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© Dirk Backofen_T-Systems

Ein siche­rer Schlüs­sel für alle Digi­ta­len Identitäten

Im Rah­men der Digi­tal X beleuch­te­ten Deut­sche Tele­kom und T‑Systems auch das Thema Sicher­heit und Daten­schutz. Dirk Back­ofen, renom­mier­ter Secu­rity-Experte, erläu­terte am Bei­spiel Digi­tale Iden­ti­tä­ten im heik­len Gesund­heits­be­reich aktu­elle Entwicklungen.

Dirk Back­ofen ist ein erfah­re­ner Experte beim Thema Secu­rity und das bezieht sich auf Unter­neh­men und die öffent­li­che Ver­wal­tung und inklu­diert auch gesell­schafts­po­li­ti­sche Fra­gen. Aktu­ell ver­ant­wor­tet Back­ofen das soge­nannte Iden­tity-Geschäft und den Bereich Sicher­heit für T‑Systems. Zuvor war er neben diver­sen Funk­tio­nen im Top-Manage­ment für Deut­sche Tele­kom und T‑Systems auch beim Auf­bau eines Öko-Sys­tems für Digi­tale Iden­ti­tä­ten als Pro­jekt des Deut­schen Bun­des­kanz­ler­amts ebenso in lei­ten­der Funk­tion tätig.

Jede/​r EU-Bürger:in hat durch­schnitt­lich 90 (!) Digi­tale Identitäten
Bei der aktu­el­len Digi­tal X in Köln gab Dirk Back­ofen nun Ein­bli­cke, wie das Thema Iden­ti­tät in einer immer digi­ta­li­sier­te­ren Welt abge­bil­det bzw. gesi­chert wer­den kann und muss. Back­ofen denkt und han­delt dabei über Deutsch­land hin­aus in Rich­tung der gesam­ten EU und pro­pa­giert eine Art stan­dar­di­sier­ten Gene­ral­schlüs­sel für sämt­li­che Digi­ta­li­sie­rungs­pro­zesse. Sein Zugang beruht u.a. auch auf aktu­el­len Stu­dien, wonach jede/​r EU-Bürger:in mitt­ler­weile durch­schnitt­lich 90 (!) Digi­tale Iden­ti­tä­ten hat.

Diese Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten erstre­cken sich von Handy und Lap­top über E‑Dienste in den Berei­chen Bank- und Ver­si­che­rungs­we­sen oder die öffent­li­che Ver­wal­tung und Ener­gie bis zu E‑Wallets für die Online-Bezah­lung sowie diverse (digi­tale) Unter­hal­tungs­for­mate und Abo­dienste. Für Abschluss und Ver­wen­dung all die­ser Dienste braucht es final ein rechts­ver­bind­li­ches Digi­ta­les Ich bzw. den Nach­weis der (regu­lä­ren) Iden­ti­tät und die Sicher­heit der eigen­stän­dig ver­ant­wort­li­chen bzw. sou­ve­rä­nen Nut­zung. Sou­ve­rä­ni­tät inklu­diert auch abso­lute Sicher­heit und Schutz und jeder­zei­tige Ver­füg­bar­keit bzw. Hoheit der Daten.

Daten­si­cher­heit und Digi­tale Iden­ti­tät im heik­len Gesundheitswesen
Dirk Back­ofen erläu­terte das Thema Daten­si­cher­heit und Digi­tale Iden­ti­tät dann pra­xis­be­zo­gen am Bei­spiel des beson­ders heik­len Gesund­heits­we­sens. Ver­gleich­bar mit der elek­tro­ni­schen Gesund­heits­akte in Öster­reich, gibt es in Deutsch­land seit 2015 eine elek­tro­ni­sche Gesund­heits­karte (eGK) als eine Art Gene­ral­schlüs­sel und Berech­ti­gungs­nach­weis für Leis­tun­gen der gesetz­li­chen Kran­ken­ver­si­che­rung. Inklu­diert ist Zugriff bzw. Nut­zung von Arzt­be­such, Pati­en­ten­akte, Rezept, Impf­nach­weis oder das Organspende-Register.

Ebenso gibt es in Deutsch­land den elek­tro­ni­schen Per­so­nal­aus­weis (eID). 2010 ein­ge­führt, wur­den Anga­ben zufolge bereits bis 2020 75 Mil­lio­nen eIDs aus­ge­ge­ben und die­ser eID soll nun auch die über­grei­fende Basis für die digi­tale Iden­ti­tät sein, bzw. eine Art digi­ta­ler Ver­trau­ens­an­ker und nutz­bar für alle Berei­che des gesell­schaft­li­chen Lebens. Das inklu­diert auch Gesund­heits­the­men und ange­führte Leis­tun­gen im Kon­text mit der gesetz­li­chen Krankenversicherung.

Open Sove­reign Cloud als Basis einer hoch­si­che­ren IT-Architektur
In Ver­bin­dung mit dem Thema Sicher­heit bzw. Manage­ment und Schutz der hier dann auch sehr per­sön­li­chen Daten haben Deut­sche Tele­kom und T‑Systems eine eigene hoch­si­chere IT-Archi­tek­tur ent­wi­ckelt. Basis ist ein spe­zi­el­les Cloud-Sys­tem, die soge­nannte Open Sove­reign Cloud. Die Spei­che­rung der Daten pas­siert hier aus­schließ­lich in Deutsch­land, Crypto-Tech­no­lo­gien und mehr­stu­fige, auch bio­me­tri­sche Authen­ti­fi­zie­run­gen sichern das Daten­ma­nage­ment ab und selbst Deut­sche Tele­kom und T‑Systems als Betrei­ber haben dabei kei­nen Zugriff auf diese Daten.

