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Eine Neben­stelle reicht

Neben­stel­len­an­la­gen-Anbie­ter gehen in die tech­no­lo­gi­sche Offen­sive. Sie inte­grie­ren die Handy-Welt in die klas­si­sche Tele­fo­nie. So kön­nen Unter­neh­men nicht nur teure Roa­ming­Kos­ten umge­hen, son­dern auch ihre Unter­neh­mens­ap­pli­ka­tio­nen integrieren.

Der Handy-Boom der letz­ten Jahre hat die gute alte Tele­fon­an­lage ziem­lich in Bedräng­nis gebracht. Durch­wah­len kennt heute kei­ner mehr. Und wer will schon mit War­te­schlei­fen­mu­sik gequält wer­den, bevor einem die Vor­zim­m­er­kraft höf­lich erklärt, dass das gewünschte Gegen­über gerade außer Haus ist. Da ruft man doch lie­ber gleich direkt auf dem Handy an. Die­sem Miss­stand wol­len nun die Anbie­ter von Unter­neh­menste­le­fo­nie­lö­sun­gen ent­ge­gen­wir­ken. Die Lösung liegt schon lange auf der Hand : Man inte­griert die Neben­stel­len­an­lage ein­fach in Mobiltelefone.

Eine Num­mer für alles
Die Basis für die Inte­gra­tion bie­tet als ers­ter Her­stel­ler Nokia mit den Mobil­te­le­fo­nen der E‑Serie. Auf die­sen End­ge­rä­ten ist es mög­lich, kleine Anwen­dun­gen zu instal­lie­ren, wel­che die volle Funk­tio­na­li­tät eines Neben­stel­len­ap­pa­ra­tes beinhalten.
Wei­ters kön­nen die Geräte der E‑Serie nicht nur über den Mobil­funk­stan­dard GSM, son­dern auch über draht­lose Netz­werke (WLAN, Wire­less Local Area Net­work) fun­ken. So kön­nen Unter­neh­men ihr bestehen­des Netz­werk nut­zen und über das Funk­netz tele­fo­nie­ren. Auf diese Weise sind Mit­ar­bei­ter über eine Num­mer jeder­zeit mobil erreich­bar. Sobald sie das Unter­neh­mens­ge­lände betre­ten, erkennt das Handy auto­ma­tisch den zu benut­zen­den Funk­stan­dard. Gesprä­che kön­nen, wie von Least Cost-Rou­tern bekannt, über die kos­ten­güns­tigste Lei­tung geführt wer­den. Inter­na­tio­nale Unter­neh­men dürf­ten von sol­chen Sys­te­men am meis­ten pro­fi­tie­ren. Denn teure Roa­ming-Gesprä­che kön­nen über wesent­lich bil­li­gere Inter­net-Lei­tun­gen geführt wer­den. Doch wird die Tech­nik sicher eben­falls für kleine und mitt­lere Betriebe sinn­voll nutz­bar sein. Auch wenn hier nur gerin­gere Kos­ten­ein­spa­run­gen mög­lich sind.

Ein­fa­che Integration
Auf der Seite der Tele­fon­an­la­gen hat Alca­tel kürz­lich auf der Kun­den­ver­an­stal­tung Enter­prise Forum 2006 in Paris die mög­li­che Inte­gra­tion der Noki­aEnd­ge­räte in die Alca­tel Omni PCX-Platt­form prä­sen­tiert. „Wir por­tie­ren der­zeit unsere Soft­ware auf unter­schied­lichste Nicht-Alca­tel-Hard­ware. Beson­ders mit Nokia arbei­ten wir gerade sehr inten­siv zusam­men. Mit Nokia-Tele­fo­nen kön­nen wir nun Wi-Fi‑, GSM- und IP-PBX­Funk­tio­nen nut­zen. Wir set­zen bei der Por­tie­rung unse­rer Soft­ware auf das Sym­bian- und Win­dows-Betriebs­sys­tem“, so der Chef-Mar­ke­tier Alan Mot­tram gegen­über eco­nomy. Soll hei- ßen, dass Alca­tel in Kürze die volle Tele­fon­an­la­gen­funk­tio­na­li­tät auch auf Mobil­te­le­fo­nen ande­rer Her­stel­ler zur Verfü- gung stel­len wird. Auch Avaya hat im Herbst letz­ten Jah­res bereits eine ver­gleich­bare Lösung prä­sen­tiert. Die­ser Anbie­ter setzt der­zeit eben­falls auf die Mobil­te­le­fone von Nokia als End­ge­rät. Mit der ange­bo­te­nen Appli­ka­tion kön­nen Mit­ar­bei­ter Anrufe ent­we­der an ihrem Arbeits­platz oder am Mobil­te­le­fon ent­ge­gen­neh­men und je nach Bedarf zwi­schen den Tele­fo­nen wech­seln. Fea­tures des Fest­netz­ap­pa­ra­tes, wie etwa Kurz­be­fehle für Durch­wah­len, Kon­fe­renz­schal­tun­gen, Call Trans­fer, Wei­ter­lei­ten von Voice Mail-Nach­rich­ten, Grup­pen­schal­tun­gen und Wei­ter­lei­ten von Anru­fen kön­nen so auf dem Handy rea­li­siert wer­den. Mobile Mit­ar­bei­ter kön­nen das Profi l ihres Mobil­te­le­fons zusätz­lich so ändern, dass nur pri­vate Anrufe eingehen.

Appli­ka­tio­nen für morgen
Doch nicht nur die Inte­gra­tion von Mobil­te­le­fo­nen in die klas­si­sche Tele­fon­an­lage, son­dern vor allem die Inte­gra­tion von Geschäfts­an­wen­dun­gen ist ein Thema, das von den Her­stel­lern vor­an­ge­trie­ben wird. Kennt man bis­her Funk­tio­nen wie Wäh­len aus Micro­soft Out­look oder diver­sen Sys­te­men für Kun­den­be­zie­hungs­ma­nage­ment (CRM), so wer­den diese wei­ter aus­ge­wei­tet wer­den. Hier sind viele wei­tere Sze­na­rien denk­bar, die in Zusam­men­ar­beit mit den Soft­ware-Her­stel­lern rea­li­siert werden.

Aus­ge­wähl­ter Arti­kel aus Print­aus­gabe 04/2006

Autor: Klaus Lackner
03.03.2017

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