
Sicherheit für industrielle Netzwerke
Siemens startet neue Sicherheitsplattform für Netzwerke im Bereich der Operations Technology (OT). Zero Trust Ansatz enthalten. Dienst über Siemens Marktplatz Xcelerator verfügbar.
Siemens hat aktuell SINEC Secure Connect vorgestellt, eine Zero-Trust-Sicherheitsplattform, die speziell für industrielle Netzwerke in der Fertigung (OT) entwickelt wurde. Die Software-Lösung virtualisiert Netzwerkstrukturen durch sogenante Overlay-Netzwerke und ermöglicht Verbindungen zwischen Maschinen, von Maschinen zur Cloud oder zu Rechenzentren sowie sicheren Remote-Zugriff auf industrielle Systeme.
Dies alles ohne herkömmliche VPNs (Anm. Virtual Private Networks). Geräte auf Produktionsebene bleiben damit vor unbefugtem externem Zugriff geschützt und behalten gleichzeitig ihre operativ notwendige Konnektivität. Dies ermöglicht Industrieunternehmen eine, flexible und zukunftssichere Vernetzung der OT bei gleichzeitiger Stärkung der Cybersecurity. SINEC Secure Connect wird auf dem Siemens Xcelerator Marketplace verfügbar sein, auch als Cloud-Service.
Kritische OT-Sicherheitsherausforderungen angehen
Treiber für diesen Schritt sind die zunehmende Digitalisierung der Fertigung und steigende Cyber-Bedrohungen für kritische Infrastrukturen und Produktionsumgebungen. Industrieunternehmen stehen nicht nur unter dem Druck von Sicherheitsbedrohungen, sondern auch darunter, dass aktuelle Lösungen administrativ komplex sind.
„Herkömmliche Netzwerksicherheitsansätze haben Schwierigkeiten mit der Konvergenz von IT- und OT-Systemen. Es entstehen neue Schwachstellen, wenn industrielle Systeme mit Cloud-Services, Remote-Zugriffspunkten und externen Partnernetzwerken verbunden werden”, sagt Michael Metzler, Experte für Cybersecurity für Digital Industries bei Siemens. „Mit der SINEC Secure Connect Plattform bietet Siemens eine Cybersecurity-Lösung, die die zunehmend digitalisierten Produktionsnetzwerke schützt und gleichzeitig eine Vereinfachung des Netzwerkmanagements unterstützt“, so Metzler.
SINEC Secure Connect setzt auf granulare, regelbasierte Zugriffsmechanismen
Sinec Secure Connect begegnet diesen Herausforderungen mit einer neuartigen Zero-Trust-Architektur und diese schafft dann ein sicheres virtuelles Overlay-Netzwerk über der bestehenden OT-Infrastruktur. „Die Plattform stellt Ende-zu-Ende-verschlüsselte, identitätsverifizierte Verbindungen zwischen autorisierten Geräten her. Gleichzeitig schützt sie industrielle Systeme vor unbefugtem externem Zugriff“, erläutert Metzler.
Im Gegensatz zu herkömmlichen VPN-Ansätzen, die generellen Netzwerkzugriff schaffen, setzt SINEC Secure Connect auf granulare, regelbasierte Zugriffsmechanismen. Diese sollen verhindern, dass sich Angreifer innerhalb des Netzwerks bewegen. Zusätzlich soll die Lösung die administrative Komplexität des IP-basierten Maschinenmanagements reduzieren und kosteneffiziente Konformität mit zertifizierten Cybersicherheitsstandards ermöglichen.
Einsatz in jeder Netzwerkumgebung unterstützt
Die Architektur der Plattform ermöglicht flexible Einsatzoptionen mit integrierter Redundanz und das lokal, in der Cloud oder hybrid. Dies macht sie für hochverfügbare industrielle Umgebungen geeignet, unabhängig von bestehenden Infrastrukturbeschränkungen. Im Gegensatz zu komplexen Firewall-basierten Ansätzen wird diese Einsatzflexibilität durch eine vereinfachte Netzwerkverwaltung verstärkt, die nur ausgehende Verbindungen erfordert. Dadurch entfallen oft fehleranfällige Konfigurationen herkömmlicher OT-Sicherheitslösungen. Um bestehende Investitionen in die Netzwerkinfrastruktur zu maximieren, integriert sich SINEC Secure Connect nahtlos in das aktuelle OT-Netzwerk-Portfolio von Siemens.
„Dies ermöglicht es Unternehmen, ihre vorhandene Ausrüstung wiederzuverwenden, gleichzeitig Investitionsausgaben zu optimieren und Betriebskosten durch einen einheitlichen Plattformansatz zu reduzieren“, so Metzler. Die Integrationsstrategie umfasst auch den Schutz von Bestandsgeräten. Hier will die Plattform bestehende Defense-in-Depth-Konzepte durch erweiterte Zellschutzfähigkeiten verbessern. Dies gilt für bestehende Siemens-Netzwerkgeräte wie SCALANCE S und SCALANCE MUM. Final wird eine umfassende Sicherheitsabdeckung sowohl für neue als auch für etablierte industrielle Installationen adressiert. (red/czaak)