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© pexels/julie aagaard

Kon­sum­nahe Unter­neh­men wol­len Preise erhöhen

Dif­fe­ren­zierte Situa­tion bei Preis­stra­te­gien von kon­sum­na­hen Betrie­ben in Deutsch­land. Schwa­cher Jah­res­auf­takt für den Ein­zel­han­del. Infla­tion soll nur lang­sam sinken.

In Deutsch­land wol­len mehr kon­sum­nahe Unter­neh­men ihre Preise erhö­hen. Dies zeigt eine aktu­elle Erhe­bung des deut­schen ifo Insti­tuts für den Zeit­raum Dezem­ber bis Jän­ner. Zuge­nom­men haben die Preis­er­war­tun­gen vor allem bei den kon­sum­na­hen Dienst­leis­tern. Im Ein­zel­han­del ist der Anteil der Unter­neh­men, der Preis­an­he­bun­gen plant hin­ge­gen gesun­ken. „Die Infla­tion dürfte daher in den kom­men­den Mona­ten nur lang­sam sin­ken“, sagt Timo Woll­mers­häu­ser, sagt ifo-Kon­junk­tur­chef beim Münch­ner ifo-Institut. 

Hotels und Gas­tro­be­triebe pla­nen wei­tere Erhöhungen
Run­ter­ge­bro­chen auf ein­zelne Bran­chen und Seg­mente dürf­ten etwa die Preise von Nah­rungs­mit­teln und Geträn­ken wie­der etwas stär­ker anzie­hen. Bei den Beklei­dungs­händ­lern hat der Preis­druck wie­der nach­ge­las­sen und im Fahr­rad-Ein­zel­han­del dürf­ten die Preise wei­ter sin­ken, wenn auch nicht mehr so schnell wie zuvor. Teu­rer wer­den dürf­ten die Hotel­über­nach­tun­gen und auch in der Gas­tro­no­mie ist wei­ter­hin mit Preis­an­stie­gen zu rech­nen, wenn auch nicht mehr ganz so kräf­tig wie noch im Januar. Etwas weni­ger Preis­an­he­bun­gen sind auch bei den Rei­se­ver­an­stal­tern zu erwarten.

Die Berech­nun­gen bei den ifo Preis­er­war­tun­gen geben an, wie viel Pro­zent der Unter­neh­men per Saldo ihre Preise erhö­hen wol­len. Der Saldo ergibt sich, indem man vom pro­zen­tua­len Anteil der Unter­neh­men, die ihre Preise anhe­ben wol­len, den pro­zen­tua­len Anteil derer abzieht, die ihre Preise sen­ken wol­len. Wenn alle befrag­ten Unter­neh­men beab­sich­tig­ten, ihre Preise zu erhö­hen, läge der Saldo bei plus 100 Punk­ten. Wür­den alle ihre Preise sen­ken wol­len, läge er bei minus 100. Der Saldo wurde sai­son­be­rei­nigt. Das ifo Insti­tut fragt nicht nach der Höhe der geplan­ten Preisänderung. 

Ein­zel­han­del mit schwa­chem Jahresauftakt
Regel­mä­ßig unter­sucht das ifo Insti­tut auch das soge­nannte Geschäfts­klima und da zeigt sich aktu­ell im Ein­zel­han­del eine Ver­schlech­te­rung für den Monat Jän­ner. ver­schlech­tert. Sowohl die aktu­elle Geschäfts­lage als auch die Geschäfts­er­war­tun­gen für die kom­men­den Monate haben sich ein­ge­trübt. „Eher zurück­hal­tende Ver­brau­cher und feh­lende Fach­kräfte wer­den viele Ein­zel­händ­ler vor­aus­sicht­lich auch noch län­ger vor Her­aus­for­de­run­gen stel­len“, sagt Patrick Höpp­ner vom ifo-Institut. 

Zum Jah­res­auf­takt berich­te­ten über 54 Pro­zent der Ein­zel­händ­ler über eine schlep­pende Nach­frage. Schwie­rig­kei­ten bei der Fach­kräf­te­ge­win­nung mel­de­ten 33 Pro­zent der Unter­neh­men. 20 Pro­zent waren immer noch von Lie­fer­pro­ble­men betrof­fen. „Die Lie­fer­ket­ten­pro­bleme bei Pro­duk­ten aus Asien schei­nen sich wie­der ver­stärkt zu haben“, so Höpp­ner. Ver­schlech­tert hat sich die Situa­tion im Han­del mit Unter­hal­tungs­elek­tro­nik, mit Beklei­dung und mit Fahr­rä­dern. Auch im Lebens­mit­tel­ein­zel­han­del wird sie pes­si­mis­ti­scher ein­ge­schätzt. Beson­ders ein­ge­trübt bleibt das Umfeld bei den Möbel­häu­sern. Ver­bes­se­run­gen bei der Bewer­tung der aktu­el­len Situa­tion gab es im Ein­zel­han­del mit Tech­nik, im Spiel­wa­ren­han­del sowie bei Dro­ge­rie- und Baumärkten. 

Autor: red/cc
12.02.2024

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