Reduktion und Speicherung von CO2
Innovationen zur nachhaltigen Reduktion von CO2. Nächste Runde bei Carbon-to-Value-Challenge der deutschen Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND). Drei Teams erhalten weitere 2,3 Millionen Euro an Fördergeldern.
(red/czaak) Sprind, die deutsche Bundesagentur für Sprunginnovationen hat die Teilnehmenden für die zweite Stufe der Carbon-to-Value Challenge ausgewählt. Nachdem die Teams bereits bis zu 700.000 Euro für das erste Jahr erhielten, bekommt jedes der drei Projekte bis zu 2,3 Millionen Euro dazu. Ziel der mit Mitteln des deutschen Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanzierten Programmlinie ist ein Durchbruch für die Verwendung von CO2 aus der Luft in neuen Produkten, um den Kampf gegen den Klimawandel wirtschaftlich zu gestalten.
Gravierender Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur
„Um einen gravierenden Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur zu begrenzen, reicht es nicht aus, künftige CO2-Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. Wir müssen zusätzlich eine große Menge CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernen“, erklärt Jano Costard, Challenge Officer von Sprind. „Mit diesem Innovationswettbewerb wollen wir neuen Verfahren zum technischen und kommerziellen Durchbruch verhelfen, die CO2 aus der Atmosphäre entnehmen und anschließend langfristig in werthaltigen Produkten speichern“, so Costard.
Projekt Carbo Culture
Beim Projekt Carbo Culture wird Kohlenstoff aus Abfallbiomasse in Form von Pflanzenkohle gebunden, die in Beton zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks und als Wärmeleiter verwendet werden kann. Der Beton garantiert die langfristige permanente Bindung des CO2 und kann durch die Verwendung der Pflanzenkohle einen CO2-neutralen Fußabdruck aufweisen. Mit diesem Verfahren können zusätzliche Einnahmen für die Kohlenstoffentfernung generiert werden, was die Wirtschaftlichkeit des Produktes erhöht.
Projekt enaDyne
Mittels einer nicht-thermischen Plasmakatalyse ist das Unternehmen enaDyne in der Lage, CO2 aus biologischen Quellen mit geringem Energieaufwand in Methanol, Ethylen und andere Kohlenwasserstoffverbindungen umzuwandeln, die in hohem Maße von der chemischen Industrie zur Herstellung langlebiger Produkte benötigt werden. Bislang werden diese Verbindungen fast ausschließlich durch Verarbeitung fossiler Rohstoffe hergestellt.
Projekt MacroCarbon
Ein ähnliches Ziel verfolgt das Unternehmen MacroCarbon, eine Ausgründung des Alfred-Wegener-Instituts und des Unternehmens Carbonwave. MacroCarbon entwickelt riesige Ozeanfarmen, in denen die Alge Sargassum angebaut wird. Diese Alge wächst sehr schnell und entzieht dem Meerwasser stetig CO2. Das CO2-Speicherpotential von Algen ist weitaus höher als das von Bäumen. Zudem werden keine kostbaren Landflächen oder Frischwasser für die Kultivierung benötigt. MacroCarbon kann das durch die Algen gebundene CO2 zu Rohstoffen für die Chemieindustrie, etwa Naphta, weiterverarbeiten.
Kontinuierlicher Austausch mit Chemieunternehmen wie BASF
Das Unternehmen MacroCarbon steht in regelmäßigem Kontakt mit BASF über die mögliche Integration in Wertschöpfungsketten der chemischen Industrie. Sprind unterstützt die drei Teams bei der Weiterentwicklung ihrer Technologien und Kommerzialisierung ihrer Produkte nicht nur finanziell, sondern auch mit intensivem Coaching und Kontakten zu privatwirtschaftlichen Investoren. Daraus soll für die jungen Unternehmen eine Anschlussfinanzierung für ihr weiteres Wachstum entstehen.