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Mehr Sicher­heit für Software

Laura Kovacs hat bereits meh­rere hoch­do­tierte ERC-Grants erhal­ten. Nun wird sie mit einem „ERC Proof of Con­cept-Grant“ aus­ge­zeich­net und das erlaubt auch die leich­tere Nut­zung von Erkennt­nis­sen für die Softwareindustrie.

Am Vor­tag hatte noch alles funk­tio­niert, doch am 19. Juli 2024 herrschte plötz­lich Chaos. Mil­lio­nen Com­pu­ter auf der gan­zen Welt fie­len aus, dar­un­ter auch wich­tige Sys­teme von Kran­ken­häu­sern, Ban­ken oder Flug­hä­fen. Als „Crowdstrike-Com­pu­ter­aus­fall“ ging die­ser Aus­fall in die Geschichte ein. Schuld war ein Soft­ware-Update, das einen heim­tü­cki­schen Logik-Feh­ler ent­hielt. Sol­che Kata­stro­phen sol­len sich in Zukunft mit Hilfe neuer Logik-Metho­den ver­hin­dern las­sen und die ent­wi­ckelt Laura Kovacs mit ihrem Team am Insti­tut für Logic and Com­pu­ta­tion der TU Wien in ihrem bis­he­ri­gen ERC-Pro­jekt. Nun bekommt sie einen „Proof of Con­cept-Grant“ des Euro­pean Rese­arch Coun­cil (ERC), mit dem nun LEARN ent­wi­ckelt wer­den soll. Das ist eine Schnitt­stelle, mit der die bereits erar­bei­te­ten logi­schen Werk­zeuge leich­ter nutz­bar gemacht und in der Soft­ware­indus­trie ein­ge­setzt wer­den sollen.

Soft­ware ist mitt­ler­weile über­aus kom­plex geworden
ERC-Grants sind die höchst­do­tier­ten För­de­run­gen der euro­päi­schen For­schungs­land­schaft. Einen sol­chen Grant ein­zu­wer­ben, gilt als große Aus­zeich­nung für exzel­lente wis­sen­schaft­li­che Arbeit. Laura Kovacs hat nicht nur einen, son­dern nun ins­ge­samt gleich vier ERC-Grants erhal­ten. Auf einen ERC Start­ing Grant 2014 folgte ein Proof of Con­cept-Grant, und auf ihren ERC Con­so­li­da­tor Grant 2020 folgt nun ein wei­te­rer Proof of Con­cept Grant.

Soft­ware ist längst so kom­plex gewor­den, dass ein­zelne Men­schen kei­nen voll­stän­di­gen Über­blick mehr bewah­ren kön­nen. Sol­che Feh­ler wie der des Crowdstrike-Updates sind somit auch durch sorg­fäl­tige War­tung nicht zu ver­mei­den. Das Feh­ler­su­chen kann aber auto­ma­ti­siert wer­den. Laura Kovacs arbei­tet an logik-basier­ten Metho­den, die bestehende Soft­ware ana­ly­sie­ren und abso­lute Feh­ler­frei­heit garan­tie­ren können.

Ein Inter­face namens LEARN Nun soll im Rah­men des Proof-of-Con­cept-Pro­jekts ein Inter­face namens LEARN ent­ste­hen, das diese Metho­den auf ein­fa­che und leicht zu ler­nende Weise zugäng­lich macht. „LEARN wird auf diese Weise gewal­tige Kos­ten ein­spa­ren kön­nen, die für das Kor­ri­gie­ren feh­ler­haf­ter Soft­ware-Updates immer wie­der anfal­len“, sagt Laura Kovacs. Der Proof of Con­cept Grant ist mit Euro 150.000 dotiert, über einen Pro­jekt­zeit­raum von 1,5 Jah­ren. Das Pro­dukt wird in indus­tri­el­len Umge­bun­gen ein­ge­setzt wer­den. Fir­men wie Ama­zon, Cer­tora oder Micro­soft haben bereits als „early adop­ter“ zuge­sagt. Außer­dem soll LEARN auch in der Lehre eine wich­tige Rolle spie­len : Hun­derte Stu­die­rende wer­den an der TU Wien die Mög­lich­keit haben, mit Hilfe des Tools ihre Logik und Soft­ware­ana­lyse-Fähig­kei­ten zu verbessern. 

Autor: red/czaak
27.01.2025

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