
Das Ende der Inseln
Lange Zeit verbesserten die Unternehmen – durchaus mit Erfolg – immer nur einzelne Bereiche ihrer IT. Da ist das Optimierungspotenzial jetzt weitgehend ausgeschöpft. Nun geht es darum, das Gesamtsystem zu verbessern, damit die Prozesse von Abteilungs- und selbst Unternehmensgrenzen unbehindert fließen können.
Die IT eines Unternehmens ist vielfältig, auf der einen Seite die Systeme, die die Fertigungsprozesse des Unternehmens steuern, auf der anderen Seite die kaufmännische EDV, dazu hat jede Fachabteilung ihre speziellen Anforderungen und damit auch ihre spezielle Software. Zwischen den einzelnen Systemen verlaufen tiefe Gräben, die in der täglichen Praxis manuell – also mit einigem Aufwand – überwunden werden müssen.
Komplexe Netzwerke
Die Unternehmen haben die einzelnen Systeme im Laufe der Jahre optimiert und konnten sich so wettbewerbsfähig halten. „Das hat in den Neunziger und Tausender Jahren noch gereicht, heute ist das Optimierungspotenzial hier aber ausgeschöpft“, sagt Christoph F. Strnadl, Software AG Österreich. Sprich, ein Prozess wie eine Rechnungslegung ist heute im Grunde perfekt, auch am Shopfloor finden sich kaum mehr IT-Schräubchen, an denen noch gedreht werden könnte. Wer heute nach Optimierungspotenzial und damit nach einer Möglichkeit sucht, sich zu verbessern, wird anderswo fündig.
Denn innerhalb des eigenen Netzwerks ist die Komplexität eines Unternehmens noch beherrschbar, wenn es aber um die Schnittstellen zum Kunden geht, ist Obacht geboten. „Und genau hier haben heute innovative Unternehmen noch eine Möglichkeit, sich vom Mitbewerb abzuheben“, betont Strnadl. Den Kunden interessiert nicht, in welchem system, die für ihn relevanten Daten und Informationen entstehen, er will einfach am Laufenden gehalten werden. Kommt es etwa zu einer Lieferverzögerung, ist es noch immer besser, wenn der Kunde rechzeitig davon erfährt, solange er sich noch darauf einstellen kann.
Prozessinnovation entscheidend
Es ist aber nicht damit getan, hier einfach noch eine weitere IT-Applikation hinzubauen, die das Kundenmanagement verbessern soll. Es muss erhoben werden, in welchen Prozessen beziehungsweise an welchen Punkten in einem Produktionsprozess es heute schon einen Kundenkontakt gibt und was der Kunde eigentlich will. „Diese Datenübergaben an den Kunden funktionieren ja heute schon – aber eben nur irgendwie.“ Oft werden einfach und mühsam manuell Excel-Listen erstellt und weitergereicht.
Die Lösung heißt Automatisation – aber da kann man schnell über das Ziel hinausschießen. Die umfassende Prozessautoamtisierung ist teuer, aufwendig und oft gar nicht nötig. „Daher sollte man die Prozesse über die gesamte Wertschöpfungskette zunächst einmal messen.“ So findet man rasch heraus, wo es in den Abläufen hakt, wo es Verbesserungspotenzial gibt und wo der Ist-Zustand akzeptabel ist. Dieser ‚Measure first!‘ genannte Ansatz ist kostengünstig und liefert rasch verwertbare Ergebnisse.
Gemeinsame Standards
Das eigentliche Problem sind aber die einzelnen Datensilos in den Unternehmen, die voneinander stark abgeschottet sind. Ein Unternehmen ist ein lebendes Ganzes. Eine integrierte Applikationslandschaft, die diesen Organismus auch abbilden kann, wäre wünscheswert. Auf der technischen Ebene gibt es die Lösung bereits, sie heißt Serviceorientierte Architektur (SOA) und ist allen Unkenrufen zum Trotz eine höchst erfolgreiche Technologie. Die Anbieter wissen das und setzen auf diese Webservice-Schnittstellen, die sind mittlerweile also bereits Standard. Nicht ganz so zufriedenstellend verläuft die Entwicklung auf der fachlichen Ebene. Hier trennen oft mentale Gräben die Abteilungen und man zeigt wenig Bereitschaft, sich auf gemeinsame Standards zu einigen.
