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© pexels/andrew neel

Die hoch­sen­si­ble Alarmanlage

Das Gehör lernt bei Wahr­neh­mun­gen von Geräu­schen auf Ver­än­de­run­gen zu reagie­ren und dabei auch vor Gefah­ren zu war­nen. Insti­tut für Schall­for­schung der ÖAW beleuch­tet am Tag des Lärms das Spek­trum des Hörsinns. 

Auf sechs Spu­ren rollt der Ver­kehr vor­bei, Busse brum­men, Autos hupen, Las­ter quiet­schen. Über dem Kopf knat­tert ein Hub­schrau­ber, dane­ben das Häm­mern der Bau­stelle. Von hin­ten nähert sich ein E‑Roller auf dem Geh­steig – und trotz der Lärm­ku­lisse erkennt eine Per­son das her­an­na­hende sur­rende Geräusch des Rol­lers und weicht aus.

Die Ent­wick­lung im Laufe der Evolution
Am 26. April, dem inter­na­tio­na­len Tag gegen Lärm öff­net das Insti­tut für Schall­for­schung der Öster­rei­chi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten (ÖAW) seine Türen und Besu­cher kön­nen bei vie­len inter­ak­ti­ven For­ma­ten erfah­ren, wie das Gehör im Laufe der Evo­lu­tion gelernt hat, bei Wahr­neh­mung von Geräu­schen auf Ver­än­de­run­gen zu reagie­ren und Gefah­ren zu ver­mei­den. Die Fähig­keit des Hörens war für Men­schen schon immer eine Art Alarmanlage. 

Wie aber schafft es das Gehör, ein Geräusch wahr­zu­neh­men und als Gefahr vor­her­zu­sa­gen ? Die­ser Frage geht Robert Baum­gart­ner vom Insti­tut für Schall­for­schung der ÖAW nach. Gemein­sam mit einem inter­dis­zi­pli­nä­ren Team unter­sucht er, wie Men­schen in kom­ple­xen akus­ti­schen Umge­bun­gen über­le­bens­wich­tige Ent­schei­dun­gen tref­fen können.

Von Stra­ßen­ver­kehr bis zum prä­his­to­ri­schen Dschungel
„Das Gehör ist ein wich­ti­ges Ori­en­tie­rungs- und Warn­sys­tem, dass stän­dig Vor­her­sa­gen trifft und dabei auch Wahr­neh­mung und Reak­ti­ons­ver­mö­gen erhöht“, sagt Baum­gart­ner. Mit Hilfe von Com­pu­ter­mo­del­len bil­det sein For­schungs­team Vor­her­sa­ge­me­cha­nis­men und Ver­hal­ten nach und koor­di­niert auch Expe­ri­mente mit ande­ren Pri­ma­ten. Nicht nur im Groß­stadt­ge­töse, son­dern auch im prä­his­to­ri­schen Dschun­gel war es essen­ti­ell, genau zu wis­sen, aus wel­cher Rich­tung Gefahr droht.

Der Inter­na­tio­nale Tag gegen Lärm wurde als Inter­na­tio­nal Noise Awa­re­ness Day 1996 durch das in New York ansäs­sige Cen­ter for Hea­ring and Com­mu­ni­ca­tion (CHC) ins Leben geru­fen. Das Insti­tut für Schall­for­schung der ÖAW betei­ligt sich seit 2015 an die­sem Akti­ons­tag. Tag gegen Lärm 2023 am Mitt­woch, den 26. April von 15.00 bis 20.00 Uhr am Insti­tut für Schall­for­schung der Öster­rei­chi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten (ÖAW) in der Wohl­le­ben­gasse 12 – 14, 1040 Wien. 

Autor: red/mich
25.04.2023

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