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© Pexels.com/jovydas pinkevicius

„Lasst Laser­licht Laser­licht sein“

Trans­port und Infor­ma­ti­ons­ma­nage­ment sind zwei wich­tige Auf­ga­ben von Licht bei neuen opti­schen Pro­zes­so­ren. Deut­sche Inno­va­ti­ons­agen­tur Sprind unter­stützt neue Pro­jekte im Bereich Opti­sche Com­pu­ter, Auto­nome Mobi­li­tät und Mikrooptik.

Licht kann gleich­zei­tig meh­rere Wel­len­län­gen trans­por­tie­ren und jeweils ein­zeln mit Infor­ma­tio­nen codie­ren. Sprind, die Deut­sche Agen­tur für Sprung­in­no­va­tion unter­stützt nun ein Pro­jekt von Akhe­to­nics, wo es um die Ent­wick­lung eines inno­va­ti­ven opti­schen Pro­zes­sors geht. Diese ver­spre­chen hohe Rechen­leis­tung bei gerin­gem Strom­ver­brauch, ent­spre­chend zahl­reich sind die Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten und die Hebel­wir­kung für sol­che Chips. 

Zahl­rei­che Ansätze für opti­sche Computer
„In den ver­gan­ge­nen 40 Jah­ren gab es viele Ansätze für opti­sche Com­pu­ter und ins­be­son­dere, was ein opti­scher Tran­sis­tor kön­nen muss“, berich­tet Michael Kiss­ner, pro­mo­vier­ter Experte für mathe­ma­ti­sches Engi­nee­ring und mathe­ma­ti­sche Phy­sik sowie im Bereich Cyber­si­cher­heit. „Wir ver­ar­bei­ten nun Licht, ohne es zwi­schen­durch in ein elek­tro­ni­sches Signal und wie­der zurück umzu­wan­deln“, ergänzt Leo­nardo del Bino, Grün­dungs­part­ner von Kiss­ner und spe­zia­li­siert auf Mate­ri­al­wis­sen­schaf­ten und nicht­li­neare Photonik.

„Unser Pro­zes­sor lässt sich in jeg­li­che Anwen­dung inte­grie­ren, doch zu Beginn ist er beson­ders sinn­voll für Geräte, die Infor­ma­tio­nen in Form von Licht erhal­ten und wei­ter­ge­ben, etwa im Netz­werk­be­reich bei Rou­tern und Swit­ches“, so del Bino. Licht effi­zi­ent zum Inter­agie­ren zu ani­mie­ren, steht im zen­tra­len Fokus. „Ein Licht­pro­zes­sor spart unend­lich viel Ener­gie und kann viel schnel­ler viel mehr Daten ver­ar­bei­ten, wobei es keine Latenz durch die Umwand­lung gibt“, betont del Bino. Dadurch ver­rin­gere sich der Strom- und Küh­lungs­be­darf gegen­über kon­ven­tio­nel­len Pro­zes­so­ren enorm. 

Umwelt­freund­lich­keit und Effi­zi­enz als zen­tra­ler Antrieb
Das Thema Umwelt­freund­lich­keit ist gene­rell ein zen­tra­ler Antrieb für die Grün­der. So ver­brau­chen elek­tro­ni­sche Pro­zes­so­ren in der Her­stel­lung immense Men­gen ult­rarei­nes Was­ser zum Durch­spü­len. Die opti­sche Vari­ante dage­gen hat nicht so viele Pro­zess­schritte, ist robus­ter und benö­tigt viel weni­ger Was­ser. „Wir pla­nen Chips in der Grö­ßen­ord­nung von 130 Nano­me­tern, dafür gibt es hier bereits zig Fabri­ken“, erläu­tert Leo­nardo del Bino. Das Team von Akhe­to­nics hofft nun auf ähn­li­che Bestre­bun­gen in der Start-up-Szene rund um Quan­ten- und Ana­log-Berei­che bzw. opti­sche Computer. 

„Aus mei­ner Sicht ist das der ein­zig rich­tige Schritt, weil das meiste, das wir benut­zen, ohne­hin optisch ist : Netz­werk­ver­kehr, Web­cam, Bild­schirm, wir haben eine opti­sche Maus, einen Laser­dru­cker – ein­fach an allen Ecken und Enden wird Laser­licht benutzt und umge­wan­delt in Elek­tro­nik. Des­we­gen : Lasst Laser­licht Laser­licht sein und uns alles optisch machen“, unter­streicht Michael Kiss­ner von Akhetonics.

Drive­block und Modern Camera Designs als wei­tere Sprind-Projekte
Zwei wei­tere aktu­elle Pro­jekte der deut­schen Inno­va­ti­ons­agen­tur beschäf­ti­gen sich mit den The­men Sicher­heit beim auto­no­men Fah­ren und mit Mikro­op­tik. Das Start-Up drive­block arbei­tet an siche­rer Soft­ware zur Schaf­fung eines offe­nen Öko­sys­tems im Bereich auto­no­mer Mobi­li­tät. Sprind hilft hier beim Auf­bau, damit Indus­trie, Start-Ups und Uni­ver­si­tä­ten gemein­sam die Tech­no­lo­gie wei­ter­ent­wi­ckeln kön­nen. Das Pro­jekt wird gerade auf der Messe IAA Trans­por­ta­tion in Han­no­ver (noch bis 25.09.22) prä­sen­tiert, wo sich Inter­es­sen­ten infor­mie­ren und mit­ma­chen können.

Beim Pro­jekt von Modern Camera Designs wie­derum geht es um kleine Abbil­dungs­op­ti­ken bzw. um die Funk­tio­na­li­tä­ten von klei­nen Lin­sen. Das Start-Up der bei­den Mikro­op­tik-Spe­zia­lis­ten Frank Wip­per­mann und Jac­ques Duparré aus Jena will die Fer­ti­gungs­pro­zesse für Micro­lin­sen radi­kal opti­mie­ren – und groß­vo­lu­mige Pro­duk­tio­nen die­ser Schlüs­sel­tech­no­lo­gie wie­der zurück nach Deutsch­land bzw. Europa holen.

Autor: Christian Czaak
23.09.2022

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