Elektrizitätsabgabe als Sprungbrett für Inflation

Österreichische Elektrizitätsabgabe 30-mal höher als von EU empfohlene Mindestbesteuerung von Strom bei betrieblicher Nutzung. Energiepreise für Statistik Austria zentraler Faktor für hohe Inflation und Teuerungen.
Die enorm hohe und entsprechend teure Elektrizitätsabgabe kostet Österreichischen Firmen und den privaten Haushalten Millionen Euro und final ist diese auch einer der Hauptgründe für die angespannte wirtschaftliche Situation. Im Rahmen ihrer laufenden Analysen hat auch die Statistik Austria den enormen Anstieg der Energiepreise als einen der zentralen Faktoren für die aktuelle Inflationsrate von vier Prozent angegeben.
Das Auslaufen der Energiepreisbremse
Für diese Steigerung mitverantwortlich ist insbesondere das Auslaufen der Energiepreisbremse (Anm. 30. April 2022 bis 31. Dezember 2024), im Zuge derer die Elektrizitätsabgabe für Strom vorübergehend auf 0,1 Cent pro Kilowattstunde gesenkt wurde. Seit 1. Jänner 2025 beträgt die Elektrizitätsabgabe in Österreich wieder 1,5 Cent pro Kilowattstunde und dazu kommen dann noch 20 Prozent Umsatzsteuer.
Während gerade energieintensive Großverbraucher diese Elektrizitätsabgabe unter bestimmten Bedingungen und nach einer komplexen Berechnung vom Finanzamt zurückfordern können, müssen alle anderen Betriebe sie bezahlen. Und da Haushalte nicht vorsteuerabzugsberechtigt sind, bezahlen diese auch noch die 20-prozentige Umsatzsteuer auf die Abgabe. Das macht dann hier in der Folge 1,8 Cent pro kWh.
Die politische Verantwortung von Bundesregierung und Nationalrat
Die Österreichische Politik nennt im Kontext mit den Themen Inflation und Preissteigerungen primär immer Lebensmittelhandel, Gastronomie oder Mieten – und eher nicht oder selten den Umstand mit der Elektrizitätsabgabe. Entsprechend kaum bekannt ist die Tatsache, dass Österreich mit einer Elektrizitätsabgabe von 1,5 Cent genau 30-mal höher liegt als die von der EU empfohlene Mindestbesteuerung von Strom bei betrieblicher Nutzung, so eine Analyse des niederösterreichischen Wirtschaftspressedienstes.
Die EU hat in ihrer Energiesteuerrichtlinie (Anm. 2003/96/EG) nämlich eine Mindestbesteuerung von 0,05 Cent pro kWh Strom bei betrieblicher Nutzung angeraten – und 0,1 Cent für nichtbetriebliche Nutzung. „Die alleinige Verantwortung für die Höhe dieser Abgabe und dieses sogenannte „Gold Plating“ liegt also nicht in Washington, Moskau oder Peking, sondern bei jenen politischen Parteien im österreichischen Nationalrat, die dem zugestimmt haben“, so der Niederösterreichische Wirtschaftspressedienst in einer Aussendung. Dem ist auch aus Sicht von economy nichts hinzuzufügen. (Niederösterreichischer Wirtschaftspressedienst/red/czaak)
Die Zukunft des Gesundheitswesens ist digital

Künstliche Intelligenz und Automation mit sicheren und souveränen Daten für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen. Ein Expertenkommentar von Alexander Stoklas, Head of Digital Solutions T‑Systems Austria.
Der Gesundheitsbereich entwickelt sich zum Vorreiter beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und Automation. Genauer betrachtet ist es die logische Antwort auf aktuelle Herausforderungen : demografischer Wandel, Fachkräftemangel und Kostendruck treffen auf einen hohen Bedarf an präziser Diagnostik, effizienter Verwaltung und individualisierter Patientenversorgung. Wo schafft hier nun Digitalisierung konkrete Verbesserung ?
Bei Sozialversicherungen helfen KI-gestützte Chatbots beim steigenden administrativen Aufwand trotz schrumpfender Belegschaften. In Krankenhäusern und Pflegezentren entlasten automatisierte Abläufe das Personal, etwa via Metaverse, wo Pflegende und Auszubildende Praxisszenarien risikofrei und mit maximalem Lerneffekt erleben. Dann Smart Chats, wo Nutzer:innen in natürlicher Sprache mit dem System interagieren und aus komplexen Inhalten relevante Erkenntnisse effizient herausfiltern. Bei einem von T‑Systems entwickelten Smart Chat erfolgt der Betrieb sozialdatenkonform in der Open Telekom Cloud (OTC) mit höchster Datensouveränität in der EU.
Entlastung im Klinikalltag
Im klinischen Umfeld unterstützt KI in der Diagnostik bei Röntgenbildern oder Laborwerten, bis zur früheren Erkennung einer Sepsis oder von Tumoren. Das kann Leben retten. Generell profitieren Ärzte von präziseren, schnelleren Ergebnissen und das verbessert die Behandlungschancen für Patienten und die Arbeitsbelastung des Personals. KI und Automation vereinfachen die Verarbeitung von Arztrechnungen, für schnellere Genehmigungsprozesse, geringere Kosten und zufriedene Versicherte mit ihren Leistungsansprüchen.
Für all diese Fortschritte braucht es neben technischer Innovation auch den passenden Umgang mit den benötigten Daten. Damit sensible Daten sicher und bedarfsgenau geteilt werden können, müssen Datenschutz und ‑Souveränität von Beginn weg mitgedacht werden. Als Beispiel die Diagnose : Die Voraussetzung für eine funktionierende Krebserkennung auf Röntgenbildern ist das Vorhandensein von Trainingsdaten — und die müssen für die Entwickler von KI-Modellen anonymisiert zur Verfügung stehen.
Vertrauenssache Daten
Je sensibler die Daten, umso wichtiger wird Datenschutz und ‑Sicherheit. Gerade in der besonders schützenswerten medizinischen Versorgung braucht es europäische Anbieter und Lösungen, die den rechtlichen Vorgaben der DSGVO und geopolitischen Sicherheitsaspekten gerecht werden.
Europa muss seine strengen Datenschutzregeln nicht als Innovationsbremse, sondern als Qualitätssiegel verstehen – und parallel KI-Nutzung aktiv fördern. Nur so kann der Gesundheitssektor trotz knapper werdenden Ressourcen eine hochwertige Versorgung sicherstellen und den demografischen Herausforderungen begegnen. KI ist im Gesundheitswesen bereits Realität. Ausschlaggebend dafür ist eine verantwortliche wie europäische Gestaltung. Als T‑Systems stehen wir hier als verlässlicher Partner mit jahrzehntelanger Erfahrung zur Seite.
Wohnungsmieten als Wachstumshindernis

In Deutschland steigen Mieten bei Neuverträgen um bis zu 75 Prozent. Experten sehen negative Auswirkungen auf sozialen Zusammenhalt und Wachstum von Städten.
Der Mietmarkt in deutschen Großstädten spaltet sich zunehmend. Während die Mieten bei bestehenden Verträgen nur moderat zulegten, stiegen diese bei Neuverträgen in den sieben größten deutschen Städten seit 2013 um rund 75 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des deutschen ifo Instituts.
Berlin an Spitze bei Differenz zwischen Bestandsmieten und Neuverträgen
„Diese Entwicklung droht zum sozialen Sprengstoff und zum Wachstumshemmnis für Städte zu werden : Wenn Arbeitskräfte sich Wohnen in den Metropolen nicht mehr leisten können, verlieren die Städte an wirtschaftlicher Kraft“, sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Innovationsökonomik und Digitale Transformation sowie einer der Studien-Autoren.
Die ifo-Forscher berechneten zudem, wie stark Mieten in bestehenden Verträgen und in Neuverträgen auseinanderfallen : Im Durchschnitt beträgt der Unterschied 4,48 Euro pro Quadratmeter, was einem Aufschlag von 48 Prozent entspricht. Besonders groß ist die Differenz in Berlin mit rund 70 Prozent, gefolgt von München mit 45 Prozent und Hamburg mit 37 Prozent. In Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf liegen die Aufschläge zwischen 30 und 36 Prozent.Der Mietmarkt wird zur Lotterie
„Auf dem Wohnungsmarkt öffnet sich zunehmend eine Schere : Während Mieterinnen und Mieter im Bestand von regulierten und stabilen Preisen profitieren, zahlen Wohnungssuchende bei Neuverträgen deutlich höhere Mieten“, sagt Simon Krause, ifo-Forscher und Koautor der Studie. „Das kann bei gleicher Lage und gleicher Wohnungsgröße mehrere hundert Euro Unterschied bedeuten und damit wird der Mietmarkt zu einer Lotterie“, unterstreicht Krause.
Die Studie beleuchtet erstmals die Folgen für die Mietbelastung getrennt nach Bestand und Neuvermietungen. Im Bestand liegt die durchschnittliche Mietbelastung bei Haushalten mit niedrigem Einkommen seit Jahren stabil bei rund 35 Prozent. Bei Neuvermietungen steigt sie dagegen deutlich und erreicht in Großstädten inzwischen fast 50 Prozent.Die Mobilität der Menschen und ihre Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt
„Angesichts der großen Differenz zwischen der Miete in bestehenden Verträgen und Neuverträgen bleiben die Menschen lieber in ihren günstigen Wohnungen, auch wenn diese nicht mehr zu ihrer Lebenssituation passen. Das senkt die Mobilität der Menschen und beeinträchtigt ihre Verfügbarkeit für den Arbeitsmarkt“, sagt Pascal Zamorski vom ifo-Institut und ebenso Koautor der aktuellen Studie.
„Die Politik müsse stärker auf der Angebotsseite ansetzen und den Wohnungsbestand effizienter nutzen. Entscheidend seien niedrigere Kosten beim Bau sowie bei Kauf bzw. Verkauf, schnellere Genehmigungen und gezielte Förderung bezahlbarer Wohnungen. Die Regulierung von Mietpreisen könne zwar dämpfend wirken, löse aber das Problem des knappen Wohnraums nicht“, so die Analyse der ifo-Experten. (red/cc)Sicher allein anlegen, Einhand-Hafenmanöver

