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© Pexels.com/Shamia Casiano

Hohe Auf­trags­stände und wei­tere Preiserhöhungen

Deut­sche Betriebe wol­len ihre Preise anhe­ben, um höhe­ren Kos­ten bei Ener­gie und Beschaf­fung zu begeg­nen. Par­al­lel gibt es hohe Pro­duk­ti­ons­stände, die auch mit feh­len­den Roh­stof­fen in der Ver­gan­gen­heit zu tun haben, so aktu­elle Erhe­bun­gen des ifo-Instituts.

Laut einer aktu­el­len Befra­gung des ifo-Insti­tuts vom Jän­ner stei­gen die Preis­er­war­tun­gen der deut­schen Unter­neh­men auf einen neuen Höchst­stand. „Die Betriebe geben die gestie­ge­nen Kos­ten für Ener­gie sowie bei der Beschaf­fung von Vor­pro­duk­ten und Han­dels­wa­ren an ihre Kun­den wei­ter und das wird bis auf die Ver­brau­cher­preise durch­schla­gen“, sagt Timo Woll­mers­häu­ser, Lei­ter der ifo Konjunkturprognosen. 

Die ifo-Exper­ten schät­zen, dass ent­spre­chend auch die monat­li­chen Infla­ti­ons­ra­ten noch eine Zeit­lang über vier Pro­zent lie­gen wer­den. Für das Jahr 2022 hat das Wirt­schafts­in­sti­tut des­halb die Infla­ti­ons­pro­gnose auf 4 Pro­zent ange­ho­ben, gegen­über 3,3 Pro­zent vom letz­ten Dezem­ber. Die hohen Werte zie­hen sich durch alle Wirt­schafts­zweige. Beson­ders hoch lagen sie im Groß­han­del, gefolgt vom Ein­zel­han­del und der Indus­trie. Einen neuen Höchst­stand erreich­ten die Dienstleister.

Auf­träge der Indus­trie rei­chen so weit wie noch nie
Beim Thema Pro­duk­tion und Auf­trags­be­stände kann die deut­sche Indus­trie mit den aktu­el­len Stän­den so lange pro­du­zie­ren wie nie zuvor. Laut aktu­el­ler ifo-Umfrage rei­chen sie für die nächs­ten 4,5 Monate. „Das gab es noch nie, seit Start unse­rer Erhe­bun­gen 1969. Die Auf­trags­ein­gänge der ver­gan­ge­nen Monate konn­ten nicht abge­ar­bei­tet wer­den, da den Betrie­ben wich­tige Vor­pro­dukte fehl­ten“, erläu­tert Timo Wollmershäuser.

„Soll­ten sich die Eng­pässe auf­lö­sen, könnte die Pro­duk­tion in der deut­schen Indus­trie durch­star­ten und die Wirt­schafts­leis­tung kräf­tig stei­gen“, so der Lei­ter der ifo-Kon­junk­tur­pro­gno­sen. Beson­ders groß ist der Auf­trags­be­stand in der Auto­in­dus­trie (Her­stel­ler und Zulie­fe­rer) mit einer geschätz­ten Pro­duk­ti­ons­dauer von acht Mona­ten, gefolgt vom Maschi­nen­bau mit sechs und den Her­stel­lern von Daten­ver­ar­bei­tungs­ge­rä­ten mit fünf Mona­ten. Schluss­licht sind die Dru­cker mit knapp zwei Monaten.

Autor: red/cc
15.02.2022

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