Eine besondere Herausforderung stellt die Verwaltung von Textdokumenten, Bildern, Ton- und Videodateien dar. Diese unstrukturierten Datenmengen wachsen sprunghaft an, und sie werden auch für die Unternehmen immer bedeutsamer. Damit diese Informationen auch in die Prozesse eines Unternehmens integriert werden können, müssen sie zuallererst auffindbar sein. Marcus Hebein, Leiter der APA-MultiMedia : „Redaktionen, die ja viele Inhalte verwalten müssen, erreichen das über die Contend Management Systeme, die Inhalte teils automatisch deskribieren, also mit Metadaten versehen. Anders wären die Archive wertlos und könnten gar nicht genutzt werden.“
Die Schnellen fressen die Langsamen
„Heute fressen nicht die Großen die Kleinen, vielmehr fressen die Schnellen die Langsamen“, sagt Johannes Bischof, Geschäftsführer Konica Minolta Business Solutions Österreich. Und oft ist es die Hardware, die die internen Arbeitsabläufe behindert. Schwächelnde oder nicht gut erreichbare Kopierer und Drucker können die Mitarbeiter eines Unternehmens ernsthaft behindern. Scharnberger + Hasenbein gab daher bei Konica Minolta ein Optimized Print Services Consulting in Auftrag. Die Analyse ergab ein Einsparungspotenzial von mehr als zehn Prozent pro Monat. Heute hat das Unternehmen statt 10 verschiedenen Druckertypen nur mehr drei, das bedeutet vor allem auch weniger Aufwand bei der Bestellung von Verbrauchsmaterial. Die Geräte sind nun auch besser aufgestellt, lange Wege entfallen – bei immerhin 4.600 Faxen, 2.000 Scans und 1.800 Drucken und Kopien im Monat bedeutet das eine immense Zeitersparnis.
Und vor bereits fünf Jahren machte S+H Schluss mit den Papierbergen. Statt Aktenordnern gefüllt mit gedruckten Angeboten, Rechnungen und Lieferscheinen setzt das Unternehmen auf elektronische Archivierung gestellt hat. Daher war auch die auch die Vereinigung der vier Funktionen Drucken, Kopieren, Scannen und Faxen in einem System sinnvoll, einem Konica Minolta bizhub C252.
Chancengleichheit
In kleineren Unternehmen sind die Prozesse selten stark ausgeprägt. Viele Aufgaben erledigen die Mitarbeiter ad hoc. Diese Flexibilität hat auch ihre Vorteile. Problematisch ist aber die mangelnde Nachvollziehbarkeit. Daher ist ein Workflowmanagement mit rollenbasierten Zugriffsberechtigungen und Aufgaben sinnvoll. Für kleinere Unternehmen war die Anschaffung einer derart komplexen IT-Lösung finanziell oft gar nicht bewältigen und sie mussten daher hinsichtlich ihrer Wettbewerbsfähigkeit Abstriche gegenüber größeren Unternehmen hinnehmen.
SAP Business ByDesign bietet eine Alternative. Diese SAP-Lösung kommt aus der Wolke – und dort wird bedarfsabhängig und transparent pro Nutzer abgerechnet. Zusätzlich werden nur die Endgeräte der Benutzer und eine Internetanbindung benötigt. Es entfallen also auch weitere Investitionen in die unternehmenseigene IT-Infrastruktur. Business ByDesign unterstützt viele Unternehmensprozesse – vom Kundenbeziehungsmanagement über Compliance-Prozesse bis hin zum Projektmanagement – und eignet sich besonders für Dienstleister und den Großhandel.