Langjähriger Segeltrainer und Autor Rudolf F. Czaak bringt neues Buch heraus. Trainings- und Nachschlagwerk mit über 160 Seiten und 150 Abbildungen zeigt, wie Boote und Yachten sicher allein manövrierbar sind.
Rechtzeitig vor Weihnachten veröffentlicht der langjährige Skippertrainer Rudolf Franz Czaak mit „Einhand‑Hafenmanöver weltweit“ ein kompaktes Trainings‑ und Nachschlagewerk für alle, die Boote und Yachten allein sicher manövrieren wollen. Das neue Buch zeigt systematische Abläufe für das sogenannte Med‑Mooring, Fingerstege, Boxengassen, Bojen, Ankern und Manöver bei Seitenwind. Über 150 Abbildungen machen jeden Schritt nachvollziehbar – vom Leinenhandling bis zur Fehlerkorrektur.
Einhand-Anlegen ist erlernbares Handwerk
„Einhand‑Anlegen ist kein Kunststück, sondern Handwerk – wenn die Abläufe stimmen. Mein Ziel war, diese Abläufe sichtbar und trainierbar zu machen“, sagt Rudolf Franz Czaak. Das mehr als 160-seitige Fachbuch, richtet sich an Schiffseigner, Charterskipper, Profiskipper und Vereine. Im Fokus stehen klare Schrittfolgen, Checklisten und typische Fehlerbilder mit einfachen Gegenmaßnahmen, praxiserprobt für alle Yacht‑Typen und Häfen.
Praxiserprobt für alle Yacht-Typen und Häfen
Praxiserprobt für alle Yacht-Typen und Häfen verbindet Czaak Erfahrungen aus seiner jahrzehntelangen Motor‑ und Segeltätigkeit mit einer visuellen Didaktik, die Manöver reproduzierbar macht – und das unabhängig von Yachtgröße oder Hafensituation. Die deutsche Printausgabe ist zum Preis von EUR 37,90 verfügbar ; das E‑Book für EUR 24,90 steht über die Website bereit (siehe Link). Große Nautik‑Shops führen das Buch bereits. (red/cc)
“Raus aus Öl und Gas”

BM für Klima und Landwirtschaft avisiert Neuauflage der Förderschiene „Raus aus Öl und Gas“. 1,8 Mrd. Euro für entsprechende Sanierungsmaßnahmen. Energieunternehmen und Wirtschaftskammer begrüßen Entscheid.
Das Umwelt- und Klimaministerium startet die Sanierungsoffensive Neu “Raus aus Öl und Gas”. Vorgestellt wurde die Sanierungsoffensive von Klima- und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, der Vorsitzenden der Kommission Umweltförderung Inland und steirischen Landesrätin Simone Schmiedtbauer und von Andreas Vidic, Abteilungsleiter bei der Kommunalkredit Public Consulting GmbH.
Im Zentrum stehen ein effizienter Mitteleinsatz und Planungssicherheit für Privathaushalte und umsetzende Betriebe. Die Sanierungsoffensive Neu setzt dabei auf zwei zentrale Instrumente : Den Kesseltausch für klimafreundliche Heizsysteme und den Sanierungsbonus für die thermisch – energetische Sanierung. Dafür sind von 2026 bis 2030 jährlich 360 Millionen Euro vorgesehen, insgesamt somit 1,8 Milliarden Euro.
Effizienter Einsatz von Steuermittel
Die bisherigen Förderungen im Bereich Sanierung und Heizungstausch wurden einer umfassenden Effizienzprüfung unterzogen. Angaben zufolge hat eine Analyse des Schweizer Instituts Prognos großes Einsparungspotenzial aufgezeigt. Künftig wird die Förderquote daher von bisher max. 75 Prozent auf max. 30 Prozent reduziert.
„Das ist immer noch hoch genug, um attraktive Anreize für den Umstieg auf klimafreundliche Heizungen und für thermische Sanierungen zu schaffen und die öffentlichen Mittel werden effizienter eingesetzt“, so das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz in einer Aussendung. Führende Dienstleister für eine effiziente Energienutzung von Betrieben und Privatpersonen unterstützen diese Neuauflage.
Führende Energiedienstleister wie WOLF begrüßen Wiederaufnahme
„Wir begrüßen die Wiederaufnahme der “Raus aus Öl und Gas”-Förderung bis 2030 und die damit verbundene Planungssicherheit“, sagt Martin Kloboucnik, CEO von WOLF Heiz- und Klimatechnik. „Der abrupte Stopp der Förderung im Dezember letzten Jahres hat unsere Branche wie unsere Kunden verunsichert und stark belastet – umso erfreulicher ist jetzt die mehrjährige Ausgestaltung sowie die gesetzliche Festschreibung dieser Förderung“, unterstreicht Wolf, der auch Funktionär der Wirtschaftskammer ist.
„Wir setzen Steuergeld effizienter ein als bisher und geben Privathaushalten und Betrieben echte Planungssicherheit. Mit der Sanierungsoffensive ermöglichen wir den Wechsel von mehr als 30.000 fossilen Heizungen pro Jahr auf klimafreundliche Alternativen“, sagt Norbert Totschnig als verantwortlicher Bundesminister.
„Wir reduzieren zudem den CO2-Ausstoß um rund 270.000 Tonnen pro Jahr, schaffen rund 8.800 Green Jobs und generieren jährlich eine regionale Wertschöpfung von mehr als 1,4 Milliarden Euro“, betont Totschnig. Leistungen für den Kesseltausch werden ab sofort anerkannt und weitere Antragstellungen zur neuen Förderschiene sind Angaben zufolge ab Mitte November über das Web-Portal Sanierungsoffensive möglich. (red/cc)
Weniger Privatkonkurse und das Thema Sozialhilfe

In Niederösterreich gibt es unter Privaten weniger Konkurse und parallel gibt es neue Zahlen zur Sozialhilfe in den Bundesländern.
In Niederösterreich ist die Zahl der eröffneten Privatinsolvenzen in den ersten drei Quartalen 2025 um rund vier Prozent (von 982 auf 945) zurückgegangen, so der Kreditschutzverband von 1870 (KSV). Bundesweit ist die Zahl der bei Gericht angestrebten Schuldenregulierungsverfahren in den ersten neun Monaten um ein Prozent gesunken.
Großer Anteil bei Privatkonkursen betrifft ehemalige Selbständige
Niedriger geworden ist in Niederösterreich auch Schuldenberg, so eine Analyse des Niederösterreichischen Wirtschaftspressedienstes auf Basis der Zahlen von KSV1870. Die heuer zwischen Anfang Jänner und Ende September in die private Pleite geschlitterten Niederösterreicher haben Passiva in Höhe von 120 Millionen Euro angehäuft. Das sind um mehr als ein Drittel (minus 34 Prozent) weniger als zum Vergleichszeitpunkt 2024, als es noch 182 Millionen Euro gewesen waren.
Ein großer Anteil betrifft hier ehemalige Selbständigen, auf die rund ein Drittel der eingeleiteten Privatkonkurse entfallen. Weitere Gründe für Zahlungsunfähigkeit sind der Verlust des Arbeitsplatzes, Krankheit oder Scheidung sowie sorgloser Umgang mit Geld
57 Millionen Euro Sozialhilfe in Niederösterreich und 807 Millionen in Wien
Aktuell wurden auch die Zahlen rund um das Thema Sozialhilfe verlautbart. In Niederösterreich ist 2023 an 11.315 bezugsberechtigte Personen Sozialhilfe in Höhe von 57 Millionen Euro ausbezahlt worden. Diese Zahl gab Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ) bekannt. Der Bund verhandelt zurzeit mit den Ländern das Programm „Sozialhilfe NEU“.
Mit Abstand am meisten Sozialhilfe fließt nach Wien. 2023 haben in der Bundeshauptstadt 142.001 Bezugsberechtigte 807 Millionen Euro erhalten. Auf Platz zwei liegt die Steiermark (14.368 Bezieher, 80 Millionen Euro). Dann folgen Niederösterreich und Tirol (8.920 Bezieher, 49 Millionen Euro). (red/cc)
Unverantwortlich gegenüber kommenden Generationen

