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18. Juni 2025

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KI und das Thema Arbeitsplatz

KI und das Thema Arbeitsplatz© Pexels.com/esmerald

In aktueller Umfrage des deutschen ifo-Instituts rechnet über ein Viertel der deutschen Betriebe mit einem Stellenabbau durch KI. Zwei Drittel erwarten keine Änderung, fünf Prozent zusätzliche Jobs.

(red/cc) Das in München (D) ansässige Wirtschaftsforschungsinstitut ifo erhebt von und mit deutschen Unternehmen regelmäßig aktuelle Themen rund um übergreifende Wirtschaftsfragen. Aktuell ging es um Künstliche Intelligenz (KI) und hier geht mehr als ein Viertel der Unternehmen (27 Prozent) davon aus, dass Künstliche Intelligenz (KI) in den kommenden fünf Jahren zum Abbau von Stellen führen wird.

Messbare Effekte auf dem Arbeitsmarkt
„Unternehmen, insbesondere die Industrie, erwarten einen durch KI beschleunigten Strukturwandel“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo Umfragen. Nur fünf Prozent der Unternehmen rechnen mit zusätzlichen Jobs, zwei Drittel erwarten keine Veränderung. „Momentan loten die Unternehmen aus, in welchen Feldern KI Produktivitätsgewinne bringt. Bis sich das in messbare Effekte auf dem Arbeitsmarkt übersetzt, wird es noch ein paar Jahre dauern“, kommentiert Fuest das Ergebnis. 
 


Wenn es zu einem Stellenabbau komme, erwarteten „die betroffenen Unternehmen im Durchschnitt eine Reduktion um rund acht Prozent“, so Wohlrabe. In der Industrie rechnet mehr als ein Drittel der Unternehmen mit Stellenabbau. Auch im Handel liegt dieser Anteil mit knapp 30 Prozent deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Schnitt. Im Baugewerbe dagegen denken über 80 Prozent der Betriebe, dass sich durch KI an der Beschäftigtenzahl nichts ändern wird.

Positive Beschäftigungsimpulse in technologienahen Dienstleistungen
Gleichzeitig werden positive Beschäftigungsimpulse sichtbar: In technologienahen Dienstleistungen wie IT oder Informationsverarbeitung rechnen einzelne Unternehmen bereits mit einem Aufbau – mit erwarteten Zuwächsen von teils über zehn Prozent. „KI wird nicht nur zum Rationalisierungsinstrument, sondern auch zum Ausgangspunkt neuer Tätigkeitsprofile“, sagt Wohlrabe.

„Noch sind die Beschäftigungseffekte von Künstlicher Intelligenz moderat – doch auf längere Sicht könnte KI den deutschen Arbeitsmarkt verändern.“ Er sieht die Herausforderung darin, die entstehenden Produktivitätsgewinne in breiten Wohlstand zu übersetzen – ohne größere Verwerfungen in bestimmten Berufsgruppen zu erzeugen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 06.06.2025