000 erfasste Baumstamm-Komponenten
Bislang fehlte es an ausreichenden Trainings- und Referenzdaten, die für die Entwicklung und Validierung KI-basierter Modelle unerlässlich sind. Hier setzte das Center for Vision, Automation & Control des Austrian Institute of Technolgy (AIT) an. „Mit TimberVision schafft das AIT durch ein leicht zugängliches System und einen einzigartigen Bilddatensatz die Basis für die nächste Generation autonomer Maschinen in der Forstwirtschaft,“ erläutert Markus Murschitz, Projektleiter am AIT. Die neue Anwendung umfasst 2.000 Farbbilder und über 51.000 erfasste Baumstamm-Komponenten, inklusive Schnitt- und Mantelflächen.Datensatz und Algorithmen steht für Nutzung und Weiterentwicklung öffentlich zur Verfügung
„Das Besondere ist, dass unser System selbst unter herausfordernden Bedingungen wie beispielsweise schwierigen Witterungsverhältnissen oder teilweisen Verdeckungen verlässlich funktioniert und die Baumstämme präzise über Bildsequenzen hinweg verfolgt, das heißt sie auch immer wieder erkennt,“ ergänzt ihr Kollege Daniel Steininger. Das AIT-Team stellt den gesamten TimberVision-Datensatz sowie die entwickelten Algorithmen für akademische Zwecke öffentlich zur Verfügung. „Wissenschafter:innen weltweit sind eingeladen, das System zu nutzen und weiterzuentwickeln“, so das AIT in einer Aussendung.