Agenda Austria erhebt drohende Kostenbelastungen von höheren Zahlungen bei Beamten und Pensionen und warnt vor milliardenschweren Folgewirkungen auf Staatshaushalt sowie gesellschaftspolitischen Auswirkungen.
Angesichts der schwierigen budgetären Lage drängt die Bundesregierung nun darauf, den Gehaltsabschluss im öffentlichen Dienst für das kommende Jahr noch einmal aufzuschnüren. Dazu finden aktuell Treffen zwischen Regierungsvertretern und der Gewerkschaft statt. Gleichzeitig wird über die Erhöhung der Pensionen beraten.
Nach derzeitigem Stand würden niedrigere Pensionen um die vollen 2,7 Prozent Inflation erhöht, mittlere bis hohe Renten erhalten einen monatlichen Fixbetrag in Höhe von 67,50 Euro. Berechnungen der Agenda Austria zeigen nun, wie sich die Abschlüsse bei den Gehältern der öffentlich Bediensteten und die Pensionserhöhungen auf den Staatshaushalt auswirken.
Anpassung Pensionsantrittsalter an die steigende Lebenserwartung
Selbst bei einer Nullrunde würden die Pensionsauszahlungen mit 700 Millionen Euro steigen. Grund dafür ist die demografische Entwicklung. Nur bei einer Nullrunde für öffentlich Bedienstete und Pensionisten sowie einer Erhöhung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters um ein Jahr könnte die Regierung 1,8 Milliarden Euro einsparen. Sollte es neben der beschlossenen sozialen Staffelung bei den Pensionen auch zu einem Beamtenabschluss ohne Aufschlag auf die Inflation kommen, bleiben Mehrkosten von 4,4 Milliarden Euro.
„Wenn die Gehälter für Beamte erhöht werden und die Pensionen steigen, ohne das Pensionsantrittsalter an die steigende Lebenserwartung anzupassen, drohen uns Belastungen im Staatshaushalt in Milliardenhöhe, die sich jedes Jahr fortsetzen werden. Das ist unverantwortlich gegenüber kommenden Generationen und alles andere als fair“, unterstreicht Dénes Kucsera, Ökonom bei Agenda Austria. (red/cc)
Diskussion über Mindestalter für Social-Media-Nutzung

Deutschland debattiert eine Altersbeschränkung bei der Verwendung von sozialen Medien. Eine Mehrheit der Bevölkerung ist aktuell dafür, auch viele Jugendliche wünschen strengere Regularien.
Eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung spricht sich aktuell für eine stärkere Altersbeschränkung bei der Nutzung von Social Media aus : satte 85 Prozent der Erwachsenen wünschen sich ein Mindestalter von 16 Jahren für die Einrichtung eines eigenen Social-Media-Accounts. Das zeigen die Ergebnisse des repräsentativen ifo Bildungsbarometers 2025, für das knapp 3.000 Erwachsene und über 1.000 Jugendliche deutschlandweit befragt wurden.
Auch Mehrheit der Jugend sehen Social Media kritisch
Selbst unter den 14- bis 17-Jährigen ist eine relative Mehrheit der Befragten mit 47 Prozent dafür. Viele sehen negative Folgen für Kinder und Jugendliche, wie etwa für die psychische Gesundheit oder die schulischen Leistungen. „Die Ergebnisse zeigen : Die Sorgen in der Bevölkerung über mögliche Risiken sozialer Medien sind groß“, sagt Ludger Wößmann, Leiter des ifo Zentrums für Bildungsökonomik. „Bemerkenswert ist, dass selbst viele Jugendliche strengere Regeln befürworten“, ergänzt Vera Freundl, Forscherin beim ifo-Institut.
Soziale Medien nehmen mittlerweile einen zentralen Stellenwert im Alltag der deutschen Bevölkerung ein : 78 Prozent der Jugendlichen und 58 Prozent der Erwachsenen verbringen werktags unter der Woche mehr als eine Stunde täglich mit sozialen Medien. Gleichwohl würden 47 Prozent der Erwachsenen lieber in einer Welt ohne soziale Medien leben und nur 40 Prozent lieber in einer Welt mit sozialen Medien. Bei den Jugendlichen leben hingegen 68 Prozent lieber in einer Welt mit sozialen Medien.Verbot von Smartphones an Schulen
Eine deutliche Mehrheit der Befragten spricht sich auch für ein Verbot von Smartphones an Schulen aus. An Grundschulen wollen 64 Prozent der Erwachsenen und 57 Prozent der Jugendlichen die Handy-Nutzung während des Unterrichts verbieten, an weiterführenden Schulen sind es 63 Prozent bzw. 58 Prozent. Gleichzeitig wünschen sich 66 Prozent der Jugendlichen, dass der Umgang mit Künstlicher Intelligenz in den Unterricht aufgenommen wird.„Das signalisiert : Die Jugendlichen wollen klare Grenzen für ablenkende Technik, aber eine gezielte Förderung bei zukunftsrelevanten digitalen Kompetenzen“, unterstreicht Katharina Wedel vom ifo-Institut und Co-Autorin der Studie. Für das ifo Bildungsbarometer 2025 wurden Angaben zufolge im Mai und Juni 2.982 Erwachsene (18 – 69 Jahre) und 1.033 Jugendliche (14 – 17 Jahre) in Deutschland repräsentativ befragt. (red/rucz)
Das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit

Über 90 Prozent der Jugendlichen nutzen Soziale Medien mehrere Stunden täglich. Diese intensive Nutzung birgt Risken aber auch Chancen. Ein Kommentar von Laurin Czaak.
Soziale Medien sind aus dem Alltag von Jugendlichen kaum mehr wegzudenken. Plattformen wie Instagram, TikTok, Snapchat oder YouTube prägen den Alltag vieler junger Menschen und beeinflussen, wie sie kommunizieren, sich informieren und sich selbst darstellen. Laut aktuellen Studien nutzen über 90 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren regelmäßig soziale Netzwerke.
Dabei sind sie im Durchschnitt mehrere Stunden täglich online – häufig über das Smartphone. Diese intensive Nutzung birgt viele Risiken. Es braucht Aufklärung, Selbstreflexion und Unterstützung beim Thema Medienkompetenz. Dann bieten sich auch viele Chancen.
Das Streben nach Anerkennung in der sensiblen Phase der Identitätsfindung
Einer der Hauptgründe für die intensive Nutzung sozialer Medien ist das Bedürfnis nach sozialer Zugehörigkeit. Jugendliche tauschen sich über Chatfunktionen aus, teilen Fotos oder Videos, folgen Influencern und lassen sich von Trends inspirieren. Likes, Kommentare und Followerzahlen geben ein Gefühl von Anerkennung, was gerade in der sensiblen Phase der Identitätsfindung eine große Rolle spielt.
Neben den vielen Möglichkeiten, die soziale Netzwerke bieten, gibt es auch ernstzunehmende Risiken. Ein zentrales Problem ist der steigende Druck zur Selbstdarstellung. Viele Jugendliche vergleichen sich mit inszenierten Bildern anderer und fühlen sich dadurch unzureichend oder unzufrieden mit sich selbst. Dies kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zu psychischen Problemen wie Depressionen oder Essstörungen führen.
Von Cybermobbing und Datenschutz über Wissensaneignung zur kreativen Selbstentfaltung
Auch Cybermobbing ist ein gravierendes Thema. Durch die ständige Erreichbarkeit und Anonymität im Netz sind Jugendliche oft Angriffen ausgesetzt, die weitreichende Folgen haben können. Zudem sind Datenschutz und Privatsphäre vielen jungen Nutzerinnen und Nutzern nicht ausreichend bewusst. Persönliche Daten, Bilder oder Standorte werden oft leichtfertig preisgegeben, ohne über mögliche Konsequenzen nachzudenken.
Trotz dieser Gefahren bieten soziale Medien auch viele Chancen. Sie ermöglichen kreative Entfaltung, fördern digitale Kompetenzen und bieten Zugang zu Wissen, Meinungen und weltweiten Netzwerken. Jugendliche können sich über soziale und politische Themen informieren, sich engagieren oder sogar selbst Inhalte erstellen, die gesellschaftliche Wirkung entfalten.
Ein bewusster und reflektierter Umgang
Wichtig ist jedoch ein bewusster und reflektierter Umgang mit sozialen Medien. Schulen, Eltern und die Gesellschaft insgesamt sind gefragt, Jugendliche bei der Mediennutzung zu begleiten. Aufklärung über Risiken, Förderung von Medienkompetenz und offene Gespräche über digitale Erfahrungen können dazu beitragen, dass junge Menschen soziale Medien selbstbestimmt und verantwortungsvoll nutzen.
Fazit : Die Nutzung sozialer Medien ist für Jugendliche heute selbstverständlich – sie birgt jedoch neben großen Chancen auch erhebliche Risiken. Nur durch Bildung, Aufklärung und bewussten Umgang kann Social Media zu einem positiven Bestandteil der Lebenswelt junger Menschen werden. (Laurin Czaak, Schüler an der HAK-Krems/Niederösterreich).
„Digga, was laberst du?“

