
Die nötige Widerstandsfähigkeit
Digitale Resilienz gegen zunehmende Cyber-Attacken als dringende Notwendigkeit für Unternehmen und Staaten. Ein Expertenkommentar von Dietmar Wiesinger, CSO und Mitglied im Vorstand bei CANCOM Austria.
Mittlerweile haben so gut wie alle Aspekte unseres wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, politischen und privaten Lebens in irgendeiner Form einen Bezug zur Cybersicherheit. Vom kompromittierten Link in der privaten E‑Mail über Lieferkettenunterbrechungen bis hin zu Millionenerpressungen mit Schadsoftware (engl. Ransomware) und der Einflussnahme von politischen Akteuren ist alles dabei.
Cyberkriminelle immer raffinierter und hemmungsloser
Als ob das nicht schon genügen würde, werden die Cyberkriminellen immer raffinierter und hemmungsloser, ihre Attacken auf IT und Netzwerke nicht nur häufiger, sondern auch massiver und komplexer. Ransomware-Angriffe werden professioneller und operieren oft im Rahmen sogenannter „Ransomware-as-a-Service“-Modelle, bei denen Dritte gegen Provision angreifen.
Die Erpressung erfolgt durch Datenverschlüsselung, ‑diebstahl, Drohung mit Veröffentlichung, DDoS-Angriffe sowie durch gezielte Kontaktaufnahme mit Geschäftspartnern der Opfer. Unternehmen sehen sich unter Druck gesetzt – gefordert werden bis zu zehn Prozent des Umsatzes als Lösegeld. Die wichtigsten Schutzmaßnahmen : nicht zahlen und auf effektive Backups setzen.
Angreifer profitieren auch von KI
Doch die Angreifer profitieren auch von AI : Automatisierte Prozesse machen Schwachstellen schneller nutzbar und täuschend echte Audio- und Video-Fälschungen etwa auf Social Media oder in Videokonferenzen stellen neue Gefahren dar. Im Gegenzug wird künstliche Intelligenz auch zur Schlüsseltechnologie im Kampf gegen Cyberangriffe. Sie ermöglicht eine effektivere Früherkennung, etwa durch verbesserte Loganalyse und sofortige Sicherheitsupdates.
Zusammenfassend kann man sagen : Digitale Widerstandsfähigkeit adressiert drei große Themen, die wir in den Griff bekommen müssen : den Dauerbrenner Social Engineering, also das Ausnutzen des “Faktor Mensch” als vermeintlich schwächstes Glied der Sicherheitskette, um kriminelle Absichten zu verwirklichen. Des weiteren die wichtige Lieferkettensensibilität und schließlich das Antizipieren der sogenannten Adversary Evolution, also die Weiterentwicklung der Methoden, Technologien und Taktiken von Angreifern.
Cyber Defense Center von CANCOM Austria
Als CANCOM unterstützen wir dank unserer umfangreichen internationalen Erfahrung beim Thema Cybersicherheit Unternehmen dabei, ihre Netzwerke wirksam und zukunftssicher zu schützen. Unsere Expert:innen analysieren dabei laufend die Sicherheitslage, erstellen regelmäßig Lagebilder und entwickeln entsprechende Antizipations- und Abwehrmaßnahmen.
In unseren Cyber Defense Centern simulieren eigene Teams mit unterschiedlichen Rollen Szenarien im Bereich Angriff und Verteidigung. Experten-Services von der Erkennung und Reaktion in IT- und OT-Umgebungen über das Management von Schwachstellen bis hin zur Forensik ergänzen das umfassende Fachwissen der CANCOM Teammitglieder aus allen technologischen Disziplinen für die drei Kernthemen Social Engineering, Angriffsfläche Lieferketten und Adversary Evolution.