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© Pexels/ Jonas Svidras

Die Basis von Wirt­schaft und Gesellschaft

Der Man­gel an Fach­kräf­ten betrifft ins­be­son­dere auch die IT als Quer­schnitts­ma­te­rie für die digi­tale Trans­for­ma­tion von Betrie­ben und Ver­wal­tung. Fach­ver­band UBIT star­tet nun wei­tere Ausbildungsinitiative.

Allein in Wien feh­len rund 6.000 IT-Fach­kräfte, das ist dop­pelt so viel wie in Ober­ös­ter­reich und der Stei­er­mark zusam­men. Je unbe­setz­ter Stelle pro Jahr bedeute dies einen Wert­schöp­fungs­ver­lust von 175.000 Euro, so aktu­elle Berech­nun­gen des Fach­ver­ban­des der Unter­neh­mens­be­ra­ter, Buch­hal­tung und IT (UBIT) der Wirt­schafts­kam­mer. Auch Ereig­nisse wie IT-Aus­fälle oder Cyber-Atta­cken zei­gen, wie rele­vant IT-Fach­kräfte für Wirt­schaft, öffent­li­che Ver­wal­tung und die Gesell­schaft an sich sind.

Fach­kräf­te­man­gel zen­tra­ler stand­ort­po­li­ti­scher Faktor
Der Man­gel an ent­spre­chen­den Expert:innen ist daher final ein zen­tra­ler stand­ort­po­li­ti­scher Fak­tor und daher braucht es Initia­ti­ven zum raschen Gegen­steu­ern. Ein Bestand­teil davon ist ein­mal die unter­schied­li­chen Facet­ten des Berufs­bil­des auf­zu­zei­gen und ergän­zend auch inno­va­tive Aus­bil­dungs­mo­delle und dazu auf die zahl­rei­chen beruf­li­chen Mög­lich­kei­ten in die­ser sys­tem­re­le­van­ten Bran­che auf­merk­sam zu machen. 

Die UBIT in Wien hat nun eine neue Kam­pa­gne gestar­tet, wo sie Per­so­nen mit deren unter­schied­li­chen Wegen zur IT vor den Vor­hang holt. „IT ist ein zen­tra­ler Wirt­schafts­fak­tor und spielt heute in fast jedem Unter­neh­mens­be­reich eine wich­tige Rolle. Der IT-Fach­kräf­te­man­gel kann somit auch unter­neh­me­ri­sche Risi­ken mit sich brin­gen“, sagt Rüdi­ger Lin­hart, Vor­sit­zen­der der Berufs­gruppe IT der Fach­gruppe UBIT Wien. „Wir dür­fen unser wirt­schaft­li­ches Poten­zial und unsere digi­tale Zukunft nicht leicht­fer­tig aufs Spiel set­zen“, betont Linhart. 

Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­tenz als wich­tigste Eigenschaft
Bei der neuen UBIT-Initia­tive setzt Lin­hart auch auf Diver­si­tät. So viel­fäl­tig, wie die Job­mög­lich­kei­ten in der IT sind, so viel­fäl­tig soll­ten auch die Fach­kräfte sein. „IT besteht eben nicht nur aus 1 und 0. Neben tech­ni­schem Wis­sen braucht es auch Krea­ti­vi­tät, Neu­gierde und eine hohe Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­tenz“, so der Experte. Unter­schied­li­che Sicht­wei­sen ermög­li­chen mehr und neue Lösungsansätze. 

Ein tref­fen­des Bei­spiel für diese These ist Marian (30), ehe­ma­li­ger Bal­lett­tän­zer bei der Wie­ner Staats­oper, der sich eigent­lich schon seit sei­ner Kind­heit für Com­pu­ter und Pro­gram­mie­ren inter­es­siert hat. „Beim Bal­lett habe ich gelernt, hart­nä­ckig zu sein und nicht auf­zu­ge­ben. Diese Eigen­schaft kann ich in der IT gut brau­chen“, erzählt er in der aktu­el­len UBIT-Kam­pa­gne von sei­nem Weg in die IT.

Viele Wege füh­ren in die IT
Den Ein­stieg schaffte Marian nicht über die Uni oder eine Lehre, son­dern über ein Aus­bil­dungs­mo­dell, das auf soge­nann­tes Peer-to-Peer-Lear­ning setzt. Hier ler­nen Stu­die­rende von­ein­an­der, zeit­lich fle­xi­bel und orts­un­ab­hän­gig. Inno­va­tive Modelle wie die­ses spre­chen eine grö­ßere Ziel­gruppe an und holen Men­schen zur digi­ta­len Kar­riere, die bis­her even­tu­ell keine Chance bekom­men haben. 

Neben dem Ein­stieg in die IT-Bran­che muss aller­dings auch der Aus­stieg aus die­ser im Auge behal­ten wer­den, und das betrifft nicht nur die Pen­sio­nie­run­gen : Dro­pout-Quo­ten lie­gen an Uni­ver­si­tä­ten und FHs bei fast 40 Pro­zent. Könn­ten diese um zehn Pro­zent gesenkt wer­den, stün­den rund 2.000 Stu­di­en­ab­sol­ven­ten mehr pro Jahr zur Ver­fü­gung. „Ein wei­te­res Poten­zial, das man gerade in der jet­zi­gen Situa­tion nicht ver­schen­ken darf“, unter­streicht Rüdi­ger Lin­hart, Vor­sit­zen­der der Berufs­gruppe IT der Fach­gruppe UBIT Wien. 

Autor: red/czaak
30.09.2024

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