Jugendliche sprechen oft in einer eigenen Sprache voller Abkürzungen, Fremdwörter und Neuschöpfungen. Was für viele Erwachsene befremdlich klingt, ist Ausdruck von Identität, Gruppenzugehörigkeit und gesellschaftlichem Wandel.
„Bruder, das ist cringe“ ist beispielsweise ein Satz, der viele Erwachsene ratlos zurücklässt. Doch für viele Jugendliche gehört er zum normalen Sprachgebrauch. Aktuelle Ausdrücke von Jugendlichen sorgen oftmals für Stirnrunzeln, Lacher oder auch Kopfschütteln. Manche sehen darin den Untergang der deutschen Sprache, andere erkennen die Kreativität und Ausdruckskraft einer jungen Generation. Aber was steckt wirklich hinter der Sprache der Jugend – und warum sollten wir genauer hinhören ?
Sprache als Spiegel der Jugendkultur
Viele neue Begriffe stammen aus dem Englischen : „Slay“, „Rizz“ oder „Goofy“ werden vor allem über You Tube oder TikTok verbreitet. Andere Begriffe kommen aus Computerspielen oder der Streaming-Welt. Wieder andere stammen aus dem Türkischen („Wallah“ – ich schwöre) oder Arabischen („Lan“ – Alter). Diese sprachliche Vielfalt zeigt : Die Jugend ist global vernetzt, kulturell vielfältig – und kreativ im Umgang mit Sprache.
Jugendsprache ist mehr als ein paar coole Wörter. Sie ist ein soziales Werkzeug. Wer dazugehört, spricht sie. Wer nicht mitkommt, bleibt außen vor. Jugendliche nutzen Sprache, um sich von der Erwachsenenwelt abzugrenzen, Gruppenzugehörigkeit zu zeigen oder Emotionen auszudrücken. Dabei entstehen ständig neue Begriffe, die oft blitzschnell wieder verschwinden.
Der Einfluss von Social Media
Noch nie hat sich Jugendsprache so schnell entwickelt wie heute. Grund dafür ist vor allem das Internet und die neuen Sozialen Medien. Auf TikTok etwa entstehen täglich neue Trends, aus denen neue Begriffe hervorgehen. Ein kurzes Video mit einem lustigen Spruch kann Millionen Jugendliche erreichen – und ein neues Wort in die Alltagssprache bringen. Begriffe wie „NPC“ (Non-Playable Character bzw. jemand, der keine eigene Meinung hat) oder „Delulu“ (von „delusional“ bzw. realitätsfern) verbreiten sich dann viral ganz rasch. Sie können aber auch genauso schnell wieder verschwinden.
Auch Emojis und Abkürzungen wie „LOL“oder „WTF“ und ganze Satzstrukturen sind Teil der modernen Jugendsprache. Sprache wird dabei nicht nur gesprochen, sondern auch geschrieben, gepostet und geshared, vulgo : geteilt, und das in Stories, Kommentaren oder Memes.
Zwischen Kreativität und Unverständnis
Seit einigen Jahren wählt der Langenscheidt-Verlag das „Jugendwort des Jahres“. Begriffe wie „Smash“, „Digger“ oder „I bims“ standen dabei im Mittelpunkt. Viele Erwachsene fragen sich, ob das wirklich authentische Jugendwörter sind – oder eher ein PR-Gag. Denn nicht alle Begriffe stammen tatsächlich aus dem Alltagsgebrauch. Trotzdem zeigt die Wahl, wie lebendig und wandelbar Sprache sein kann – und dass die Öffentlichkeit sich mit Jugendsprache auseinandersetzt.
Für viele ältere Menschen wirkt Jugendsprache chaotisch, grammatikalisch falsch oder gar respektlos. Doch diese Reaktion ist nicht neu. Schon in früheren Generationen gab es eigene Begriffe, die Erwachsene nicht verstanden – ob es in den 80ern „geil“, in den 90ern „knorke“ oder in den 2000ern „lässig“ war.
Der Wandel von Sprache als Zeichen für deren Lebendigkeit
Jugendsprache ist also kein Sprachverfall, sondern Ausdruck einer sich verändernden Gesellschaft. Sie zeigt, wie Jugendliche die Welt sehen – oft humorvoll, kritisch, kreativ. Wer sich die Mühe macht, die Begriffe zu verstehen, bekommt einen spannenden Einblick in Denkweisen, Trends und Werte junger Menschen.
Jugendsprache mag provokant oder fremd wirken – doch sie ist ein lebendiger Beweis dafür, dass Sprache sich anpasst, erneuert und von der jungen Generation mitgestaltet wird. Statt sie zu belächeln, sollten wir sie als Teil unserer kulturellen Entwicklung ernst nehmen. Ist es nicht an der Zeit, weniger über „korrekte Sprache“ zu diskutieren – und mehr darüber, was sie uns über die Jugend und unsere Gesellschaft verrät ? Nfg. ein paar Links zu weiteren Quellen und Geschichten zum Thema Jugendsprache. (Laurin Czaak/red)
Langenscheidt – Jugendwort des Jahres
Uni Leipzig zur Jugendsprache (PDF)
Spiegel Online – Wie Wortneuschöpfungen entstehen (aus 2023)
Einen erholsamen wie grandios herrlichen Sommer

Verlag und Redaktion von economy wünschen allen Lesern und Werbekunden einen epochalen Sommer – auch wenn die letztjährige US-Tour der Rolling Stones doch nicht in Europa fortgesetzt wird.
Wie gewohnt zu diesem Zeitpunkt : Auf ein paar ruhigere Tage als Unternehmer oder ein paar beschauliche Wochen als Arbeitnehmer. Beides, die Wochen und Tage, in sinnreich positiv emotional erfüllender Umgebung mit tropenwarmen Lüften, wohltemperierten Gewässern und möglichst angenehmen Mitmenschen. Inwieweit das auch die Familie betrifft, soll, zumindest, manchmal fraglich sein.
Bereits wieder gewohnt regelmäßig kontinuierlich fortwährend wie verlässlich
Mögen Ihnen dann noch unsere heurig bis dato publizierten 209 Geschichten gewohnt informatives Lesevergnügen verpasst haben. Fortgesetzt mit diesen, möglicherweise zumindest mehrheitlich überwiegend lesenswerten Neuigkeiten wird dann unserseits wieder ab Dienstag, den 9. September 2025, natürlich bereits schon wieder und dann gewohnt regelmäßig kontinuierlich fortwährend wie verlässlich.Musikalisch, emotional oder gerne auch physikalisch, vulgo körperlich
Und, nachdem die Rolling Stones ihre letztjährige US-Tour noch nicht in Europa fortgesetzt haben, möge Ihnen der anbeigefügte Link Eindrücke von diesen Konzerten vermitteln – musikalische, emotionale oder gerne auch physikalisch, vulgo körperliche. Auf das ich und wir mit 82 Jahren auch so „drauf“ sind (und dazu auch die „Kohle“ haben).You Get What You Need
Ja, es kommt jetzt natürlich wieder der weise Reminder (Anm. Erinnerer) aus einem, ebenso schon möglicherweise bis höchstwahrscheinlich bekannt zur Lebenshymne erkorenen Stones-Song : „You Can’t Get What You Want, You Can’t Get What You Want. But If You Try, Sometimes, You Get What You Need.” Fuck, äh, Yeah !Durchbruch bei Umrüstung auf erneuerbare Energieformen in urbanen Gebäuden