Am Bei­spiel der Deut­schen Bar­mer-Ver­si­che­rung erör­terte Back­ofen dann Nut­zung und Erfah­run­gen aus der Pra­xis. Die Bar­mer Kran­ken­ver­si­che­rung ist mit knapp neuen Mil­lio­nen Ver­si­cher­ten eines der größ­ten Insti­tute in Deutsch­land und sie beauf­tragte T‑Systems mit der Her­stel­lung und Ver­wal­tung von Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten für ihre Kun­den (eco­nomy berich­tete) „Die Digi­tale Iden­ti­tät wird das Tor zu den digi­ta­len Ser­vices sein, mit dem wir neue Stan­dards für den Schutz sen­si­bler Daten set­zen“, sagt Sieg­mar Nesch, Vor­stand bei der Bar­mer Versicherung.

T‑Systems ent­wi­ckelt Lösung für Bar­mer Versicherung
Basis für diese Initia­tive war in Deutsch­land das Digi­tale-Ver­sor­gungs-und-Pflege-Moder­ni­sie­rungs-Gesetz, wonach Deut­sche Kran­ken­kas­sen ihren Ver­si­cher­ten diese Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten anbie­ten müs­sen. Diese Vor­gabe kam von der Gema­tik als natio­nale Agen­tur für Digi­tale Medi­zin. „Die Ver­si­cher­ten haben damit einen Zen­tral-Schlüs­sel für Gesund­heits­an­wen­dun­gen wie die elek­tro­ni­sche Pati­en­ten-Akte, das E‑Rezept und wei­tere digi­tale Gesund­heits­ser­vices“, so Mar­kus Leyck Die­ken, Geschäfts­füh­rer der Gematik.

T‑Systems ent­wi­ckelte die tech­ni­sche Lösung in enger Abstim­mung sowohl mit der Gema­tik wie auch mit Bar­mer. Alle Daten lie­gen etwa auch wäh­rend der Ver­ar­bei­tung ver­schlüs­selt in der ange­führ­ten Souv­eign-Cloud in Deutsch­land. „Das Kon­zept basiert auf dem soge­nann­ten Con­fi­den­tal Com­pu­ting-Ansatz, wo die Daten für Dritte und auch für T‑Systems als Betrei­ber nicht ein­seh­bar sind“, so Dick Back­ofen zu economy.

1,6 Mil­lio­nen regel­mä­ßige Nut­zer und durch­schnitt­lich 83.000 Log­ins täglich
Bei der Bar­mer Ver­si­che­rung gibt es mitt­ler­weile bereits 1,6 Mio. regel­mä­ßige Nut­zer der neuen E‑Services über die Bar­mer-App und durch­schnitt­lich 83.000 Log­ins pro Tag. „Diese Gesund­heitsID ist der Gene­ral­schlüs­sel für alle Anwen­dun­gen im Gesund­heits­we­sen. Die Kran­ken­kas­sen sind damit auch Vor­rei­ter beim Thema Digi­tale Iden­ti­tä­ten an sich“, betont Dirk Backofen.

Im nächs­ten Schritt erfolgt nun die Aus­wei­tung der Digi­ta­len Iden­ti­tä­ten auch auf andere Bran­chen und auf die ganze EU. Ein ver­pflich­ten­der Use-Case dient dabei als eine Art Kata­ly­sa­tor für den jewei­li­gen Markt und ein eige­nes soge­nann­tes EUDI-Wal­let als euro­päi­scher Stan­dard. Zeit­lich soll das bis 2026/2027 umge­setzt wer­den, so Back­ofen. Geplant sind dabei auch gekop­pelte Iden­ti­tä­ten zwi­schen Per­so­nen und Orga­ni­sa­tio­nen mit­tels einer eige­nen OrgID. Die ID bzw. Authen­ti­fi­zie­rung regelt dabei dann auch exakt Rolle bzw. Pflich­ten und Rechte der jewei­li­gen Partner.

2025 folgt Pro­be­be­trieb für EUDI-Wal­let als euro­pa­weite Digi­tale Identität
Die­ses Mus­ter kann dann auch für Unter­neh­men oder Insti­tu­tio­nen gel­ten. Dirk Back­ofen zeigt auch hier ein Bei­spiel aus der Pra­xis mit dem Unter­neh­men Datev, wo eine sol­che OrgID ent­wi­ckelt wurde. Die Datev ist mit über 200 Soft­ware-Pro­duk­ten und IT-Ser­vices Dienst­leis­ter spe­zi­ell für soge­nannte Frei­be­ruf­ler wie Steu­er­be­ra­ter, Wirt­schafts­prü­fer oder Rechts­an­wälte. Hier ist nun die übli­che Voll­macht des Kli­en­ten als soge­nann­tes Cre­den­tial der OrgID ent­hal­ten und damit kön­nen dann bis hin zu E‑Rechnungen auch wei­tere Funk­tio­na­li­tä­ten sicher umge­setzt werden.

Nächste Schritte gel­ten nun der Fin­dung wei­te­rer Part­ner inner­halb der EU und das betrifft wie­derum die öffent­li­che Ver­wal­tung, Unter­neh­men und Insti­tu­tio­nen. „Wir wer­den im ers­ten Halb­jahr 2025 mit einer EUDI-Wal­let im Pro­be­be­trieb star­ten“, so Dirk Back­ofen zu eco­nomy am Ende sei­ner span­nen­den Aus­füh­run­gen zum Thema Digi­tale Iden­ti­tä­ten im Rah­men der dies­jährigen Digi­tal X von Deut­sche Tele­kom und
T‑Systems in Köln. 

Autor: red/czaak
30.09.2024

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