Unternehmen Roots Energy entwickelt modulares Baukastensystem für erneuerbare Energielösungen in bestehenden Gebäuden. Erstmals schrittweise Umrüstung zu deutlich reduzierten Kosten möglich. Empfehlung von Klimafonds und Stadt Wien als Vorzeigeprojekt
In Wien wurde gestern ein neuer Meilenstein für die Umrüstung auf erneuerbare Energieformen in bestehenden Gebäuden etabliert : Das Wiener Technologieunternehmen Roots Energy hat mit seinem „Roots Haus“ sein neues Hauptquartier eröffnet und damit europaweit das erste Reallabor für die modulare Umstellung auf erneuerbares Heizen und Kühlen im urbanen Immobilienbestand.
Im neuen „Roots Haus“ wird auf sechs Etagen und fast 1.000 m² Fläche das spezielle Roots System gezeigt und künftig laufend weiterentwickelt. Mit dieser innovativen Entwicklung ist nun erstmals eine schrittweise und individuell passgenaue Umrüstung von fossilen auf erneuerbare Heizlösungen in bewohnten Wohnhausanlagen zu deutlich reduzierten Kosten möglich.
Die urbane Energiewende wird zur Realität
Der bewohnte, mehrgeschoßige Gebäudebestand schien lange als kaum lösbares Problem der Wärmewende : Komplexe Technik, hohe Kosten, rechtliche Hürden und unterschiedliche Vorstellungen der EigentümerInnen ließ eine Heizungsumstellung meist nicht realisierbar zu machen. Genau hier setzt das Roots System an. Zentrale Kessel und dezentrale Gasthermen werden schrittweise durch ein Wärmesystem ersetzt, das auf unterschiedliche Umweltwärmequellen wie Luft und Erde in der Umgebung des Wohngebäudes zurückgreift.„Wir zeigen, dass die Heizungsumstellung im Bestand einfach umsetzbar und wirtschaftlich sinnvoll ist. Wir standardisieren, was bisher jedes Mal neu gedacht werden musste – damit Planer entlastet und Installationen einfacher und günstiger werden“, betont Gerald Stangl, Co-Geschäftsführer von Roots Energy.
Bewährte Technik als flexibles Baukastensystem neu gedacht und umgesetzt
Technologisch betrachtet arbeitet das Roots System mit bekannten Energieformen wie Umweltwärme aus Erde und Luft, Wärmepumpen oder Soleleitungen. Der Unterschied liegt in der Modularisierung und Standardisierung. Alles, was eine Heizungsumstellung bislang aufwendig, teuer und oft unmöglich gemacht hat – die Auslegung, die zentrale Hydraulik sowie Mess‑, Steuer- und Regeltechnik – wird bei Roots in standardisierte Produkte überführt und als System-Baukasten zur Verfügung gestellt.Im ersten Schritt wird die Energie über ein sogenanntes Solenetz bezogen und verteilt. Dies ist ein einfach zu verlegendes Leitungsnetz, das jedes Gebäude versorgt. Einfache Kaltwasserleitungen werden parallel zur Gasversorgung durch das Haus vor jede Wohnung gezogen. Eine aufwendige Kernsanierung ist keine Vorbedingung. Wurde die Wohnung zuvor mit einer dezentralen Gastherme beheizt, so erhält jede Wohneinheit einen Anschlusspunkt, an den eine kompakte Sole-Wärmepumpe mit Warmwasserspeicher (Anm. die sogenannte Soletherme) angeschlossen werden kann.
Roots·Hub als kompakte Einheit für Hydraulik, Mess‑, Steuer- und Regeltechnik
Dies erfolgt an derselben Position wie das Bestandsgerät. Die BewohnerInnen entscheiden dann in einem zweiten Schritt selbst, wann sie umsteigen wollen. Dank dieser Systematik kann die Umstellung schon bei der Zustimmung der Mehrheit der Wohnungseigentumsgemeinschaft erfolgen, es braucht keine 100 Prozent Zustimmung mehr, woran viele Projekte in der Vergangenheit gescheitert sind.Das Herzstück des Systems ist der sogenannte Roots·Hub, eine kompakte Einheit für Hydraulik, Mess‑, Steuer- und Regeltechnik. Für die Energiequellen wird meist eine Kombination aus Erd- und Luftwärme eingesetzt. Das erhöht die Effizienz und ermöglicht auch das Kühlen. Die Luftwärme wird durch den Roots·Absorber aufgenommen, ein geräuschloses, bewilligungsfreies Produkt, das sich besonders gut für den Einsatz im urbanen Raum eignet.
Roots Haus kombiniert Labor, Treffpunkt und Leuchtturmprojekt
Das Roots Haus als neues Hauptquartier des Unternehmens ist ein ökologisch saniertes Gebäude aus den 1970er Jahren, in dem das gesamte Roots System verbaut wurde und ab nun auch weiterentwickelt wird. An seinem Standort in der Linzer Straße 76 im 14. Wiener Gemeindebezirk lässt sich somit das Roots-System in seiner Gesamtheit erleben – von der Umweltwärmequelle über das Solenetz bis hin zur Wärmepumpe in der Wohnung.„Wir haben mit dem Roots Haus einen Ort geschaffen, an dem man die Wärmewende nicht nur verstehen, sondern auch erleben kann – mitten in einem typischen Wiener Bestandsgebäude. Damit beweisen wir : Erneuerbare Systeme sind im Wohnbereich fossilen Heizungen in jeder Hinsicht überlegen“, sagt Hüseyin Özcelik, Co-Geschäftsführer von Roots Energy. „Sie heizen genauso zuverlässig, ermöglichen Kühlen und sind deutlich günstiger im Betrieb“, betont Özcelik.
Nominierung als Musterhaus von Klimafond und als Vorzeigeprojekt von Stadt Wien
Das neue Roots-Haus dient aber nicht nur als Entwicklungszentrum und Büro für das Team, sondern auch als Treffpunkt für die Wärmewende-Szene und als Schulungsort für FachplanerInnen. Es wurde vom Klimafonds als Musterhaus gefördert und bildet den typischen urbanen Gebäudebestand in Mitteleuropa realitätsnah ab.Derzeit setzt Roots mehrere Projekte in Wien und Salzburg um. Das Unternehmen bereitet aktuell die Skalierungsphase vor. Im Fokus stehen institutionelle Eigentümer, Fachplaner und Bauträger österreichweit. Auch eine Expansion in den deutschen Markt ist geplant. Auch die Stadt Wien beschreibt Haus wie Projekt als Vorzeigebeispiel für nachhaltige energetische Gebäudesanierung.
Die nachhaltige Verschränkung von Ökonomie und Ökologie

Energiegemeinschaften erzeugen und nutzen gemeinsam Energie mit Fokus auf erneuerbare Energieformen. CANCOM Austria schafft eigene Energy-Community-Plattform für Vernetzung und Verwaltung für teilnehmende Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen.
Energiegemeinschaften sind für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen ein innovatives Konzept zur nachhaltigen Umsetzung der Energiewende. Die gemeinsame, auch lokal-regionale Produktion, Nutzung und Teilung von erneuerbaren Energieformen ist ökonomisch und dazu aktiver Klimaschutz. Typisch ist ein Mehrparteienhaus mit einer Photovoltaik-Anlage.
Operativ gibt es erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) und Bürgerenergiegemeinschaften (BEG). EEG nutzen rein erneuerbare Energiequellen, sind lokal-regional beschränkt. Das steigert die Effizienz und reduziert Netzauslastung und Netzentgelte. Große Unternehmen sind von der Teilnahme ausgeschlossen.Keine Begrenzungen bei Bürgerenergiegemeinschaften
Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) unterliegen keiner geografischen Beschränkung, sind für jeden Zählpunkt in Österreich zugänglich. Es gibt keine Einschränkungen bei Energiequellen, auch größere Unternehmen können teilnehmen und dann etwa Strom aus eigenen Photovoltaikanlagen standortübergreifend nutzen.Für Betrieb und Verwaltung dieser Energiegemeinschaften hat der IT-Dienstleister CANCOM Austria eine digitale Energy-Community-Plattform entwickelt. „Inkludiert ist eine Verwaltungsebene mit individuellem Zugang für die Teilnehmer, die Schnittstellen zum Datenaustausch und eine Abrechnungsfunktion für das Erstellen von Rechnungen, Gutschriften und Reports“, so Jürgen Krammer, Produktmanager Energy Communites CANCOM Austria.
Über 100 Energiegemeinschaften setzen auf CANCOM-Plattform
Die Plattform wird bereits von über 100 Energiegemeinschaften in Österreich eingesetzt. Als weitere Vorteile gelten, dass Einspeiser wie Energiebezieher von meist günstigeren Strompreisen und staatlichen Vorteilen profitieren und die selbstbestimmten Preise unabhängiger von Preisschwankungen machen.Auch Nachhaltigkeit zählt. Der lokale Fokus reduziert die Netzauslastung und die erneuerbaren Energien den CO2-Ausstoß. Zählen tut auch der Gemeinschaftsgedanke. „Regionale Energiegemeinschaften fördern den sozialen Zusammenhalt. Die Teilnahme wird auch für Kleinunternehmen immer interessanter, da Bedingungen und Kosten längerfristig konstant und wirtschaftlich sind“, so Krammer von CANCOM Austria.
Ökologische Engagement fördert auch Kundenbindung und neue Geschäftsideen
Unternehmen können ihre EEG-Teilnahme zudem für Marketing und Image nutzen, das ökologische Engagement fördert Kundenbindung und neue Geschäftsideen. CANCOM Austria betreibt für ein steirisches Rechenzentrum auch selbst eine Energiegemeinschaft. Der Strom stammt dabei auch von bundesweit wohnenden Mitarbeitenden, die ihre selbst produzierte Energie zur Verfügung stellen.Die nächsten Entwicklungsschritte der Energy-Platform beinhalten die Digitale Signatur und intelligente Elemente wie Machine Learning. „Damit kann die Stromverteilung saisonal oder wetterabhängig gesteuert werden. All das beschleunigt die Energiewende und dazu verstehen Menschen Zusammenhänge von Energieerzeugung und ‑verbrauch besser — und passen ihr Verhalten an“, betont Jürgen Krammer von CANCOM Austria.
Die Frage der Schuld

Häufigster Grund für Privatkonkurs war Überschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten und schlechtes Konsumverhalten, so der KSV 1870 in seiner Analyse für 2024. Generell belastet die Österreicher das weiterhin hohe Kostenniveau.
Bei über einem Drittel der Privatkonkurse ist „persönliches Verschulden“ und hier vor allem die Überschätzung der eigenen Leistungskraft und ein schlechtes Konsumverhalten die häufigste Ursache. Die ehemalige Selbständigkeit führt weiterhin bei rund einem Viertel in die Sackgasse.
Laut weiteren Erhebungen des Kreditschutzverbandes von 1870 (KSV) für 2024 sind die finanziellen Auswirkungen der Corona-Krise nur bei weniger als einem Prozent der Fälle die Hauptursache. Damit rückt nun für den KSV die Bedeutung von Finanzbildung zunehmend in den Fokus und zudem wird die Rückkehr zur 5‑jährigen Entschuldungsdauer für Privatpersonen gefordert.
Die nach wie vor hohen Kosten belasten die Österreicher
Die wirtschaftliche Lage der österreichischen Privathaushalte hat sich auch im Vorjahr nicht entspannt. Das anhaltend hohe Kostenniveau in Kombination mit einer nach wie vor erhöhten Inflationsrate von fast drei Prozent belastet die Österreicher unverändert. Die gestiegenen Kosten haben aber nicht zu einem sprunghaften Anstieg bei den Schuldenregulierungsverfahren geführt.Insgesamt wurden 2024 in Österreich 8.822 Privatkonkurse eröffnet, das ist Minus von 0,3 Prozent gegenüber 2023. Auffällig sind die Ursachen : Ein Drittel davon ist auf „persönliches Verschulden“ zurückzuführen. Das entspricht einem Zuwachs von 2,4 Prozentpunkten gegenüber 2023. Gemeint ist etwa die „Überschätzung der eigenen Leistungskraft sowie ein schlechtes Konsumverhalten bzw. ein generell schlechter Umgang mit Geld.
Finanzbildung als wesentlicher Hebel
Wie aus der KSV1870 Analyse hervorgeht, tritt „persönliches Verschulden“ bei unter-40-jährigen deutlich häufiger in Erscheinung als bei den über-40-Jährigen. „Die bewusste Verschuldung aufgrund eines überbordenden Konsums betrifft alle Altersklassen, ganz besonders aber die jüngeren Generationen. Bei Gericht sehen wir viele Menschen, die sich bereits früh in ihrem Leben mit einem derart großen finanziellen Rucksack belasten, den sie kaum noch bewältigen können“, erläutert erklärt Karl-Heinz Götze, Leiter KSV1870 Insolvenz.Angesichts dieser Entwicklung hat der KSV1870 seine Aktivitäten im Bereich der Finanzbildung weiter intensiviert und empfiehlt eine verstärkte Verankerung des Themas in den Lehrplänen. „Junge Menschen vor Verschuldung zu schützen, liegt uns besonders am Herzen. Nicht umsonst haben wir dieses Thema fest in unserer CSR-Strategie verankert“, so Götze. Seit Jahrzehnten informieren KSV-Experten über Risiken und klären über Folgen der Verschuldung auf.
Jede vierte Pleite wegen ehemaliger Selbständigkeit und die Corona-Krise
Als zweithäufigste Ursache (27 Prozent) gilt weiter eine ehemalige Selbständigkeit. Während Konsumschulden insbesondere bei Jüngeren massiv ins Gewicht fallen, wird eine ehemalige Selbständigkeit vor allem bei der Altersgruppe ab 40 Jahren deutlich häufiger als hauptsächlicher Insolvenzgrund genannt. Die Reduktion des Einkommens ist in 14 Prozent der Fälle die entscheidende Insolvenzursache.Die finanziellen Folgen der Corona-Krise waren im Vorjahr lediglich bei 0,7 Prozent Konkurs-Ursache. Laut KSV ist also die Pandemie „kein relevanter Faktor mehr für einen Privatkonkurs“. Im Jahr 2021 war dies aber zentraler Grund für eine neuerliche Änderung des an sich gut funktionierenden Insolvenzwesens. Und so wurde es „vielen Privatpersonen ermöglicht, sich bereits nach drei, statt bis zu diesem Zeitpunkt nach fünf Jahren zu entschulden“, so der KSV, der nun wieder die Rückkehr zur 5‑jährigen Entschuldungsdauer empfiehlt.
Tilgungsplan für ehemalige Unternehmer gedacht
Der KSV1870 setzt sich seit Jahrzehnten für die zweite Chance bei (redlichen) Unternehmern ein. Denn im Gegensatz zu „echten“ Konsumschuldnern sorgen redliche Unternehmer für Wertschöpfung, schaffen Arbeitsplätze und tragen damit ein ungleich höheres Risiko sowie eine deutlich höhere Verantwortung als Konsumenten. „Dass die EU dieses Thema adressiert hat, war sehr positiv und so war der Tilgungsplan von der EU vorrangig zur Entschuldung von ehemaligen Unternehmern gedacht“, sagt Götze.In Österreich wurde im Rahmen der Umsetzung auch Privatpersonen (befristet) Zugang gewährt. „Nachdem sich aber Privatkonkurse von ehemaligen Unternehmern fundamental unterscheiden — sowohl hinsichtlich der Schulden als auch der Insolvenzursachen — sollte dieses Verfahren, so wie ursprünglich gedacht, nur ehemaligen Unternehmern offenstehen“, unterstreicht Karl-Heinz Götze vom KSV 1870.
Unbezahlbare Grundstückspreise im Wiener Umland

Mit 1.250 Euro je Quadratmeter überholt Wohnpark Fontana die Stadt Perchtoldsdorf als bisherige Nummer bei Grundstückspreisen. Am anderen Ende der Skala für Niederösterreich liegt Ludweis-Aigen im Bezirk Waidhofen/Thaya mit 4 Euro. Generell steigen die Preise.
Das Wirtschaftsmagazin Gewinn hat sich österreichweit die aktuellen Grundstückspreise angeschaut und der Niederösterreichische Wirtschaftspressedienst speziell die Situation für Niederösterreich. Dabei gab es einen Wechsel an der Spitze im Gemeinde-Ranking bei den Grundstückspreisen für Einfamilienhäuser : Der Wohnpark Fontana in Oberwaltersdorf im Bezirk Baden hat die langjährige Nummer 1 Perchtoldsdorf überholt und ist jetzt mit 1.250 Euro für einen Quadratmeter Baugrund das teuerste Pflaster im Bundesland.
Über 1.000 Euro auch in Klosterneuburg, Bruck/Leitha, Baden und Mödling
Mit jeweils 1.200 Euro teilt sich Perchtoldsdorf den zweiten Platz ex aequo mit den Stadtzentren von Mödling und Klosterneuburg sowie deren Katastralgemeinde Weidling. Preise mit mehr als 1.000 Euro pro Quadratmeter werden auch für Baugrundtücke am Seegrund in Leopoldsdorf im Bezirk Bruck an der Leitha (1.150 Euro) sowie in Maria Enzersdorf und in der Hinterbrühl (jeweils 1.100 Euro) verlangt.1.000 Euro sind in den Klosterneuburger Lagen Ölberg und Buchenberg, in der Stadt Baden, in den Mödlinger Villengebieten sowie in Gießhübl zu bezahlen. Diese Zahlen zu den aktuell markt-gehandelten Grundstückspreise kommen aus Preisangaben von Gemeinden und Maklern, echten Kaufpreisdaten aus den Grundbüchern sowie Berechnungen der TU Wien. Das Wirtschaftsmagazin „Gewinn“ hat sie kürzlich veröffentlicht und der NÖ Wirtschaftspressedienst hat sich das Bundesland Niederösterreich genauer angeschaut.
Das untere Ende der Skala von 4 Euro im äußeren Waldviertel
In völlig anderen Dimensionen als im Wiener Speckgürtel bewegen sich die Grundstückspreise bei einem Blick auf Niederösterreichs Randlagen. 4 Euro kostet der Quadratmeter Baugrund in der Gemeinde Ludweis-Aigen im Bezirk Waidhofen an der Thaya. Billiger bekommt man ein Grundstück nirgendwo im Land.Im Waldviertel nur wenig teurer ist der Boden auch in der Gemeinde Langschlag mit 5 Euro pro Quadratmeter. 8 Euro zahlt man in Waldhausen, jeweils 9 Euro in Eggern, Eisgarn, Grafenschlag, Haugschlag und Japons. Die teuerste Gemeinde des Waldviertels beim Grunderwerb ist die Stadt Krems in den Lagen Weinzierl, Mitterau und Am Steindl mit bis zu 700 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von den Wachau-Gemeinden Weißenkirchen mit 300 Euro und Dürnstein mit 279 Euro.
Die Schere zwischen billigen und teuren Grundstücken im Weinviertel
Auch im Weinviertel geht die Schere zwischen billigen und teuren Grundstücken weit auseinander. In den nahe der tschechischen Grenze gelegenen Kommunen Seefeld-Kadolz, Weitersfeld und Hardegg zahlt man für einen Quadratmeter Baugrund jeweils nur 10 Euro. Hingegen finden sich die teuersten Gemeinden für Grundkäufer im Bezirk Korneuburg : Hier führen Langenzersdorf und Gerasdorf mit ex aequo 900 Euro pro Quadratmeter das Ranking an, gefolgt von Bisamberg mit 850 Euro sowie Hagenbrunn mit 800 Euro.Im Mostviertel erstreckt sich die Bandbreite der Grundstückspreise von 20 und 25 Euro pro Quadratmeter, die in den Pielachtal-Gemeinden Puchenstuben und Schwarzenbach an der Pielach bezahlt werden, bis zu 300 Euro in der Bezirkshauptstadt Amstetten. Dort ist es im Zentrum, in der Parksiedlung und am Kreuzberg am teuersten. In Waidhofen/Ybbs sind bis zu 250 Euro zu bezahlen.
Die Preise in der Hauptstadt St. Pölten und im Industrieviertel
Im Zentralraum regelrecht explodiert sind die Grundstückspreise am Seegrund in Atzenbrugg, wo man für einen Quadratmeter Baugrund mittlerweile bis zu 600 Euro aufbringen muss, sowie in der Stadt Tulln mit 570 Euro. Interessant auch die Ergebnisse aus der NÖ Landeshauptstadt St. Pölten. Hier kann man einen Quadratmeter Baugrund um 150 Euro am billigsten in den Stadtteilen Ratzersdorf und Pottenbrunn kaufen. Am Eisberg und am Kupferbrunnberg hingegen geht das Preisband bis zu 450 Euro hinauf.Im Industrieviertel kostet ein Quadratmeter Baugrund für ein Ein- oder Zweifamilienhaus nur 19 Euro im Gemeindegebiet von Schwarzenbach in der Buckligen Welt. Hingegen werden in der Stadt Wiener Neustadt im Ungarviertel schon bis zu 460 Euro verlangt. Am Flugfeld sind es maximal 330 Euro.
„Effizienzgewinn und Kostenersparnis zeigt dann die Energierechnung“

Neue Spielregeln in Heizungsbranche durch neue EU-Verordnung. Martin Kloboucnik, Geschäftsführer vom Klima- und Heiztechnikspezialisten WOLF, zu Herausforderungen für die Branche, warum natürliche Kältemittel wie Propan die Zukunft sind und welche Chancen sich ergeben.
Economy : Die EU-F-Gase-Verordnung verändert die Spielregeln in der Heizungsbranche, insbesondere beim Thema Wärmepumpen. Welche Herausforderungen ergeben sich durch die Umsetzung der Verordnung ?
Martin Kloboucnik : Die größte Herausforderung liegt in der technologischen Umstellung. Die neue F‑Gase-Verordnung verlangt einen schrittweisen, aber konsequenten Ausstieg aus klimaschädlichen Kältemitteln. Das betrifft viele bisher verwendeten Mittel (Anm. HFKW wie R410A oder R134a), die in der Wärmepumpentechnik weit verbreitet waren und jetzt muss sich die Industrie auf natürliche Alternativen wie Propan (Anm. R290) umstellen. Das bedeutet neue Sicherheitskonzepte, neue Bauteile und neue Prozesse.Was beinhaltet das noch ?
Wir brauchen eine entsprechende flächendeckende Aus- und Weiterbildung und das flächendeckend ! Propan R290 ist ein brennbares Kältemittel, das zwar sehr sicher eingesetzt werden kann, aber Fachkenntnisse erfordert und das erstreckt sich von Planung über Installation bis zur Wartung. Die Schulung der Installateure und Servicetechniker wird ein zentraler Erfolgsfaktor.Braucht es nicht auch entsprechende Information an die Kunden ?
Absolut. Marktkommunikation und Akzeptanz ist ebenso ein zentrales Thema. Viele Endkunden wissen noch nicht, was die Verordnung für sie bedeutet, oder sie haben Bedenken wegen des neuen Kältemittels. Es braucht Aufklärung, dass Propan R290 nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch hocheffizient, langlebig und zukunftssicher.Wie können Unternehmen und politische Entscheidungsträger gemeinsam daran arbeiten, die Ziele der Verordnung zu erreichen ?
Wir brauchen ein Zusammenspiel aus kluger Regulierung, technologischer Innovation und gezielter Förderung. Die Politik kann viel bewirken, wenn sie verlässliche Rahmenbedingungen schafft, etwa durch standardisierte Normen für Sicherheitsabstände oder durch beschleunigte Zulassungsverfahren für neue Gerätetypen mit natürlichen Kältemitteln.Was muss Förderung abbilden ?
Einmal Fördermodelle, die den Wechsel erleichtern. Zum Beispiel durch Bonusprogramme für besonders effiziente Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln. Auch die Unterstützung von Schulungsprogrammen, etwa für Lehrlingsausbildung oder Umschulung, kann die Umstellung beschleunigen.Was muss die angesprochene Innovation beinhalten ?
Von Seiten der Unternehmen braucht es die klare Bereitschaft, in Forschung, Entwicklung und Qualität zu investieren. Die Technologie ist reif, aber sie muss auch flächendeckend verfügbar sein. Wer frühzeitig umstellt, profitiert nicht nur regulatorisch, sondern auch wirtschaftlich.All die angeführten Themen sind mit Kosten verbunden. Mit welchem Mehrkostenaufwand ist für Unternehmen im Zuge der Umstellung zu rechnen ?
Die Umstellung bringt im ersten Schritt Mehrkosten von etwa 10 bis 15 Prozent auf Produktebene mit sich. Das ist ein realistischer Richtwert aus heutiger Sicht. Die Gründe dafür sind vielfältig : R290 erfordert andere Verdichter, spezielle Ventile, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen und auch die Fertigungsprozesse müssen angepasst werden.Wie verhält sich das Thema Kosten dann im praktischen Betrieb ?
Diese Mehrkosten sind nicht dauerhaft. Mit zunehmender Stückzahl, Erfahrung und Standardisierung sinken die Kosten. Schon heute sehen wir, dass sich die Preise von R290-Wärmepumpen jenen mit synthetischen Kältemitteln annähern. Im Betrieb ist R290 deutlich günstiger. Das Kältemittel selbst ist preiswert und nicht quotiert. Zudem entfallen künftige Abgaben oder Einschränkungen, die bei fluorierten Kältemitteln wahrscheinlich sind.Wie zeigt sich die gesteigerte Effizienz in den Anlagen, etwa in konkreten Kennzahlen oder Betriebskosteneinsparungen ?
Wärmepumpen mit R290 gehören heute zur effizientesten Gerätetechnologie am Markt. Viele unserer Geräte erreichen die Effizienzklasse A+++, was sich in sehr hohen Jahresarbeitszahlen (JAZ) und COP-Werten über 4 niederschlägt. Das heißt : Aus 1 kWh Strom erzeugt die Wärmepumpe 4 kWh Wärme.Wie schaut dieses Kosten-Verhältnis im Vergleich zu Gas oder Öl aus ?
Die Energieeinsparung im Vergleich zu Gas oder Öl kann bei über 50 Prozent liegen. Propan ermöglicht zudem hohe Vorlauftemperaturen bis 75 °C und das macht die Geräte auch für Sanierungen und Altbauten interessant, weil keine Fußbodenheizung notwendig ist. Der Gewinn bei Effizienz und die Kosteneinsparungen sind also nicht nur auf dem Papier messbar, sondern auch auf der Stromrechnung sichtbar.Welche Auswirkungen hat die Umstellung auf die Umweltbilanz Ihrer Wärmepumpen im Vergleich zu bisherigen Systemen ?
Enorme. Die Umweltbilanz verbessert sich gleich in zwei entscheidenden Bereichen. Als erstes bei den direkten Emissionen : Propan hat ein GWP (Anm. Global Warming Potential) von nur 3 – im Vergleich zu über 600 bei den bisher verwendeten Mitteln R32 und über 2000 bei R410A. Und bei den indirekten Emissionen wird durch die höhere Effizienz der Systeme weniger Strom benötigt. Und das wirkt sich positiv auf die gesamte CO₂-Bilanz aus, insbesondere in Kombination mit erneuerbarem Strom.Abschließend noch das Thema Verträglichkeit, wir reden hier von Chemikalien
Martin Kloboucnik : Propan ist frei von den sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ (Anm. zB. PFAS), die sich in Umwelt und Körper anreichern. Das ist daher auch ein gesundheitspolitisches Thema – und damit ein weiterer starker Pluspunkt für natürliche Kältemittel.
Über WOLF Österreich
Die WOLF Klima- und Heiztechnik GmbH mit Sitz in Linz zählt österreichweit zu den führenden Anbietern von Heizungs‑, Lüftungs- und Klimasystemen. Das 1974 gegründete familiengeführte Unternehmen mit rund 125 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz von etwa 33 Millionen Euro (Stand 2023) vereint Vertrieb, Montage und Service unter einem Dach. Der Fokus liegt auf Energieeffizienz und nachhaltige Gebäudetechnik für klimabewusstes Bauen und Sanieren in ganz Österreich.Innovation und konsequente Qualitätsorientierung
Innovation und konsequente Qualitätsorientierung ist für das Unternehmen kontinuierlicher Auftrag. Ein Meilenstein war etwa die frühe Einführung der CHA-Monoblock-Wärmepumpe mit dem natürlichen Kältemittel R290 (Propan) im Jahr 2019. Damit war WOLF eines der ersten Unternehmen, das sich klar für klimafreundliche Kältemittel in der Heiztechnik positionierte.
Lüftungssysteme und maßgeschneiderte Gesamtlösungen
Weitere Schwerpunkte sind zentrale Lüftungssysteme, Großanlagen für Gewerbe und Industrie sowie maßgeschneiderte Gesamtlösungen für anspruchsvolle Bauprojekte. Aktuelle Referenzprojekte sind das neue Haus der Wirtschaft der Wirtschaftskammer in Linz oder die Revitalisierung der Lüftungsanlage im Wiener Rathaus. Das LKH Amstetten, die Tabakfabrik in Linz, die Firmen Pollmann oder Agrana sowie die Museen Albertina und Belvedere, die Wiener Staatsoper oder der Austria Campus in Wien sind weitere Referenzbeispiele.
Innovation verschränkt Ökonomie und Ökologie

Energy Communities erzeugen und nutzen gemeinsam Energie mit Fokus auf erneuerbare Energieformen. Eine von CANCOM Austria entwickelte Energy-Platform steuert Vernetzung und Verwaltung für teilnehmende Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen.
Energiegemeinschaften sind für Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen ein innovatives Konzept zur nachhaltigen Umsetzung der Energiewende. Die gemeinsame, auch lokal-regionale Produktion, Nutzung und Teilung von erneuerbaren Energieformen wie Solar, Wind- und Wasserkraft oder Biomasse ist ökonomisch und ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Typisches Beispiel ist ein Mehrparteienhaus mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach.
Es gibt zwei Typen von Energiegemeinschaften : erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) und Bürgerenergiegemeinschaften (BEG). EEG nutzen ausschließlich erneuerbare Energiequellen. Sie sind räumlich beschränkt, organisiert als lokale-regionale Gemeinschaft. Die räumliche Nähe steigert die Effizienz und reduziert die Netzauslastung. Teilnehmer profitieren dabei auch von einer Reduktion der Netzentgelte. Große Betriebe sind von der Teilnahme an EEG ausgeschlossen.Betrieb und Verwaltung
Bürgerenergiegemeinschaften (BEG) unterliegen keiner geografischen Beschränkung und sind somit für jeden Zählpunkt in Österreich zugänglich. Da die komplette Nutzung des Stromnetztes möglich ist, entfällt eine Reduktion der Netzgebühren für die teilnehmenden Mitglieder. Im Gegensatz zu den EEG gibt es bei den BEG keine Einschränkungen bei den genutzten Energiequellen und auch größere Unternehmen können teilnehmen. Diese profitieren etwa durch die Möglichkeit, Strom aus unternehmenseigenen Photovoltaikanlagen standortübergreifend zu nutzen.Für Betrieb und Verwaltung dieser Energiegemeinschaften hat der IT-Dienstleister CANCOM Austria eine eigene digitale Energy-Community-Plattform entwickelt. „Inkludiert ist eine Verwaltungsebene mit individuellem Zugang für die Teilnehmer, die erforderlichen Schnittstellen für den Datenaustausch und eine Abrechnungsfunktion für das Erstellen von Rechnungen, Gutschriften und Reports“, erklärt Jürgen Krammer, Produktmanager Energy Communites CANCOM Austria.
Lokaler Gemeinschaftsgedanke
Die Plattform wird bereits von über 100 Energiegemeinschaften in Österreich eingesetzt. Als weitere Vorteile gelten, dass Einspeiser wie Bezieher von Energie von zumeist günstigeren Strompreisen und staatlichen Vorteilen profitieren und durch die selbstbestimmte Preissetzung auch unabhängiger von Preisschwankungen werden.Auch Nachhaltigkeit ist ein Thema. Durch den lokalen Fokus wird die Netzauslastung verringert und die erneuerbaren Energien reduzieren den CO2-Ausstoß. Neben den wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen, zählt auch der Gemeinschaftsgedanke. „Energiegemeinschaften fördern durch ihre regionale Wirkungsweise den sozialen Zusammenhalt. Die Teilnahme wird auch für Kleinunternehmen immer interessanter, da Bedingungen und Kosten längerfristig konstant und wirtschaftlich sind“, so Krammer von CANCOM Austria.
Marketing und Wertschöpfung
Neben dem wirtschaftlichen Nutzen können Unternehmen ihre EEG-Teilnahme auch für Marketing und die gesellschaftliche Unternehmensverantwortung (CSR) nutzen. Das ökologische Engagement fördert zudem Kundenbindung und neue Geschäftsideen. CANCOM Austria betreibt für ein Rechenzentrums im steirischen Kapfenberg auch selbst eine Energiegemeinschaft. Der Strom stammt dabei auch von bundesweit wohnenden Mitarbeitenden, die ihre selbst produzierte Energie zur Verfügung stellen.Die nächsten Entwicklungsschritte der Energy-Platform beinhalten die Digitale Signatur und intelligente Elemente wie Machine Learning. „Damit kann die Stromverteilung saisonal oder wetterabhängig gesteuert werden. All das beschleunigt die Energiewende und dazu verstehen Menschen Zusammenhänge von Energieerzeugung und ‑verbrauch besser — und passen ihr Verhalten an“, betont Jürgen Krammer von CANCOM Austria.